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„Die große Reise“: Die Hadsch als Road Movie des beginnenden 21. Jahrhunderts
Archiv - Rezensionen
Dienstag, 14. März 2006
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Gute Road Movies sind auch eine Reise ins Innere der Protagonist-Innen – und das ist bei „Le grand voyage" von Ismaël Ferroukhi zweifelsohne der Fall: Der junge Franzose Réda, Sohn marokkanischer Einwanderer, steht kurz vor dem Abitur, da verlangt sein Vater, dass er ihn auf der traditionellen Pilgerreise nach Mekka begleitet. Für den alten Mann kommt ein Flug nicht in Frage, weshalb Réda ihn im Auto chauffieren soll. Doch die tagelange erzwungene Nähe überfordert den gläubigen Muslim und seinen in Frankreich aufgewachsenen Sohn.

Neben dem Generationenkonflikt reißt von Kilometer zu Kilometer der kulturelle Graben zwischen ihnen weiter auf. Der Vater, seit dreißig Jahren in Frankreich, hält nach wie vor an den muslimischen Traditionen fest und lehnt den westlichen Lebensstil seines Sohnes deutlich ab. Réda hat mit Religion und Tradition nichts zu schaffen und beobachtet die Handlungen des Vaters mit unverhohlener Skepsis. Schließlich führen verschiedene Begegnungen auf der Reise zur Wende in ihrer schwierigen Beziehung … und beide haben voneinander gelernt.
„Die große Reise" (Le grand voyage von Ismaël Ferroukhi. Mit Nicolas Cazalé, Mohamed Majd. Marokko/Frankreich 2004, 102 Minuten.

Auszeichnungen: Der Film erhielt den „Leone del Futuro" bei den Internationalen Filmfestspielen Venedig (Preis für das beste Erstlingswerk) und die Auszeichnung „Bester Film" beim Internationalen Filmfestival in Mar del Plata.

Ab 27. März im Kino im Augarten, Friedrichgasse 24, 8010 Graz. Karten und Informationen: 0316/821186-0´

In Zusammenarbeit mit dem KIZ – Kino im Augarten verlost KORSO 5 x 2 Eintrittskarten beim Kulturquiz unter www.korso.at

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