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Das wahre Bild vom Künstler |
Archiv - Kultur | |
Sonntag, 9. Juli 2006 | |
Er wirft sich, so scheint es, kopfüber ins Klischee vom Pleinair-Maler im Schilfgras mit Staffelei, und erinnert auch ein bisschen an die Figuren eines Jacques Tati. Aber es ist Jean Le Gac, der sich selbst in dieser zehnteiligen Foto-Text-Arbeit Le Peintre (1973) zum Modell und den romantisierenden Blick schöngeistiger Bourgeoisie aufs Korn nimmt.
Selbstredend ergänzt Le Gac diese fiktive Selbstdarstellung um die Biographie eines Lehrers, der in seiner Freizeit der Malerei frönt.
Selbst- und Fremdbilder von KünstlerInnen behandelt eine Ausstellung unter dem Titel Sexy Mythos im Forum Stadtpark; in erster Linie sind es die vertretenen KünstlerInnen selbst, die gängige Stereotype vorwiegend in Konzeptarbeiten um die eigene Person noch überhöhen So untersucht etwa anette hollywood die Darstellung einer Malerin – starring Regina Zirkowsky – aus der Daily Soap Marienhof. Kai Kaljo dokumentiert in der Serie The more I Work, the Poorer I Am organisatorische Maßnahmen im Ablauf von fünf Arbeitstagen und resümiert mit der Aufstellung von Einnahmen und Ausgaben. Martin Kippenberger setzte immer wieder Einladungskarten und Ausstellungsposter als künstlerisches Medium ein, um ein kursorisches Künstlerbild entstehen zu lassen und Sibylle Zehs Künstlerinnenlexikon 2000-2006 basiert auf zwei Ausgaben des Reclam-Künstlerlexikons, in dem alle männlichen Biografien mit weißer Farbe übermalt wurden, sodass nur die erschreckend wenigen weiblichen lesbar blieben. Weitere Arbeiten stammen von Mladen Stilinović, Tanja Ostojić und Christoph Girardet & Volker Schreiner. Zum wirklichen Leben von Künstlerinnen recherchierten Doris Berger und Moira Zoitl die in Videointerviews Monica Bonvicini, Birgit Hein, Christine Hill und Johanna Kandl vorstellen. Wie man KünstlerInnen macht behandeln in einem Vergleich zwischen Young British Artists und Neue Leipziger Schule Doris Berger und Julia Schäfer. Ein Bild von KünstlerInnen im Sozialismus kommt von Franziska Lesák und Antje Schiffers. Die Ausstellung wurde für die Neue Gesellschaft für Bildende Kunst Berlin konzipiert; in Graz ist sie ergänzt um ein von Sonne, Busen und Hammer dominiertes Special um die Lord Jim Loge, bearbeitet von Daniela Jauk und Andreas Unterweger. Sexy Mythos im Forum Stadtpark ist bis zum 23. Juli zu sehen. Zum Thema finden zwei Filmabende statt: Pollock (R: Ed Harris, 2000) am 13.07. und Der Bauch des Architekten (R: Peter Greenaway, 1986) am 14. 07., jeweils ab 22.00 Uhr. Weitere Informationen unter www.forumstadtpark.at Wenzel Mraček
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