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20 Jahre berufliche Rehabilitation in der Steiermark |
Archiv - Soziales | |
Samstag, 8. Juli 2006 | |
LH-Stv. Kurt Flecker, Ernestine Strobl, Herta Kindermann-Wlasak und Georg Hütter (v.li.)
Brot vor Spiele. Seit 20 Jahren arbeitet das BBRZ als Einrichtung der beruflichen Rehabilitation in Österreich am Standort Steiermark und begleitet Menschen nach Unfall oder Erkrankung auf ihrem Weg zu einer neuen Arbeit. Das Sozialressort des Landes Steiermark und das Arbeitsmarktservice Steiermark waren die Initiatoren der beruflichen Rehabilitation in der Steiermark. Für Landesrat Dr. Kurt Flecker ist es die ureigenste Aufgabe der Politik, jene zu unterstützen, die es schwerer haben. „Wir leben in einem der reichsten Länder der Welt. Das Brot muss gesichert sein, bevor wir die Spiele finanzieren". Die Finanzierung der Maßnahmen des BBRZ übernimmt das Arbeitsmarktservice (AMS), das Land Steiermark, die Pensionsversicherungsanstalt und die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt.
Die AMS ist zentraler Partner. Über 800 KundInnen des AMS werden jährlich vom BBRZ betreut. Vor allem Frauen profitieren besonders von den Rehabilitationsmaßnahmen, weil meistens eine Höherqualifizierung und ein entsprechender Arbeitsplatz erreicht werden kann. Nach Altersgruppen betrachtet, überwiegen die TeilnehmerInnen zwischen 21 und 30 Jahren (ca. 35 %). In den letzen Jahren stieg der Anteil der über 50-jährigen kontinuierlich an und liegt zurzeit bei ca. 5%. Rehabilitation rechnet sich. „Mehr als 10.000 RehabilitandInnen haben sich neue berufliche Perspektiven erarbeitet und sind nach anschließenden Qualifizierungsmaßnahmen im BBRZ oder in anderen Einrichtungen der Erwachsenenbildung wieder erfolgreich am Arbeitsmarkt integriert", so Dr. Ernestine Strobl, Regionalleiterin der Region Süd. „Berufliche Rehabilitation rechnet sich, denn die Investitionen werfen einen durchschnittlichen volkswirtschaftlichen Ertrag von jährlich EUR 6.800,-- pro Person ab", zitiert Strobl das Ergebnis einer Studie. „Vor dem Hintergrund eines höheren Pensionsantrittsalters und der steigenden psychischen Belastungen in der Arbeitswelt werden Präventionsthemen an Bedeutung gewinnen", sieht Strobl künftigen Handlungsbedarf. Vom Maurer zum technischen Kaufmann. Der gelernte Maurer Georg Hütter hat erfahren, wie schnell ein erlernter Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann. Ein Bandscheibenvorfall brachte ihn im November 2004 ins Krankenhaus. Im Jänner 2005 ist es Gewissheit: sein Arzt teilt ihm mit, dass er als Maurer nicht mehr arbeiten kann. Georg Hütter kam auf Empfehlung des Arbeitsmarktservice ins BBRZ. Gemeinsam mit den Fachkräften aus den Bereichen Medizin, Psychologie, Sozialarbeit, Berufskunde und Rehatechnologie wurde die neue berufliche Perspektive „technischer Kaufmann" erarbeitet. Nach Absolvierung der Ausbildung konnte er bei seinem alten Dienstgeber in neuer Funktion zu arbeiten beginnen und ist sehr froh seine Vorkenntnisse als Maurer gut einbringen zu können.
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