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Die Krise als Schlüssel zum Verständnis einer Gesellschaft.
Archiv - Rezensionen
Dienstag, 14. März 2006
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Manfred Prisching: Good bye New Orleans. Der Hurrikan Katrina und die amerikanische Gesellschaft. Graz: Leykam 2006. 206 S., EUR 19,80, ISBN3-7011-7546-2

Der Grazer Soziologe Manfred Prisching stand am Beginn eines Forschungssemesters an der University of New Orleans, das der Arbeit an einem Buch über Besonderheiten der amerikanischen Weltsicht gewidmet war. Der Hurrikan Katrina und die darauf folgende Flutkatastrophe, die „The Big Easy" an den Rand des Untergangs brachte, konfrontierten ihn auf unerwartet direkte Art mit dem Gegenstand seiner Untersuchung. Ergebnis dieser Erfahrungen ist ein soeben bei Leykam erschienenes Buch, das neben den noch am Ort der Katastrophe verfassten und in der Kleinen Zeitung erschienenen Reportagen einen (wesentlich umfangreicheren) analytischen Teil enthält. Im Zentrum steht dabei die Frage, warum Entwicklungsländer – wie etwa die ostasiatische Staaten nach der Tsunami-Katastrophe – „unter schlechteren Verhältnissen schaffen, was Amerika, die Supermacht, das reichste Land der Welt, nicht zustande brachte: Den Betroffenen organisiert und zeitgerecht zu helfen." Das Buch bietet streckenweise bestürzende Einblicke in die Abgründe einer Gesellschaft, die sich unter dem Primat privatwirtschaftlicher, marktgesteuerter Effizienz (die sich gerade im Fall der geschilderten Katastrophe als purer Mythos herausstellte) zur Inhumanität entwickelt.

 KORSO verlost in Kooperation mit dem Leykam-Verlag 3 Exemplare des Buches beim Kulturquiz unter www.korso.at.

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