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Geschäftsbericht 2005 des Landesmuseums Joanneum
Archiv - Kultur
Sonntag, 9. Juli 2006
ImageDirektoren und Aufsichtsratsvorsitzender: Wolfgang Muchitsch, Peter Pakesch, Franz Marhold (v.l.)

In der neu aufgestellten Alten Galerie im Schloss Eggenberg präsentierten Intendant Peter Pakesch, Direktor Dr. Wolfgang Muchitsch und der Vorsitzende des Aufsichstrates, Univ.-Prof. Dr. Franz Marhold den Geschäftsbericht des Landesmuseums für das Jahr 2005.

Wichtigste Neuerung im Museumsverband ist die Neuaufstellung der Alten Galerie im Schloss Eggenberg unter der Leitung von Dr. Ulrich Becker. Entscheidendes Merkmal der jetzt präsentierten Schausammlung ist die Darstellung thematischer Schwerpunkte wie mittelalterlicher Marienkult, Passionsfrömmigkeit und die populäre Heiligenverehrung am Vorabend der Reformation gegenüber der vormals chronologischen Anordnung. Dazu werden zentrale Themen der neuzeitlichen Kunst betont: klassische Mythologie, profane und sakrale Geschichte, Landschaft, Stillleben und Genrebilder. Die Besucherzahlen bestätigen Standort und Konzept mit einer Steigerung von 6.207 im Jahr 2004 auf 12.734 im Vorjahr.
Insgesamt allerdings, betreffend alle Abteilungen und Sonderausstellungen des Landesmuseums, konnten die BesucherInnenzahl des Jahres 2004 mit 576.803 nicht erreicht werden. Den Rückgang um 131.141 BesucherInnen führen Muchitsch und Pakesch vor allem auf zwei zusätzliche Ausstellungen im Jahr 2004, Die Römer in der Steiermark in Flavia Solva und Stillleben in Schloss Herberstein, zurück. Dazu kommt ein BesucherInnenrückgang im Kunsthaus Graz und die Sperre der Archäologischen Sammlung, des Alpengartens Rannach und des Museumsgebäudes in der Neutorgasse aufgrund bevorstehender Sanierungsmaßnahmen. Demgegenüber wiederum ist ein BesucherInnenzuwachs im Landeszeughaus, in der Neuen Galerie und im Bereich der Natuwissenschaftlichen Sammlungen zu verzeichnen.

Museumsakademie und modernstes Universalmuseum des 21. Jahrhunderts. Mit Frühjahr 2005 wurde auch die Museumsakademie Joanneum als Kompetenzzentrum für Museologie und Kunst eingerichtet. Finanziert aus Mitteln des Zukunftsfonds Steiermark und des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur werden seit März 05 zahlreiche Projekte der Aus- und Weiterbildung zur Professionalisierung der Museumsarbeit umgesetzt, es folgt eine Kooperation mit einem neuen FH-Lehrgang zur Ausstellungsgestaltung.
Neuerwerbungen und Sammlungsankäufe wurden im Bereich der Alten Galerie mit einer Öltafel auf Holz von Franz Edmund Weirotter (1730-1771) und einem Grazer Zweifachdukaten für das Münzkabinett getätigt, in die Sammlung der Neuen Galerie gingen ein Aquarellzyklus von Joseph Kuwasseg und 24 Zeichnungen zu Friedrich von Schlegel von Günter Brus ein, entsprechend einem Gesamtwert von 352.157 Euro. Als Ziele, auch hinsichtlich des 200jährigen Bestehens des Landesmuseums im Jahr 2011, nennt Peter Pakesch den Ausbau „zu einem der attraktivsten und modernsten Universalmuseen des 21. Jahrhunderts". Noch in diesem Jahr wird das Jagdmuseum in Schloss Stainz eröffnet, die landwirtschaftliche Sammlung wird für 2009 vorbereitet. Für den so genannten „Museumsquadrant" Neutorgasse / Raubergasse werden die Vorbereitungen zum Generalumbau getroffen, alle „Nicht-Naturbereiche" ziehen aus dem Stammhaus in der Raubergasse aus, „womit wir einen großen Schritt in Richtung Haus der Natur setzen", wie Wolfgang Muchitsch ankündigt.
wm

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