Gleich zwei rekordträchtige steirische Projekte haben heuer den vom Verkehrsclub Österreich initiierten und vom ÖBB-Unternehmen „Postbus“ mitfinanzierten Mobilitätspreis errungen. In der Obersteiermark war die Bahnstrecke Kleinreifling-Selzthal vor drei Jahren noch vom Zusperren bedroht.

16 Gemeinden der Region schlossen sich zusammen und beschlossen Besseres: Unter dem Titel „Xeismobil“ (Xeis steht hier für Gesäuse) entstand unter Einbezug der Bahnlinie ein intelligentes und effizientes Nahverkehrssystem. Es stehen acht Bahnverbindungen zur Verfügung, zusätzlich wurde ein System mit so genannten Ruf-Bussen geschaffen. Ebenfalls ausgezeichnet wurde die Stadt Knittelfeld, der es gelungen ist, den Radverkehrsanteil seit 1998 von 13 auf 29% zu steigern – für die den Mobilitätspreis vergebende Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder Grund zur Bemerkung, auch die Stadt Graz könne in Sachen Forcierung des Radverkehrs wieder etwas mehr Initiative zeigen. Der Mobilitätspreis stand diesmal unter der Devise „energieeffizient mobil“ und der VCÖ hat dazu berechnet, dass die SteirerInnen im Durchschnitt 2660 km pro Kopf und Jahr zu Fuß, mit dem Fahrrad oder in Öffis zurücklegen, das bedeutet pro Person eine Jahreseinsparung von 185 Litern Treibstoff und 270 kg CO2. Unter www.vcoe.at bietet der Verkehrsclub eine Spritsparfibel fürs Autofahren an, in deren Rahmen auch der Rat gegeben wird, schon beim Autokauf auf den Treibstoffverbrauch zu achten. Auch in Zeiten anhaltend hoher Spritpreise bietet die Autoindustrie hier wenig an und viele trauern daher gerade jetzt wieder um die zwischen 1988 und 1998 jährlich erschienene Auto-Umweltliste des VCÖ, in der 300 der in Österreich angebotenen Pkw auf Verbrauch und Umweltperformance untersucht und untereinander verglichen wurden.

Dieter Kordik