Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
Kolumne
Verpflanzen statt Fällen
Montag, 13. Juli 2009

WoWagners Gartenlaube fortschrittlichen Schrifttums - von Wolfgang Wagner

Vor Kurzem wurde mir von einer Dame (Position: „Projekt- und Eventmanagement“) in Vertretung der Zuständigen per E-Mail mitgeteilt, dass die Verpflanzung der herrlichen Bäume im Innenhof des Joanneums, die ich vor zwei Jahren angeregt habe, zu teuer sei.

 
Aus Stroh zu Gold – Land Art Projekt Slama
Montag, 13. Juli 2009

Kloos up - von Luise Kloos

„Ich kreierte meine Idee für dieses Land Art Projekt als ich als Student durch die pannonische Tiefebene reiste und das Stroh nach der Ernte auf den Feldern sah. Ich konnte diese Bilder der komprimierten Strohballen nicht mehr aus meinem Kopf bekommen – meiner Meinung nach sind sie in sich selber Art Brut, und ich meine diese ‚Legosteine’ sollten in neuer Weise zusammengebaut werden.

 
DJ Kolchos / DJ Sowchos
Montag, 13. Juli 2009
„Singing about mermaids is no longer up to Cher. Thank God!“ schreibt die New York Times angesichts des neuen Albums von Bell Etage – zumindest wenn man den offiziellen Presseunterlagen vertraut. Tun wir natürlich nicht, teilen aber die Vorliebe zum halblustigen Humor in hohem Maß.
 
Echte Österreicher
Montag, 13. Juli 2009

Aufwärtshaken – Das Sportfeuilleton - von Gregor Immanuel Stuhlpfarrer

Der Abend am 6. Juni vorm hauseigenen Fernsehkastl förderte ungewohnte Gefühlsregungen zu Tage. Im positiven Sinne. Da spielte Österreich gegen Serbien; ja, im Fußball, die Nationalmannschaft nämlich, rund ein Jahr nach der EURO im eigenen Land, von der neben einem zurückgetretenen Vizebürgermeister in Innsbruck und leeren Fanzonen sportlich gesehen lediglich das Elfer-Tor Ivo Vastic in Erinnerung geblieben ist. (Jener Vastic, der im August mit knapp 40 Jahren seine Karriere im Team beenden wird.)

 
Die Vorschubleister der Verhetzung
Montag, 13. Juli 2009

Wimmlers Demontagen - von Karl Wimmler

Da waren aber manche echt bestürzt, nach den Wahlen zum europäischen Parlament. Die Chauvinisten, Nationalisten, Rechtsradikalen und Neofaschisten haben nicht nur in Österreich Zuwachs bekommen. Obwohl die Bestürzten bis zuletzt auch hierzulande flehten „Stimmen Sie für Europa!“ (Kleine Zeitung, Wahltag, Seite 1).

 
Urlaubsgrüße
Montag, 13. Juli 2009

Kommentar der Frauenbeauftragten - von Maggie Jansenberger

Das Land verfällt in Urlaubs-, Ferien und Sommerlethargie und uns regieren ab sofort gänzlich die Eventmanager mit ihrem gnadenlos positiven Fun- & Actionprogramm, wobei sie sich mit Agenturen verbrüdern, die nur allzu gerne Studentinnen vermitteln, die mühsam Ferienjobs suchten, damit die sich allerorts dürftig gekleidet,, dafür aber reichlich lächelnd mit Prominenten und Halbprominenten ablichten lassen müssen,

 
Die sollen besser was tun, die!
Montag, 13. Juli 2009

Briefe aus Absurdistan -von Robin Hut

Hallo alter Freund!
Nun bricht sie auseinander, unsere gewohnte Welt. Das beginnt beim viel zitierten Klimawandel, gegen den die da oben endlich was tun müssen. So kann das ja wohl nicht weiter gehen mit den Hochwasserkatastrophen schon bald jedes Jahr. Und die Eisbären am Pol haben auch schon bald nichts mehr zum Fressen, weil sie nämlich bald kein Eis mehr haben werden. Die sollen endlich was tun gegen den Klimawandel, aber bitte nicht so, dass meine argentinischen Steaks vom Hofer teurer werden.

