Mittwoch, 18. November 2009 |
Kopfzeile - von Martin Novak Neue Technologien schauen anfangs oft ziemlich alt aus. Vermutlich war es Ende des 18. Jahrhunderts weit komfortabler, mit einem Segelschiff der damals letzten Generation zu reisen als mit dem ersten Dampfschiff. 100 Jahre später waren Kutschen für Fahrten in die Sommerfrische wohl dem Marcus-Wagen vorzuziehen. Und jetzt gibt es den E-Book-Reader, den man auch benutzen kann, um Zeitungen, Zeitschriften und Magazine zu lesen.
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Mittwoch, 18. November 2009 |
Die staatlich geförderte Zusatzpension soll reformiert werden. Es handelt sich dabei bekanntlich um jene Form der Pensionsvorsorge, die der beste Finanzminister aller Zeiten erfunden hatte, „damit auch biedere Sparer ihr Geld in den Kapitalmarkt pumpen.“ (© „Die Presse“). Und die dank Finanzkrise eine „Performance“ von durchschnittlich 0,87% pro Jahr abgeworfen hat – mit einem klassischen Sparbuch wären die Vorsorgewilligen in der Tat besser drangewesen – und noch besser, wenn der Staat die Fördergelder in die Stützung der normalen Pensionen nach dem Umlageverfahren gesteckt hätte. Nun will KHGs Nach-Nachfolger neue Regelungen. Zwar: weniger Aktien sollen in der Vorsorge enthalten sein, aber: Die Kapitalgarantie soll wegfallen können. Das heißt: Wenn die Kurse wieder mal ins Bodenlose fallen, sind nicht nur die Zinsen perdu, sondern auch die ganze angesparte Pensi. Im Entwurf des Finanzministeriums heißt es dazu: Mit dieser Änderung „werde den Bedürfnissen des Kapitalmarktes Rechnung getragen.“ Genau, dazu ist die aus Steuergeldern geförderte Pensionsvorsorge ja auch da. Danke für die Klarstellung, Herr Minister. | Christian Stenner
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Freitag, 16. Oktober 2009 |
Kreative Stadt Entwicklung (15) - von Harald Saiko Vor nicht allzu langer Zeit leistete sich Graz eine „Halle für alle“. Klaus Kada, steirischer Architekt alter Grazer Schule, legte dazu einen großen Wurf aufs Papier. Mit seiner internationalen Erfahrung und lokalen Abgebrühtheit gelang es ihm auch, dutzende Steuermillionen in eine echte Stadthalle zu verwandeln. Mit dem Messer der nahenden Kulturhauptstadt 2003 und öffentlicher Bauherrschaft im Rücken kein leichtes Spiel
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Freitag, 16. Oktober 2009 |
Gott (oder Luigi Colani, wer weiß das schon) schuf die Welt in sechs Tagen, um am siebenten verdientermaßen auszuruhen. Tjinder Singh und sein Kollege Avtar Singh denken da erstens in größeren Zeiteinheiten und drehen zweitens die Sache ungeniert um (aber gut, die begannen ihre Karriere auch mit dem öffentlichen Verbrennen von Morrissey-Postern).
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Freitag, 16. Oktober 2009 |
Kloos up - von Luise Kloos Ein möglicher Zugang zum kulturellen Erbe des Kontinentes Afrika sind die afrikanischen Masken. In einer phantastischen Vielfalt erzählen sie von den inneren Werten und den Geheimnissen des Menschseins – im Diesseits und Jenseits.
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Freitag, 16. Oktober 2009 |
Aufwärtshaken – Das Sportfeuilleton - von Gregor I. Stuhlpfarrer Vor knapp einem Jahr stellte die hoch geschätzte Berliner Redaktion des Magazins 11Freunde (Magazin für Fußball-Kultur) die eigene Leserschar vor die Qual der Wahl: Aus einer Palette von 100 ziemlich schrillen, mitunter aus der Spur geratenen Fußballern sollten die „11 größten Querköpfen des deutschen Fußballs“ gekürt werden.
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Freitag, 16. Oktober 2009 |
Wimmlers Demontagen - von Karl Wimmler Manchmal frage ich mich, ob es das Gesetz der Serie auch in der Berichterstattung gibt. Oder was war es, was in den letzten Monaten Berichte über weltweiten Organhandel wieder einmal ausufern ließ? – Mir geht ja das periodisch aufflackernde Geschreibe und Geschrei zu diesem Thema ziemlich auf die Nerven. Verbreitet werden in der Regel einige Gruselstorys, die bald ohne konkretes Rechercheergebnis wieder der nächsten Aufreger-Story weichen. Zurück bleiben bei den Konsumentinnen und Konsumenten dieser Geschichten dumpfe Verdachtsmomente, ein bisserl Schauer – und Unwissen über die tatsächlichen Umstände.
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Freitag, 16. Oktober 2009 |
Aufgefallen - von Christian Theiss Eine Binsenweisheit – sicher. Und es ist gut, dass, schenkt man den Statistiken Glauben, wenigstens genug Brot für alle Kinder und Jugendlichen in Österreich vorhanden ist. Aber um sich selbst einmal die Brötchen verdienen zu können und, idealerweise, auch die Butter drauf, braucht man eine gute (Aus-)Bildung. Und damit fängt die Crux an…
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Freitag, 16. Oktober 2009 |
Kommentar der Frauenbeauftragten - von Maggie Jansenberger Jetzt sind drei Frauen in der steirischen Landesregierung vertreten. Nicht schlecht, das macht einen Frauenanteil von 33,33 % aus. Nach jahrzehntelangen Forderungen von Quotenregelung wollen wir gestärkt durch diesen 33,33%-Frauenanteil einen Blick auf die mediale Berichterstattung zum Thema „Regierungsumbildung“ werfen: Während sich der neue Landesrat Schrittwieser zum Amtsantritt „voller Elan“ gibt, ist die neue Landesrätin Grossmann „eine Frau für heiße Eisen“, die „sich die Kraft für ihr Amt in der Natur holt“.
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Freitag, 16. Oktober 2009 |
Kopfzeile - von Martin NovakDass nur schlechte Neuigkeiten gute Neuigkeiten sind, ist eine der Falschwahrheiten, die in Medienseminaren so gerne verbreitet werden. Tatsächlich sind nur neue Neuigkeiten gut, weil es aber davon nicht genug gibt, ist die Versuchung groß, Medien gelegentlich auch alte Neuigkeiten unterzujubeln. Eine neue Neuigkeit ist zum Beispiel die Entdeckung eines wirksamen HIV-Impfstoffs: „Nach Jahrzehnten der Fehlschläge machen Versuche in Thailand Hoffnung in der schwierigen Jagd nach einem HIV-Impfstoff“ reportierten die Medien dieser Welt (im speziellen Fall The Guardian) die gute Nachricht enthusiastisch.
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