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Arbeitslosigkeit steigt, AMS setzt Maßnahmen |
Archiv - Arbeit und Wirtschaft | |
Mittwoch, 8. Februar 2006 | |
Die Arbeitslosigkeit in der Steiermark stieg 2005 im Vergleich zum Vorjahr um 6,2 Prozent an. Insgesamt waren 35.221 Personen ohne Beschäftigung, um 2055 Personen mehr als 2004. Mit einer Arbeitslosenquote von 7,3 Prozent liegt die Steiermark um 0,1 Prozent über dem Österreichschnitt. Landesgeschäftsführer Karl Heinz Snobe erklärte im Rahmen der Bilanzpräsentation des Arbeitsmarktservice (AMS) 2005 diese Entwicklung mit „der steirischen Sonderkonjunktur 2004", und verwies darauf, dass die Arbeitsmarktentwicklung eher ans Jahr 2003 anschließe, die damals ebenfalls bei 7,3 Prozent lag. Den größten Anstieg der Arbeitslosigkeit gab es im Bereich von unternehmensbezogenen und sonstigen Dienstleistungen mit einem Plus von 14 Prozent, im Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen mit einem Anstieg von 12,8 Prozent. Frauen und Jugendliche besonders betroffen. Trotz einer Steigerung bei den Beschäftigtenzahlen um 3,4 Prozent von 198.250 auf 204.334 ist die Frauenarbeitslosenquote um 7,4 Prozent gestiegen. Zusätzlich kamen um 5,4 Prozent mehr Frauen in Schulungen des AMS unter. Im Vergleich: Die Männerarbeitslosigkeit stieg um 5,4 Prozent, die Beschäftigtenzahlen pendelten sich in den letzten beiden Jahren auf rund 243.500 ein. Ein großes Problem sieht der Vertreter des Gewerkschaftsbunds im AMS-Direktorium Gerald Klug im immensen Andrang auf freie Stellen. Auf eine Stelle kommen im Moment 11 Arbeitssuchende. Seine Forderung: „Mehr Arbeitsplätze schaffen." Der Lehrstellenmarkt ist ähnlich hart umkämpft. 9.241 Lehrstellensuchende stehen 4.284 freien Stellen gegenüber. Im Bundesländervergleich liegt die Steiermark mit diesem Wert an siebenter Stelle. Dennoch rechnet das Arbeitsmarktservice heuer wie schon im Jahr 2005 durch die intensiven Förderungen mit einer Entspannung der Situation. Schwerpunkt Qualifizierung. Einen Schwerpunkt legt das Arbeitsmarktservice 2006 auf Qualifizierung. Im Rahmen des Sonderprogramms der Bundesregierung „Unternehmen Arbeitsplatz" stehen dem AMS zusätzliche 28 Millionen Euro zur Verfügung, die zu einem großen Teil in Qualifizierungsprogramme fließen werden. „Die obersteirische Firma Böhler klagt sogar über einen Arbeitskräftemangel", macht Peter Lackner, Vertreter der Wirtschaftkammer im Direktorium, auf den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften aufmerksam. „Ein Großteil der Arbeitssuchenden haben nur den Pflichtschulabschluss", erklärt Snobe. Die bevorstehende Schließung von Vogel & Noot in Wartberg sei demnach nicht ein so großes Problem, da es sich bei den betroffenen Personen überwiegend um gut ausgebildete Fachkräfte handele, die im dynamischen Arbeitsmarkt der Obersteiermark mit großer Wahrscheinlichkeit wieder einen Arbeitsplatz finden, resümieren Lackner und Klug. Arbeitsprogramm 2006. Neben der Qualifizierung setzt das Arbeitsmarktservice noch weitere Schwerpunkte. Die rasche Integration von Jugendlichen und Älteren steht an erster Stelle des Arbeitsprogramms 2006. Einen ebenso hohen Stellenwert hat die Integration von Langzeitbeschäftigungslosen in den Arbeitsmarkt. Ferner ist die Akquisition von offenen Stellen bei neuen oder inaktiven Betriebskunden geplant. Mit diesen Maßnahmen sollte sich die Situation am Arbeitsmarkt entspannen, hofft Snobe. mp
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