 
Zeitungen bestechen
Montag, 13. Juli 2009

Kopfzeile - von Martin Novak

Zwei Prozent* der Österreicherinnen und Österreicher sagen von sich selbst, sie hätten im letzten Jahr jemanden bestechen müssen. Das klingt nicht nach viel. Aber so wenig ist es auch nicht, wenn eine Zahl von Menschen, die der halben Einwohnerschaft von Graz entspricht, das von sich selbst behauptet.  Vor allem, weil ja Bestechen nicht so einfach ist. Es bedarf ja einer Sache, die so begehrenswert ist, dass sich Bestechung lohnt und auf regulärem Weg nicht oder nur zu sehr hohen Kosten zu bekommen ist. Ein Transplantationspatient, der das neue Organ noch zu Lebzeiten bekommen will, könnte vielleicht in Versuchung geraten, einen Bestechungsversuch zu riskieren.

 
Weg mit den Krisen-Krüppeln!
Montag, 13. Juli 2009
Endlich sind die Schuldigen gefunden, denen die sinkende Kauflust der GrazerInnen anzulasten ist. In den letzten Monaten hat man uns ja schön hinters Licht geführt: Man hätte fast den Eindruck gewinnen können, diejenigen trügen Schuld am Sinken der Kaufkraft, die durch Spekulation den Zusammenbruch des Finanzsystems und damit den Einbruch der Realwirtschaft herbeigeführt haben. Oder gar diejenigen, die sich seit drei Jahrzehnten die gesamten Produktivitätsgewinne der Unternehmen angeeignet und sie nicht in die Betriebe reinvestiert, sondern damit die Finanzblase weiter aufgebläht haben.
Jetzt sind die eigentlich Schuldigen entlarvt: Es sind behinderte Roma-BettlerInnen aus dem Osten. Wenn sie mit ihren verkrüppelten Gliedmaßen vor Geschäften sitzen, wendet sich der Kunde mit Grausen ab. Verkrüppelten Bettlern ist darüber hinaus anzulasten, dass manche einen Teil ihres Bettel-Einkommens an Banden-Capos abliefern müssen. Auch wenn sich das bis jetzt als Falschmeldung des Bobo-Boulevards herausgestellt hat – geben Sie ihnen sicherheitshalber nichts, nur Hunger lässt ihren Willen zum Widerstand gegen die Unterdrücker wachsen!
Dank des beherzten Einschreitens ihres Stadtoberhauptes werden die Grazer BürgerInnen aber, wie das politische Werbeblatt „Tagespost“ beruhigt, in Hinkunft von diesem ekligen Anblick verschont werden. Gutmenschen dürfen übrigens beruhigt sein: Verboten werden soll nur das organisierte Betteln – erkennbar zum Beispiel an der „gemeinsamen Anreise“ in einem Auto – und das Zurschaustellen körperlicher Missbildungen. Wer standesgemäß allein mit dem eigenen Wagen anreist und auch nicht grauslich aussieht, darf in der Stadt der Menschenrechte weiterhin um Almosen bitten. | Christian Stenner
 
Die Stunde, da wir nichts voneinander wussten; Cosi fan tutte; The Homefront. Eine irische Farce
Mittwoch, 10. Juni 2009

Fußfrei – Theatertrips und -tipps - von Willi Hengstler

Das Grazer Theaterpublikum kann Viktor Bodo gar nicht dankbar genug sein. Nachdem Frank Castorf deutsche Bühnen und die Wiener Festwochen jahrelang mit Lifevideos aus Containern versorgt hat, bringt der ungarische Regiestar diese experimentelle Videoästhetik endlich auch in die steirische Landeshauptstadt.

 
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