Es gibt bisher noch keine Kommentare.
Urzeitliche Ansichten und fossile Reste aus der Steiermark |
Archiv - Kultur | |
Donnerstag, 11. Mai 2006 | |
Eine Sonderausstellung am Landesmuseum Joanneum beleuchtet die Zusammenarbeit von Naturwissenschaftern des Landesmuseums mit KünstlerInnen ihrer Zeit unter dem Titel Die Urwelt. Fossile Reste und ihre gemalte Interpretation.
In seiner Wirkungszeit am Landesmuseum erstellte der Botaniker und Arzt Franz Unger (1800-1870) das eigentlich erste und umfassende populärwissenschaftliche Werk zur Entwicklungsgeschichte des Lebens auf der Erde. Eine Mappe mit 14 Lithographien des Biedermeiermalers Joseph Kuwasseg (1799-1859) – dessen Werk in einer Schau im Künstlerhaus vor zwei Jahren zu sehen war –, basierend auf Ungers Kenntnissen fossilen Pfanzenmaterials, diente der Illustration und ging laut beigefügter Subskribentenliste an mehr als 45 Personen und Institute in Padua, Edinburgh, St. Petersburg und Boston. Vor drei Jahren nun tauchte eine Serie von 16 großformatigen Aquarellen Kuwassegs auf, die in die Sammlung der Neuen Galerie aufgenommen wurde und nun zusammen mit einer Auswahl aus der Studiensammlung des Landesmuseums gezeigt wird – darunter versteinerte Palmfarnwedel und ein Palmfarnstamm, deren Alter auf mehr als 250 Millionen Jahre geschätzt wird. In einem zweiten Raum sind paläontologisch-geologische Landschaftsdarstellungen der Wiener Malerin Wilhelmine König zu sehen, die um 1940 in Zusammenarbeit mit dem damaligen Leiter der erdwissenschaftlichen Abteilung am Joanneum, Wilfried von Teppner, entstanden. Die Temperagemälde zeigen Landschaften, die denen der Oststeiermark vor 13 bis 14 Millionen Jahren entsprochen haben könnten und sind Funden aus der Steiermark wie Mammutstoßzähne aus dem Bereich der jetzigen Münzgrabenstraße und Kieferteilen von Dinotherien und Mastodonten bzw. dem Unterkiefer eines Wollnashorns gegenübergestellt. Seit einigen Jahren arbeiten Martin Gross, Paläontologe am Landesmuseum, und Bernhard Hubmann von der Universität Graz mit dem Maler und Fossiliensammler Fritz Messner zusammen. Hubmann ist spezialisiert auf die Gesteine der Berge im Grazer Umraum, vor allem solche, die aus Korallenbänken vor 390 Millionen Jahren entstanden sind. In der Ausstellung zu sehen sind fossile Exemplare und Fragmente aus der Sammlung Messners, die er in Grafiken rekonstruiert, dazu Ölbilder, die das langsame Versinken des ehemaligen Sumpfwaldes um die Tongrube Mataschen in der Oststeiermark veranschaulichen. Eine weitere Abteilung der Ausstellung ist Friedrich Mohs gewidmet: Er war der erste Kustos und Professor für Mineralogie am Joanneum. In seiner Grazer Zeit zwischen 1812 und 1818 entwickelte er die 10-teilige Mohs’sche Härteskala, ein bis heute verwendetes Unterscheidungsverfahren zur Bestimmung von Mineralien. Die Urwelt. Fossile Reste und ihre gemalte Interpretation ist bis zum 19. November am Landesmuseum Joanneum, Raubergasse 10 in Graz zu sehen. Informationen unter www.museum-joanneum.at Wenzel Mraček
» Keine Kommentare
Es gibt bisher noch keine Kommentare.
» Kommentar schreiben
Nur registrierte Benutzer können Kommentare schreiben.
Bitte melden Sie sich an oder registrieren Sie sich. |
< zurück | weiter > |
---|