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Armut macht krank |
Archiv - Soziales | |
Samstag, 8. Juli 2006 | |
Josef Pesserl, Obmann der steirischen Gebietskrankenkasse, Studienautorin Gerlinde Grasser und Landesrat Helmut Hirt präsentierten auf der 1. steirischen Gesundheitskonferenz den steirischen Frauenbericht 2003 und den Gesundheitsbericht 2005.
SteirerInnen mit geringer Bildung und schlecht bezahlten Jobs haben ein höheres Krankheitsrisiko als ihre besser gebildeten und besser bezahlten Landsleute. Eine Erkenntnis die nicht erst durch den, Ende Juni präsentierten, Gesundheitsbericht des Landes Steiermark bekannt ist. Alle fünf Jahre gibt das Gesundheitsressort des Landes einen Gesundheitsbericht in Auftrag. 2005 stand er unter dem Motto „Gesundheitliche Chancenungleichheit". Die StudienautorInnen Gerlinde Grasser und Ursula Reichenpfader bereiteten bestehende Daten von 1998-2002 auf und präsentierten im Sozialmedizinischen Zentrum (SMZ) Liebenau einem fachkundigen Publikum sowohl die Ergebnisse als auch die Schlussfolgerungen ihrer Studie. Ungesunde Lebensweisen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes etc. – eine Vielzahl an Krankheiten entstehen durch ungesunde Lebensweisen. Besonders beim Body-Mass-Index als auch bei der körperlichen Aktivität lässt sich nach der Aufarbeitung der steirischen Zahlen folgendes erkennen: Menschen mit geringerer Bildung (Pflichtschulabschluss) sind dicker als Universitätsabsolventen, vice versa treiben sie auch weniger Sport. Regionale Unterschiede. Mürzzuschlag, Deutschlandberg, Voitsberg, Radkersburg sowie Leibnitz sind die Bezirke mit der höchsten Sterblichkeitsrate aufgrund von Herz-Kreislauferkrankungen. Die westliche Obersteiermark führt auch das Ranking in punkto Übergewicht an, dicht gefolgt von der östlichen Obersteiermark. Ähnlich verhält es sich mit der körperlichen Betätigung nach Regionen. Nichtsdestoweniger sind in diesem Bereich keine eindeutigen Rückschlüsse zu ziehen. Weitere Faktoren wie Umwelteinflüsse, Industrie etc. wurden in der Studie nämlich nicht berücksichtigt. Eine Forderung aus dem Publikum im SMZ Liebenau lautete daher, regional eingeschränkte Gesundheitssurveys durchzuführen, die mehrere Faktoren einschließen, um zukünftig klare gesundheitspolitische Maßnahmen treffen zu können. Frauen klare Verlierer. Auf der ersten steirischen Gesundheitskonferenz, die unter dem Motto „womens health – Gesundheitspolitik frauengerecht mitgestalten" stand, gingen die Veranstalter ebenfalls auf die neue Studie ein: „Der Durchschnittsverdienst steirischer Frauen liegt bei nur 64 Prozent von jenem der Männer, naturgemäß bleibt damit auch weniger Geld für Erholung, Wellness und andere Möglichkeiten, sich Gutes zu tun. So erleiden sozial schlechter gestellte Frauen 3,7 Mal so oft einen Herzinfarkt und 2,8 Mal so oft einen Schlaganfall wie besser Gestellte", erklärt Landesrat Mag. Helmut Hirt. Seine Schlüsse, was die Möglichkeiten der Politik zum Gegensteuern betrifft: „Zum einen zeigt der Gesundheitsbericht, dass die Politik Verantwortung dafür hat, das soziale Umfeld so zu gestalten, dass es keine gesundheitlichen Schäden hervorruft – das ist ein ressortübergreifendes Anliegen. Zum zweiten müssen die Menschen Hilfe zur Selbsthilfe für eine gesunde Lebensführung erhalten und barrierefreien Zugang zu gesundheitsrelevanten Informationen. Mit der ersten steirischen Gesundheitskonferenz haben wir das Thema aus den Experten- und Legisten-Runden herausgeholt und auf eine breite Diskussionsbasis gestellt." Manuela Palmar
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