Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
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Willi Hengstler zum 75. Geburtstag von Alfred Kolleritsch
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Dienstag, 14. März 2006
Den unten stehenden Text las Willi Hengstler anlässlich der Feier zum 75. Geburtstag von Alfred Kolleritsch am 16. Februar im Grazer Literaturhaus.
Hohe Akademie! Verehrtes Publikum, geschätzte Kollegen! Was da zu ihnen spricht, ich, ist ein Geschöpf von Alfred Kolleritsch, dem sagenhaften Literatur-Demiurgen. Den Meister selber wagt sein Geschöpf gar nicht anzusprechen. Ich, es, ist nur eine Ausgeburt seiner rastlosen Forscherleidenschaft, ein hinfälliger Dämon, dem Literaturleben erhalten nur durch die Geduld seines Schöpfers.
Möglicherweise werden mir, diesem mittlerweile auch schon in die Jahre gekommenen Monster, im Verlauf dieses Abends noch andere seiner Geschöpfe folgen, obwohl ich natürlich am liebsten das Einzige bliebe. Aber ich, es würde jedenfalls nicht da stehen, wenn es ihn diesen modernen Prometheus der Literatur, nicht gäbe.

 
Eine Frage der Interpretation
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Dienstag, 14. März 2006
ImageEinen Tag nach dem Auftakt im Schauspielhaus werden am 24. März 2006 im Bildungshaus Schloss Retzhof vier weitere Produktionen aus der Reihe „Interpretationssache06" aufgeführt. „Romania 21" ist die schonungslose Abrechnung des 23-jährigen Autors Stefan Peca mit seinem Land, in dem nach dem Niedergang des kommunistischen Regimes jegliches Wertesystem zerstört ist und nur mehr der entfesselte Kapitalismus herrscht.
Die bulgarische Produktion „Dog House" von Youriy Datchev zeichnet ein scharfes Bild von menschlichen Beziehungsstrukturen, die auf gegenseitiger Abhängigkeiten basieren. Der Zuschauer wird Zeuge verzweifelter Versuche aus Isolation, Einsamkeit und Ich-Bezogenheit auszubrechen.

 
Konzept und Malerei von Alfredo Barsuglia
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Dienstag, 14. März 2006
ImageEinem im Kunstkontext durchaus befremdenden und verunsichernden Thema, der Mundhygiene nämlich, widmet sich der 1980 in Graz geborene und in Wien lebende Alfredo Barsuglia. Die Galerie GRAZKUNST, Sporgasse 20, zeigt konzeptbasierte Arbeiten als Multiples unter dem auch für die Ausstellung übernommenen Titel Take me serious. Der als Zahnstocher zu verwendende Inhalt von Streichholzschachteln mit Aufdruck eines für Barsuglia avisierten Zeitraumes vom „29. 3. 1980 - 3. 9. 2072", während dem er als Künstler „ernst genommen" werden will, steht für einen existenziell wichtigen Hygieneprozess in einem Spannungsfeld von Intimität und Individualität gegenüber Öffentlichkeit und Konformität.

 
Kolumne: DJ Kolchos-DJ Sowchos
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Dienstag, 14. März 2006
ImageIm Jahr 1977 fasste die LPG „Hervorragende Qualität" einen Entschluss: „New York hat das World Trade Center, Rom das Papamobil – wir wollen einen Silo mit 14 Stockwerken bauen, und ganz oben soll der Genosse Vorsitzende sein Büro bekommen."
Im selben Jahr gings auch im Mutterland des Klassenfeinds um ein Stockwerk in ähnlicher Höhe.

 
Wintererwachen in Stübing!
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Dienstag, 14. März 2006
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Noch zeigt sich das Österreichische Freilichtmuseum in Stübing in ein dichtes Winterkleid gehüllt. Dies hat aber nicht zu bedeuten, dass es auch einen Winterschlaf gehalten hat: Alle Höfe wurden mehrfach geheizt; um Schädlingen den Zugang zu erschweren, mussten die Gebäude mit besonderer Sorgfalt eingelassen werden. Rund 25.000 Schindeln wurden für die Dachreparaturen im Frühjahr in traditioneller Handarbeit gefertigt.

 
Bitter Lemon
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Dienstag, 14. März 2006
ImageLandet Ronnie endlich den großen Drogencoup oder muss er am Ende wieder in die saure Zitrone beißen? Die Antwort gibt der neue Kurzfilm „Bitter Lemon" von Blattwerk, der am 18. März 2006 um 20 Uhr im Palais Thienfeld präsentiert wird. Regie führten Matthias Jäger und Lukas Meisterhofer. Gemeinsam mit Christoph Skofic zeichnen die beiden Regisseure auch für das Drehbuch verantwortlich. In den Hauptrollen: Matthias Ohner, Thomas Nash, Tatjana Koschutnig und Phillipp Rudler.








