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Künstler als Stars
Archiv - Kultur
Montag, 12. Juni 2006
ImageElke Krystufek, Gerfried Sperl, Clarissa Stadler, Herbert Lachmayer

Unter der Rubrik Bunter Abend abzulegen ist das jüngste Kunsthaus Jour Fixe zur Frage, ob und warum Künstler in welcher Zeit mit dem ohnehin fragwürdigen Attribut Star behaftet seien.

Einleitend stellte Herbert Lachmayer, Leiter des Wiener Da Ponte Instituts und Kurator der Ausstellung Mozart-Experiment-Aufklärung in der Albertina, Künstler des 18. Jahrhunderts am Beispiel Mozarts dar: „Künstler waren nützlich für die Alltags- und Festgestaltung des Adels. Sie waren Symbolproduzenten für den Ablauf adeligen Lebens."
Mozart, aus heutiger Sicht, war weniger Künstlergenie als Auftragsempfänger bei Hofe, während das romantische Künstlergenie eine Erfindung des Bürgertums des 19. Jahrhunderts war. Heute dagegen leben wir in einem „Managementabsolutismus", in dem Wirtschaftstreibende sich mit Don Giovanni vergleichen, während Stars die Parallelwelten abseits des Arbeitsalltags bedienen. – So recht sollte an diesem Abend nicht klar werden, ob die Künstler nun Stars seien oder von wem sie zu solchen gemacht werden.
Die Künstlerin Elke Krystufek bezeichnete sich auf Sperls erste an sie gerichtete Frage „eher als Dekorationsobjekt" und konzentrierte sich auf den von ihr selbst ausgeführten Videomitschnitt mittels Digitalkamera.
Clarissa Stadler, Autorin und Kulturredakteurin, zeigte sich bemüht, eine seriöse Diskussion in Gang zu bringen, scheiterte aber an Krystufeks Gesprächsverweigerung, während Moderator Gerfried Sperl offensichtlich etwas unvorbereitet ins Rennen gegangen war.
Wenzel Mraček

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