Freitag, 6. Juni 2008 |
1968 war ein Jahr weltweiter Autoritätserschütterung und wurde zum
Signum einer Jugend- und Protestbewegung. Im Rückblick erscheint es in
einer komplexen Widersprüchlichkeit: in den Straßen tobt der Kampf, in
den Kommunen träumt man von Liebe und Frieden.
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Sonntag, 11. Mai 2008 |
Karl Wimmler: Meine heimatliche Fremde
Pädophilie gilt in heutigen Zeiten und hiesigen Kulturen weithin als
Obszönität und Verbrechen allerersten Ranges. Dass das nicht immer so
war, ist nur manchen rassistischen Politikerinnen unbekannt. Und die
haben auch noch nie von verheirateten Infanten und Infantinnen gehört,
sondern entdecken die Kinderehe just nur im islamischen Kulturkreis.
Aber Schwamm drüber. Bleiben wir bei der Pädophilie. Zehn Jahre ist es
nun her, dass der Primas der katholischen Kirche in Belgien, Kardinal
Godfried Danneels, sowie der stellvertretende Bischof von Brüssel, Paul
Lanneau, in einem Prozess um Kindesmissbrauch wegen Mitverantwortung
von einem Zivilgericht verurteilt wurden.
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Sonntag, 11. Mai 2008 |
1848 – 1918 – 1933 – 1938 – 1948 – 1968 – 1978
Im heurigen Jahr gibt es zahlreiche historische Ereignisse, derer Österreich aus Anlass des 160., 90. des 75. oder 30. Jahrestags gedenkt. So wird am 12. September in Wien im Parlamentsgebäude die „Republik.Ausstellung 1918-2008“ eröffnet. KORSO geht bis Jahresende monatlich einigen dieser Ereignisse und deren Auswirkungen auf die Steiermark nach. Dabei werden nicht die großen Ereignisse und Männer im Mittelpunkt stehen, sondern die „andere“, die vielfach vergessene Geschichte.
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Dienstag, 8. April 2008 |
Ein Grazer Spanienkämpfer, Schriftsteller und Verleger als Opfer titoistischer Säuberungen
Für den 30. Mai 1948 rief das Steirerblatt dazu auf, recht zahlreich
zur Seelenmesse für Josef Martin Presterl und Paul Gasser in der Grazer
Stadtpfarrkirche zu erscheinen. Dass in dem Parteiorgan der ÖVP
Steiermark dazu aufgerufen wurde, mag den einen oder anderen damals
verwundert haben, weit mehr aber dürfte die Leser erstaunt haben, für
wen die Seelenmesse stattfand. Presterl und Gasser waren Grazer
Spanienkämpfer und Kommunisten und zwei von elf vor 60 Jahren, am 26.
April 1948, in Ljubljana/Laibach im so genannten „Dachauer Prozess“ –
einem titoistischen Schauprozess – zum Tode Verurteilte. Mit ihnen
waren zahlreiche führende jugoslawische Funktionäre wie der
Hauptwirtschaftsinspektor der Kontrollkommission im Regierungspräsidium
Sloweniens Branco Diehl, der stellvertretende Industrieminister
Sloweniens Stane Oswald, der ehemalige Generalsekretär des
Außenministeriums in Beograd/Belgrad Ing. Oskar Jurančič sowie
Presterls Verlobte Hildegard Hahn angeklagt und verurteilt worden.
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Dienstag, 8. April 2008 |
Karl Wimmler: Meine heimatliche Fremde
Für die Lust am Wandern gibt es unzählige Gründe. „Wer rastet, der rostet“, behaupten die einen, das Naturerlebnis wiederum beschwören manche der in den Städten Gefangenen. Bei anderen wiederum stehen Kontemplation, körperlicher Ausgleich oder Ähnliches im Vordergrund. Die Entscheidung, wo man wandert, ist hingegen nicht selten sentimental besetzt. Oft wandert man gerade dort gerne, wo Kindheit und Jugend Fäden verankert haben, deren man sich später zu vergewissern sucht. Die man aufnimmt und bis ins Heute spannt, um sich daran festzuhalten, Boden unter den Füßen zu suchen, oder bewusst Fäden zu kappen, die sich als unhaltbar erwiesen haben.
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Mittwoch, 12. März 2008 |
Auch ohne mystische Zahlenspielerei á la Numerologie präsentiert sich die Zahl 8 als Symbol der Symmetrie, des Gleichgewichts und der Erneuerung. Für die Geschichtswissenschaft zeigt sich, dass es immer wieder 8er Jahre waren, die eine Zäsur markierten, die Epochen finalisierten oder prägend für weitere Entwicklungen wurden.
Urania Veranstaltungsreihe im Artikel.
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Mittwoch, 12. März 2008 |
Eine vom räumlichen Umfang her nicht gerade große, aber umso bemerkenswertere Ausstellung erinnert im Grazer „Büro der Erinnerungen“ rechtzeitig zum 70. Jahrestag an den Einmarsch deutscher Truppen im März 1938, der den Auftakt zum Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich und den Schrecken des Zweiten Weltkriegs bildete. Zum Teil bislang unveröffentlichtes Bildmaterial, originale Tondokumente sowie Erinnerungen von ZeitzeugInnen vermitteln auf den wenigen Quadratmetern in dem zum Landesmuseum Joanneum gehörigen Raum ein eindrucksvolles Bild von der Stimmung zu jener Zeit.
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Mittwoch, 12. März 2008 |
Anlässlich ihres hundersten Geburtstages am 9. Januar ließ und lässt man Simone de Beauvoir, Vordenkerin der Neuen Frauenbewegung, wieder aufleben. Weitgehend aus dem Gedächtnis des philosophischen, soziologischen und politischen Diskurses verschwunden, sind ihre Schriften heute noch aktuell und diskussionswürdig, darunter vor allem „Das andere Geschlecht“, aus dem der in letzter Zeit häufig zitierte Satz „Man wird nicht als Frau geboren, man wird es“ („On ne naît pas femme, on le devient“) stammt. KORSO versucht ein Resümee ihres Werks aus heutiger Sicht – und hat zwei steirische Frauenaktivistinnen zur Aktualität von Beauvoir befragt.
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Mittwoch, 12. März 2008 |
Herbert Schneider, ein Schriftsteller in den Fängen der Gestapo in Graz
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Mittwoch, 12. März 2008 |
Wien, 13. März 1848: Metternich mokiert sich über die Bürger-Krawalle. „Durchlaucht, das ist kein Krawall, das ist eine Revolution!“, entgegnet ihm ein Deputierter des Bürgerkorps. Noch am selben Abend flieht Metternich. Als die Meldungen vom Aufstand in Wien in Graz eintreffen, erheben sich auch hier Bürger, Studenten und Arbeiter. Nicht nur politische Forderungen nach mehr Freiheit werden gestellt: Durch die gesellschaftliche Aufbruchsstimmung bestärkt, fordern die verarmten unteren Klassen Preis- und Steuersenkungen.
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