 
„Die große Reise“: Die Hadsch als Road Movie des beginnenden 21. Jahrhunderts
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Dienstag, 14. März 2006
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Gute Road Movies sind auch eine Reise ins Innere der Protagonist-Innen – und das ist bei „Le grand voyage" von Ismaël Ferroukhi zweifelsohne der Fall: Der junge Franzose Réda, Sohn marokkanischer Einwanderer, steht kurz vor dem Abitur, da verlangt sein Vater, dass er ihn auf der traditionellen Pilgerreise nach Mekka begleitet. Für den alten Mann kommt ein Flug nicht in Frage, weshalb Réda ihn im Auto chauffieren soll. Doch die tagelange erzwungene Nähe überfordert den gläubigen Muslim und seinen in Frankreich aufgewachsenen Sohn.

 
Dalí, Böcklin, Attersee, Oehlen und die anderen
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Dienstag, 14. März 2006
ImageMit Die Götter im Exil gestalteten die Kuratoren Peter Pakesch, Katrin Bucher und Katia Schurl eine Ausstellung, die den Künstler als Mythos oder Pop-Star ins Rampenlicht zu stellen versucht. Der Titel entspricht dem eines Essays (1856) von Heinrich Heine, der in den Katalog zur Ausstellung aufgenommen wurde. Heine beschreibt darin die „Verteufelung der Götter", und meint jene der Antike, denen im Volksglauben unter Einfluss des Christentums eine „zwar wirkliche, aber vermaledeite Existenz" beschieden ist.

 
„Ich mag nicht so langweilig sein wie die Frau Klasnic“
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Dienstag, 14. März 2006
ImageIm Studio von Radio Helsinki diskutierte Kulturlandesrat LHStv. Dr. Kurt Flecker auf Einladung der IG Kultur. Was unter Fleckers im „Standard" zitierter Ansage, Kultur müsse wieder sexy werden, zu verstehen sei, fragte IG-Sprecher Michael Petrowitsch eingangs. Sein Eindruck sei, antwortete Flecker, die Kulturlandschaft Steiermark sei sehr synthetisch und der Bauch, die Emotionen, kämen zu kurz. Er wünsche sich mehr Non-Konformität im Kulturleben, mit der man mehr erreichen könne, als durch Marktanpassung.

 
Europa mit mehr Wärme neu erfinden
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Dienstag, 14. März 2006
Im Rahmen des Programms „No Mozart Zone" der Instyria Kulturservice GmbH drehen die „little drama boyz" gemeinsam mit Theater-im-Bahnhof-Regisseur Ed Hauswirth den Film „Nestwärme Europa" – unter Einbeziehung der von Europa Betroffenen.

 
Körper im Raum – Maria Lassnig und Liz Larner im Kunsthaus
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Dienstag, 14. März 2006
ImageMit dem malerischen Prinzip von Körpergefühlsbildern der späten 1940er-Jahre hat Maria Lassnig eigentlich nie gebrochen. Dem Unverständnis, das ihrer informellen Malerei bis in die 1970er-Jahre entgegengebracht wurde, begegnete sie mit der zeitweiligen Abkehr vom Thema und benannte ihre Bilder nicht mehr, „als ich meine Knödel und Farbhaufen als „Selbstporträts" behauptend, nur Hohn erntete", wie Lassnig 1970 anlässlich einer Personale in der Neuen Galerie Graz festhielt.

 
Erwin Posarnig: Sozialkunst-Netzwerker mit der Knarre
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Dienstag, 14. März 2006
ImageDem Publikum wurden im Foyer des Forum Stadtpark Strumpfmasken zur Verfügung gestellt. Es befanden sich AktivistInnen der AKTIONSGRUPPE/GRAZ und deren Fraktion AKTIONSGRUPPE GEWALT/Graz Süd im Raum. Die Verunsicherung wurde durch die Anberaumung des Künstlergespräches am Faschingsdienstag nicht sehr gemindert. Wer ist wer? Und wer ist der vermummte Mann im Kampfanzug mit Kalaschnikow? – Wer ist der Künstler Erwin Posarnig und was hatte er über seine Arbeit der vergangenen drei Jahre zu erzählen?

