Mittwoch, 10. Juni 2009 |
Kloos up - von Luise Kloos 2009 gibt es neben Linz auch noch Vilnius als Europäische Kulturhauptstadt. Die Hauptstadt von Litauen war bereits mehrfach in den Medien, um darüber zu berichten, dass es große finanzielle Probleme gab und gibt. Kommt man in Vilnius an, dann erklärt einem der Taxifahrer sofort, dass Kultur ein zu großer Luxus sei für die täglichen Sorgen, die dieses Land plagen. Tatsächlich kommt die Kulturhauptstadt auf Plakaten vor, sonst sucht man vergeblich nach Ereignissen. Rund zwanzig Kilometer von der Stadt entfernt gibt es allerdings den größten Skulpturenpark Europas. Er wurde 1991 vom litauischen Bildhauer Gintaras Karosas gegründet und umfasst 55 Hektar.
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Mittwoch, 10. Juni 2009 |
Aufgefallen - von Christian Theiss Die Krise treibt seltsame Blüten, denn nun wird schon auf Kosten der Kinder kräftig gespart! Die Gründe sind das Budgetbegleitgesetz und eine neue Verordnung, die die Betroffenen kräftig zur Kasse bitten.
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Mittwoch, 10. Juni 2009 |
Wimmlers Demontagen - von Karl Wimmler Das Bedürfnis, in die Zukunft blicken zu können, ist seit eh und je weit verbreitet. Davon leben nicht nur die Horoskopproduzenten und -produzentinnen. Deren in aller Regel bodenloses Fabulieren war im Altertum wenigstens noch ideologisch-religiöses Erfordernis – als beispielsweise die römischen Auguren den Willen der Götter zu erforschen hatten.
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Mittwoch, 10. Juni 2009 |
Aufwärtshaken – Das Sportfeuilleton - von Gregor I. Stuhlpfarrer Musikverliebte Nachtflieger waren im Mai in Graz ganz gut dran: Da fegte Soul Williams im Rahmen von absolutely free mit einem anständigen Karacho und politischem Anspruch durch die Postgarage, während die türkische Sängerin Aynur anlässlich der Neueröffnung der gedrehten Kasematten-Bühne droben, hoch über der Stadt, ihr Publikum verzauberte und Clara Luzia mit ihrer neuen Platte „The Ground Below“ im PPC zu Gast war. Ferner wurde dem Wonnemonat mit Hilfe des Spring-Festivals (springnine) das hedonistische Sahnehäubchen aufgesetzt, das die FreundInnen der elektronischen Musik auch entsprechend zufriedenstellen sollte.
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Mittwoch, 10. Juni 2009 |
Kommentar der Frauenbeauftragten - von Maggie Jansenberger Neulich im Briefkasten. Frau kann mit Enzym-, Huminat- und Meridianwickel, durch Vakuumbehandlung und Reizstromgeräte sowie durch diverse Slim-Pillen satte sechs (in Worten: eine Kleidergröße) Kilo in einer Woche abnehmen. „Aschenputtel“ würde heute wohl nicht mehr ihren Schuh, sondern die Visitenkarte ihres Fitness-Coach verlieren.
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Mittwoch, 10. Juni 2009 |
Kopfzeile - von Marting Novak Es könnte so einfach sein. Der dritte Präsident des Nationalrats äußert sich in einer wenig verbreiteten Parteizeitung beleidigend über den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG). Gelesen wird das Elaborat von einigen wenigen, denen der Verfasser seine Meinung kostengünstiger persönlich hätte erläutern können. Und das war es dann.
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Mittwoch, 10. Juni 2009 |
Wenn Sie diese Ausgabe des KORSO in Händen halten, wissen wir bereits, ob die Strategie bestimmter Parteien, ihre Wahlprogramme barrierefrei abzufassen, erfolgreich war; laut WissenschafterInnen der Uni Hohenheim waren ja nur die Europaprogramme der beiden Rechtsaußen-Gruppierungen für Menschen mit Pflichtschulabschluss verständlich. Die FPÖ ging auf ihren Wahlplakaten bekanntlich noch einen Schritt weiter und kochte deren Aussage auf einen binnenreimenden Dreiwort-Einzeiler ein. Dieser konsequenten Haltung fielen gehaltvollere, aber die Sprachkompetenz des Wählers übersteigende Botschaften zum Opfer, so etwa folgendes Epigramm: Wenn’s sein muss, kett’ Ich mich an der Minarett- Baustelle an. Direkt am Kran. Ha-Ce. Exklusiv für Kärnten (um der orangen Konkurrenz eins auszuwischen) war folgendes Poem gedacht gewesen: Kornblumblaues Heimatland Mili Asner, unerkannt Grüße mit der rechten Hand Pfüat di Gott, Herr Muzicant! Und der erwähnte Einzeiler hätte ursprünglich versöhnlich lauten sollen: Abendland in Christenhand Helgoland den Naturisten Teppichland dem Hausverstand Und Erdbeerland den Islamisten. Jedem Flecken dieser Erde nun ein Eigentümer werde! Woran man erkennt, dass allzu starke Vereinfachung auf Kosten des Inhalts gehen kann. Hoffen wir, dass es nicht geschadet hat. | Christian Stenner
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Mittwoch, 13. Mai 2009 |
WoWagners Gartenlaube fortschrittlichen Schrifttums - von Wolfgang Wagner Als ich am Donnerstag dem 30. April hektisch eine Bücherlieferung durchsah, hatte ich meinen Kopf eher bei der Musik, die ich an demselben Tag bei der Eröffnung der Woodstock Veranstaltung auflegen wollte. Es war nur ein kurzer Ausflug in den Laden, der aber passender Weise ausreichte, um nass geregnet zu werden. Offenbar zieht alles, was mit dem Woodstock-Phänomen zu tun hat, Regen magnetisch an. Noch passender war, dass sich in dem Bücherpaket – endlich – „Making Woodstock“ fand, das offenbar eben erschienen ist.
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Mittwoch, 13. Mai 2009 |
Kloos up - von Luise Kloos Wenn es eine Erfolgsgeschichte zu schreiben gibt, dann ist meistens die Geschichte schon an ihrem Ende oder die Künstlerinnen und Künstler stehen an Ihrem Höhepunkt. Ich schreibe hier von einer Erfolgsgeschichte, die an ihrem Anfang steht, die Erwartungen dürfen also groß sein. Die Rede ist vom Ensemble Zeitfluss.
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Mittwoch, 13. Mai 2009 |
Freudig erregt und voller Hoffnung trat der Wiedehopf vor und stellte sich in die Mitte der versammelten Vögel. „Liebe Vögel“, begann er, „ich kenne Graf Dracula und die Geheimnisse der Schöpfung, habe Darwin getroffen und weiß um die Überlegenheit seiner Theorien – und, ja, erst gestern trank ich Bier mit Wendelin Wiedeking. Doch egal ob Religion, Epigenetik, Vampirismus oder Fahrzeugbau – mehr noch als diese Hervorbringungen schlägt mein Herz für die Musik.“
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