Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
Trotz Einigung weiterhin 15 bis 25 Prozent Verluste bei Bio-Bauern
Archiv - Nachhaltigkeit und Ökoland
Mittwoch, 10. Mai 2006
ImageHerbert Kain, Obmann von Bio Ernte Steiermark

In der letzten Ausgabe von KORSO gab es heftige Kritik von Herbert Kain, Obmann von Bio Ernte Steiermark, an dem neuen „Grünen Pakt für Österreichs Landwirtschaft". Knapp nach dem Erscheinen des Interviews gab es eine Einigung zwischen Bund, Ländern, Bauernbund und Landwirtschaftskammer. Für KORSO Grund genug nachzufragen, wie Herbert Kain diese Einigung interpretiert.

Bei unserem letzten Gespräch haben Sie auf die Benachteiligungen der Bio-Bauern durch den „Neuen Grünen Pakt" hingewiesen. Nun gab es eine Einigung zwischen dem Landwirtschaftsminister, den Landesagrarreferenten und den Präsidenten der Landwirtschaftskammern. Konnten Verbesserungen für die Bio-Bauern erzielt werden?
Durch den Einsatz vieler engagierter Grünlandbauern und unserem Engagement konnten wir eine relative Verbesserung bei der Staffelung der Grünlandprämie nach RGVE („Raufutter verzehrende Großvieheinheiten") erreichen. Ansonsten waren die Verhandlungsergebnisse für uns Bio-Bauern enttäuschend.
Die Abfederung der drohenden Verluste durch eine Weideprämie wurde ebenso abgelehnt wie die Forderung nach einer Festmistprämie für die Ausbringung von Festmist und Kompost. Besonders bedrückt mich die Zusage unserer Bio-Austria-Vertreter zur Anhebung der möglichen anfallenden Stickstoffmenge von 170 auf 210 kg/ha auch im Bio-Bereich und die relative Besserstellung der Ackerbauern gegenüber den Grünlandbauern, die um 20 Euro pro Hektar mehr verlieren, obwohl sie nur das halbe Einkommen pro Arbeitskraft erwirtschaften. Solidarität ist scheinbar nicht gefragt.

Anfang April dieses Jahres sprachen sie noch von zu erwartenden Einkommenseinbußen von bis zu 30 %. Hat sich hier etwas verändert?
Hier gibt es nur kleine Verbesserung von etwa 5 % aufgrund der günstigeren RGVE-Staffelung. Die Verluste der Betriebe werden sich somit zwischen 15 und 25 % bewegen.. Die Angleichung der Grünlandprämie an die Ackerprämie unabhängig von der Höhe des Tierbesatzes ist mir daher weiterhin ein großes Anliegen.

Wie sehen sie die Zukunftsperspektiven für die steirischen Bio-Bauern?
Durch den Einsatz vieler engagierter Grünlandbauern und unserem Engagement konnten wir eine relative Verbesserung bei der Staffelung der Grünlandprämie nach RGVE („Raufutter verzehrende Großvieheinheiten") erreichen. Ansonsten waren die Verhandlungsergebnisse für uns Bio-Bauern enttäuschend.Die Abfederung der drohenden Verluste durch eine Weideprämie wurde ebenso abgelehnt wie die Forderung nach einer Festmistprämie für die Ausbringung von Festmist und Kompost. Besonders bedrückt mich die Zusage unserer Bio-Austria-Vertreter zur Anhebung der möglichen anfallenden Stickstoffmenge von 170 auf 210 kg/ha auch im Bio-Bereich und die relative Besserstellung der Ackerbauern gegenüber den Grünlandbauern, die um 20 Euro pro Hektar mehr verlieren, obwohl sie nur das halbe Einkommen pro Arbeitskraft erwirtschaften. Solidarität ist scheinbar nicht gefragt.Hier gibt es nur kleine Verbesserung von etwa 5 % aufgrund der günstigeren RGVE-Staffelung. Die Verluste der Betriebe werden sich somit zwischen 15 und 25 % bewegen.. Die Angleichung der Grünlandprämie an die Ackerprämie unabhängig von der Höhe des Tierbesatzes ist mir daher weiterhin ein großes Anliegen.
Die Nachfrage nach Bio-Produkten steigt ständig, alle Lebensmittelketten und Diskonter haben schon Bio-Lebensmittel in ihren Regalen und neue Bio-Ketten drängen auf den Markt. Ob die hohen Einkommenseinbußen durch die steigende Bio-Marktnachfrage kompensiert werden können, bleibt abzuwarten.

» Keine Kommentare
Es gibt bisher noch keine Kommentare.
» Kommentar schreiben
Nur registrierte Benutzer können Kommentare schreiben.
Bitte melden Sie sich an oder registrieren Sie sich.
 
< zurück   weiter >