 
„Die Freiheit der Kunst wird in den Mund genommen und durch den After wieder abgeführt“
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Dienstag, 14. März 2006
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Bei einer Forum-Stadtpark-Diskussion über Kunstfreiheit im öffentlichen Raum wurden schwer wiegende Vorwürfe laut.

Die Vorgeschichte ist bekannt: Nach Pornografie-Vorwürfen der Kronenzeitung gegen Werke von Carlos Aires und der aus Serbien/Montenegro stammenden und in Deutschland lebenden Tanja Ostojic’ wurden diese aus dem „Rolling-Boards"-Gesamtprojekt „euroPART. Aktuelle Kunst aus Europa" entfernt. Eine besonders in Bezug auf die zweite Arbeit skurrile Vorgangsweise, handelte es sich dabei doch um eine (wesentlich entschärfte!) Paraphrase auf Gustave Courbets L’Origine du Monde (1866).

 
Ausstellung Minhag Styria zieht Zwischenbilanz
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Dienstag, 14. März 2006
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Seit dem 9. November 2006 zeigt das Jüdische Kulturzentrum Graz die Ausstellung „Minhag Styria. Jüdisches Leben in der Steiermark", die in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Wien (JMW) und der Israelitischen Kultusgemeinde Graz entstanden ist. Das Kulturzentrum zog im Februar vor Ablauf der Halbzeit der Schau Bilanz über den erfreulichen Publikumszuspruch (bis Mitte Februar 2375 Besucher!) und die Kuratorin Dr. Evi Fuks erklärte bei einer Presseführung die Konzeption der Ausstellung. Ihr war es ein besonderes Anliegen, die Schicksale von einzelnen Personen zu erzählen, die oft „hinter" der Geschichte verborgen liegen und Gefahr laufen vergessen zu werden.

 
Gedenkstätte des KZ-Außenlagers Peggau neu gestaltet
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Dienstag, 14. März 2006
Image„Sag mir, wer die Toten sind" lautet ein Buch der Gedenkstättenpädagogin Anita Farkas, in dem sie sich mit den vermeintlich anonymen Opfern des KZ-Außenlagers Peggau befasst. Ausgangspunkt ihrer Arbeit war der Gedenkstein, der im Herbst 1955 auf dem Massengrab in Peggau/Hinterberg gesetzt wurde und der an die 82 hier Bestatteten erinnert. Die Inschrift des Steins lautet: „Man kennt nicht ihre Namen, nicht ihre Heimat. Wir wissen nur, sie haben Namenloses erlitten."

 
Fotodokumente des Schreckens
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Dienstag, 14. März 2006
Unter dem Titel „Das sichtbare Unfassbare" sind ab 13. März im Zeitgeschichtelabor in der Elisabethstraße 27 in Graz 450 Fotografien vom Konzentrationslager Mauthausen zu sehen. Für die Ausstellung wurde umfangreiches, teilweise nie gezeigtes Fotomaterial aus Frankreich, Österreich, Spanien, Tschechien und den USA zusammengetragen.

 
Literaturhaus Graz. Ein Bilderbuch.
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Dienstag, 14. März 2006
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Zufrieden mit dem Besuch der Literaturhaus-Veranstaltungen: Literaturhaus-Chef Gerhard Melzer

Mitte Februar lud das Literaturhaus Graz zur Vorstellung des opulenten Bildbandes „Literaturhaus Graz. Ein Bilderbuch" ein.
Die Dokumentation der Veranstaltungen im Literaturhaus seit der Eröffnung im Mai 2003 basiert auf drei ästhetischen Schienen – Fotos von Ereignissen, architektonische Fotos sowie Eintragungen ins Gästebuch.

 
Konstruktive Kritik
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Dienstag, 14. März 2006
ImageAttac (Hg.): Das kritische EU-Buch. Warum wir ein anderes Europa brauchen. Wien: Deuticke 2006, 318 Seiten, 20.44 Euro

 
Reale Gegenbilder zu Rudis Träumen.
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Dienstag, 14. März 2006
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Ulrike Keller (Hg.): Reisende in der Südsee (seit 1520). Ein kulturhistorisches Lesebuch. Wien: Promedia 2004. 232 Seiten, Eur 17,90 , ISBN 3-85371-224-X

 
Die Krise als Schlüssel zum Verständnis einer Gesellschaft.
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Dienstag, 14. März 2006
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Manfred Prisching: Good bye New Orleans. Der Hurrikan Katrina und die amerikanische Gesellschaft. Graz: Leykam 2006. 206 S., EUR 19,80, ISBN3-7011-7546-2

 
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