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Paradiesische Steiermark |
Archiv - Kultur | |
Montag, 12. Juni 2006 | |
Werner Schimpl: Black Box, Künstlerhaus Graz, 6. bis 30. Juli
Wenn auch, entsprechend biblischer Überlieferung, das Vorbild für den Garten Eden im Bereich des ehemaligen Mesopotamien gelegen sein soll, kann man davon ausgehen, dass das Paradies gerade jetzt dort nicht zu finden ist. Wohl kaum ein anderes Sprachbild jedoch ist prädestiniert für unterschiedlichste Assoziationen um den Ort oder den Zustand des Wohlbefindens zwischen Profanem und Heiligem, das etwa einen Dichter des 19. Jahrhunderts zur Übersetzung eines angeblich arabischen Sprichwortes inspirierte: Das Paradies der Erde / Liegt auf dem Rücken der Pferde, / In der Gesundheit des Leibes / Und am Herzen des Weibes. – Die Kulturservice GmbH INSTYRIA verbindet, nach Carmen und Canetti im Vorjahr, mit dem von ihr beworbenen „Schwerpunkt Paradies" Programm und Veranstaltungen von 32 Institutionen verteilt über die ganze Steiermark mit dem Untertitel Die Jagd nach dem Glück. Unmöglich alle anzuführen, daher nur ein paar Paradeiser aus dem steirischen Garten Eden: Schon seit April und noch bis November haben im Stift Admont Schlangen keinen Zutritt. Aus eigenen Beständen zeigt Admont das Paradies in Positionen aktueller Kunst von Herbert Brandl bis Erwin Wurm, eine Sonderausstellung zum Werk von Hannes Schwarz und in Darstellungen und Texten im Handschriftenraum. Führungen und Gespräche in und über private und öffentliche Gartenparadiese, etwa noch am 11. Juni in Giovanni’s Garden und im Privatgarten Hiermann (Graz) oder am 24. und 25. Juni im Schlosspark Pöllau und im Gartendorf Pöllauberg und von 7. bis 16. Juli im Gartenatelier bellabayer in Hartberg. Die Rocky Horror Paradise Show bringt zwei Installationen des britischen Künstlers Gavin Turk ins Schloss Eggenberg. Das Feuerwehrmuseum Groß St. Florian zeigt TODO ECUADOR, archäologische Exponate aus dem Museo Banco, dazu eine Ausstellung des Malers Eduardo Kingmann. Bis September sind in der Grazer Helmut List Halle Fotoarbeiten von Harald Eisenberger und Friends unter dem Titel „Paradise Lost" zu sehen. Höhepunkt einer soziokulturellen Kunstaktion ist ein Interaktionskunst-Wettbewerb auf dem Grazer Hauptplatz und auf dem Schloßbergplatz am 23. Juni (11.00 bis 17.00 Uhr), an dem über 30 KünstlerInnen zum Thema Suche nach dem verlorenen Glück arbeiten. Eine Ausstellung des Museums im alten Zeughaus, Radkersburg, behandelt - ja, das Paradies, dazu gibt es Lesungen, Konzerte und eine Exkursion nach Jeruzalem in Slowenien. Jedes Wochenende gibt es Stadtparkführungen der www.grazguides.at unter dem Motto Paradiesisch lustwandeln. Von 27. Juni bis 16. September zeigt die Galerie tazl (Graz) Eben in Eden: Arbeiten von Florencia Martinez und Willy Verginer. Das Micro & Kleinkunstfestival, organisiert vom Theaterland Steiermark, bringt Kurzdramatisierungen vom 5. bis 8. Juli in Straden, Bad Gleichenberg und Maribor-Svecina und in Weissenbach, vom 28. Juli bis 13. August, zwölf ungewöhnliche Theaterprojekte aus Frankreich, Italien, Deutschland und Österreich. Und Werner Schimpl – von ihm stammt der Lichtkunsttunnel unter dem Grazer Andreas-Hofer-Platz – zeigt unter dem Titel Black Box die Installation eines sich bewegenden Schlafzimmers von 6. bis 30. Juli im Künstlerhaus Graz. Obacht gilt es also zu geben, wer in der Steiermark wem welchen Apfel reicht – es könnte sich alles wiederholen. Einblicke ins Paradies unter www.paradies.steiermark.at Am 23. Juni von 11.00 bis 17.30 laden 30 KünstlerInnen unter der Ägyde von Sonja Redl und unter dem Motto „Jenseits von Eden – Suche nach Glück" zum gemeinsamen kreativen Arbeiten am Haupt- und am Schlossbergplatz ein; am Dienstag, dem 4. Juli 2006 wird die daraus hervorgehende Ausstellung in der gotischen Halle des Stadtmuseums eröffnet. wm
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