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400 Jahre Grazer Kalvarienberg |
Archiv - Kultur | |
Donnerstag, 11. Mai 2006 | |
Im Jahr 1606 ließ der Freiherr Ferdinand Marschwander auf dem Grazer Austein, dem nunmehrigen Kalvarienberg, drei Kreuze errichten. Bis 1660 erfolgte der weitere Ausbau des Wallfahrtsweges, wie er nahezu der heutigen Situation entspricht. Graf Attems ließ 1693 eine Dismaskapelle errichten, die 1803 zur Mariatrosterkapelle umgewandelt wurde.
Die heutige Pfarrkirche ging aus der Erweiterung der ebenfalls 1660 errichteten Ölbergkapelle hervor, an die der Bildhauer Johann Jakob Schoy 1723 die Heilige Stiege an den Kalvarienberg legte. Verfall und Vandalenakte machten zu Ende der 1990er Jahre eine Generalrenovierung notwendig und dem Verein zur Erneuerung und Erhaltung des Kalvarienbergs in Graz um Obmann HR Mag. Wilhelm Hofer, Dr. Michael Mayr-Rieckh und Dr. Johannes Koren gelang es, die Kosten von 20 Millionen Schilling für die Generalsanierung aufzubringen um die Renovierungsarbeiten im Jahr 2002 abzuschließen. Die Pfarre Kalvarienberg feiert nun das 400-jährige Bestehen des Austeins als Kalvarienberg, erinnert allerdings auch mit einer dokumentarischen Ausstellung im ehemaligen Luftschutzstollen des Berges an die Opfer der Bombenangriffe während des Zweiten Weltkrieges. Noch im Frühjahr 1944 wurde dieser 314 Meter lange Stollen in den Berg geschlagen, in dem bis zu 3000 Personen Schutz suchten. Ein künstlerischer Beitrag zur Ausstellung stammt von Alfred Schlosser, der mittels figuralen Bildstöcken in Terrakotta- und Emailarbeit Gewalt und Bedrohung vor allem gegenüber Frauen thematisiert. Ein weiterer Ausstellungsteil behandelt die geologische Geschichte des Kalvarienbergs, mit der sich Michaela Schauer im Zuge ihres Geologiestudiums auseinandergesetzt hat. Anmeldungen zu Führungen im Luftschutzstollen sind unter Tel. 0316/68 21 24 erbeten. Wenzel Mraček Informationen zum Kalvarienberg unter www.kath-kirche-graz.org/kalvarienberg
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