Dienstag, 14. März 2006 |
Am 22. März ist Weltwassertag und das seit einer UN-Resolution vor 13 Jahren. Dieser Tag soll daran erinnern, dass Wasser lebenswichtig und unersetzbar im Leben jedes Einzelnen ist. Heuer steht der Weltwassertag unter dem Motto „Water and Culture".
Die österreichische Künstlerin Ona B. gibt am 22. März um 19 Uhr am Geländeteich des ORF Landesstudios Steiermark eine Performance mit dem Titel „Die Enthüllung des Wassers". Im Interview verrät Ona B. vorab ein wenig über ihr Projekt: „Mit meinem Beitrag möchte ich auf die Situation aufmerksam machen, dass wir viel Wasser in Österreich haben, aber unsere Quellen nicht unerschöpflich sind. Unsere Gletscher schmelzen unaufhaltsam.
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Dienstag, 14. März 2006 |
Einem gesellschaftlichen Hang zur Idylle und zur Verharmlosung nur schwer zu akzeptierender Realitäten geht die Grazer Fotokünstlerin Anna-Maria Zettl in ihren Arbeiten nach. Eine von Häkelarbeiten umrahmte Fotoserie einer Sauschlachtung, die Häkel.Ikone, steht für das Phänomen, eine „unheile Welt" mittels gesellschaftlich akzeptablem Rahmen zu verbrämen. An der künstlerischen Umsetzung des Themas beteiligt Zettl Personen ihres Umkreises, indem diese quasi arbeitsteilig zur Fertigung der gehäkelten Rahmen herangezogen werden.
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Dienstag, 14. März 2006 |
Den unten stehenden Text las Willi Hengstler anlässlich der Feier zum 75. Geburtstag von Alfred Kolleritsch am 16. Februar im Grazer Literaturhaus. Hohe Akademie! Verehrtes Publikum, geschätzte Kollegen! Was da zu ihnen spricht, ich, ist ein Geschöpf von Alfred Kolleritsch, dem sagenhaften Literatur-Demiurgen. Den Meister selber wagt sein Geschöpf gar nicht anzusprechen. Ich, es, ist nur eine Ausgeburt seiner rastlosen Forscherleidenschaft, ein hinfälliger Dämon, dem Literaturleben erhalten nur durch die Geduld seines Schöpfers. Möglicherweise werden mir, diesem mittlerweile auch schon in die Jahre gekommenen Monster, im Verlauf dieses Abends noch andere seiner Geschöpfe folgen, obwohl ich natürlich am liebsten das Einzige bliebe. Aber ich, es würde jedenfalls nicht da stehen, wenn es ihn diesen modernen Prometheus der Literatur, nicht gäbe.
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Dienstag, 14. März 2006 |
Einen Tag nach dem Auftakt im Schauspielhaus werden am 24. März 2006 im Bildungshaus Schloss Retzhof vier weitere Produktionen aus der Reihe „Interpretationssache06" aufgeführt. „Romania 21" ist die schonungslose Abrechnung des 23-jährigen Autors Stefan Peca mit seinem Land, in dem nach dem Niedergang des kommunistischen Regimes jegliches Wertesystem zerstört ist und nur mehr der entfesselte Kapitalismus herrscht. Die bulgarische Produktion „Dog House" von Youriy Datchev zeichnet ein scharfes Bild von menschlichen Beziehungsstrukturen, die auf gegenseitiger Abhängigkeiten basieren. Der Zuschauer wird Zeuge verzweifelter Versuche aus Isolation, Einsamkeit und Ich-Bezogenheit auszubrechen.
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Dienstag, 14. März 2006 |
Einem im Kunstkontext durchaus befremdenden und verunsichernden Thema, der Mundhygiene nämlich, widmet sich der 1980 in Graz geborene und in Wien lebende Alfredo Barsuglia. Die Galerie GRAZKUNST, Sporgasse 20, zeigt konzeptbasierte Arbeiten als Multiples unter dem auch für die Ausstellung übernommenen Titel Take me serious. Der als Zahnstocher zu verwendende Inhalt von Streichholzschachteln mit Aufdruck eines für Barsuglia avisierten Zeitraumes vom „29. 3. 1980 - 3. 9. 2072", während dem er als Künstler „ernst genommen" werden will, steht für einen existenziell wichtigen Hygieneprozess in einem Spannungsfeld von Intimität und Individualität gegenüber Öffentlichkeit und Konformität.
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Dienstag, 14. März 2006 |
Im Jahr 1977 fasste die LPG „Hervorragende Qualität" einen Entschluss: „New York hat das World Trade Center, Rom das Papamobil – wir wollen einen Silo mit 14 Stockwerken bauen, und ganz oben soll der Genosse Vorsitzende sein Büro bekommen." Im selben Jahr gings auch im Mutterland des Klassenfeinds um ein Stockwerk in ähnlicher Höhe.
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Dienstag, 14. März 2006 |
Noch zeigt sich das Österreichische Freilichtmuseum in Stübing in ein dichtes Winterkleid gehüllt. Dies hat aber nicht zu bedeuten, dass es auch einen Winterschlaf gehalten hat: Alle Höfe wurden mehrfach geheizt; um Schädlingen den Zugang zu erschweren, mussten die Gebäude mit besonderer Sorgfalt eingelassen werden. Rund 25.000 Schindeln wurden für die Dachreparaturen im Frühjahr in traditioneller Handarbeit gefertigt.
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Dienstag, 14. März 2006 |
Landet Ronnie endlich den großen Drogencoup oder muss er am Ende wieder in die saure Zitrone beißen? Die Antwort gibt der neue Kurzfilm „Bitter Lemon" von Blattwerk, der am 18. März 2006 um 20 Uhr im Palais Thienfeld präsentiert wird. Regie führten Matthias Jäger und Lukas Meisterhofer. Gemeinsam mit Christoph Skofic zeichnen die beiden Regisseure auch für das Drehbuch verantwortlich. In den Hauptrollen: Matthias Ohner, Thomas Nash, Tatjana Koschutnig und Phillipp Rudler.
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Dienstag, 14. März 2006 |
Gute Road Movies sind auch eine Reise ins Innere der Protagonist-Innen – und das ist bei „Le grand voyage" von Ismaël Ferroukhi zweifelsohne der Fall: Der junge Franzose Réda, Sohn marokkanischer Einwanderer, steht kurz vor dem Abitur, da verlangt sein Vater, dass er ihn auf der traditionellen Pilgerreise nach Mekka begleitet. Für den alten Mann kommt ein Flug nicht in Frage, weshalb Réda ihn im Auto chauffieren soll. Doch die tagelange erzwungene Nähe überfordert den gläubigen Muslim und seinen in Frankreich aufgewachsenen Sohn.
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Dienstag, 14. März 2006 |
Mit Die Götter im Exil gestalteten die Kuratoren Peter Pakesch, Katrin Bucher und Katia Schurl eine Ausstellung, die den Künstler als Mythos oder Pop-Star ins Rampenlicht zu stellen versucht. Der Titel entspricht dem eines Essays (1856) von Heinrich Heine, der in den Katalog zur Ausstellung aufgenommen wurde. Heine beschreibt darin die „Verteufelung der Götter", und meint jene der Antike, denen im Volksglauben unter Einfluss des Christentums eine „zwar wirkliche, aber vermaledeite Existenz" beschieden ist.
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