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Solare Raumheizung – Zukunftstrend im Engergiesparen
Archiv - Nachhaltigkeit und Ökoland
Mittwoch, 10. Mai 2006
ImageUniv.-Prof. Gerhard Faninger: „Die solare Raumheizung leistet schon heute einen bedeutenden Beitrag zum Einsparen von CO2-Emissionen – ein Trend, der durch die schnelle Amortisation der Anlagen stark zunehmen wird."

Die Solarenergie, von den Pionieren dieser Technologie schon seit 25 Jahren unermüdlich als die Energiequelle der Zukunft propagiert, erlebt in letzter Zeit einen ungeheuren Aufschwung.

Der Grund dafür liegt auf der Hand: Die Preise für Heizöl haben sich in den vergangenen beiden Jahren mehr als verdoppelt – empfindliche Heizkostensteigerungen für die Konsumenten waren die Folge.
Diese Entwicklung hat ein gründliches Umdenken bewirkt, dessen Auswirkungen auf den österreichischen Solarmarkt sich nun mehr als deutlich zeigen: Mit einem Zuwachs von rund 30 % an mehr installierter Kollektorfläche gegenüber dem Jahr zuvor explodierte dieser 2005 geradezu.

Solare Kombisysteme stark im Kommen. Rund die Hälfte der neu installierten Kollektorfläche wird bereits für die Unterstützung der Raumheizung eingesetzt – diese kombinierten Solaranlagen können im Frühjahr und im Herbst das Haus mit Wärme versorgen und im Winter den Heizkessel unterstützen. Dieser unaufhaltsame Trend bot einen trefflichen Anlass für die steirische Solarkampagne „SPAR mit SOLAR" gemeinsam mit dem EU-Projekt „Energy in Minds!" eine Fachtagung zum Thema „Solare Raumheizung" auszurichten.
An die 200 Teilnehmer fanden sich am 7. April im forum Kloster in Gleisdorf ein, um Informationen über die neuesten technischen Trends auf dem Gebiet der Sonnenheizungen zu bekommen. Ein guter Teil der Besuch setzte sich aus den Vertretern branchentypischer Berufe, wie Installateure, Hausplaner und Architekten zusammen, hob Ing. Christian Fink von der AEE-Intec und Leiter des klima:aktiv Programms solarwärme hervor, was den hohen Bezug zu den aktuellen Wohnbau- und Wohnraumrenovierungsaktivitäten deutlich werden lässt.

Vorreiterrolle in Europa. Mit konkreten Zahlen untermauerte Univ.-Prof. Gerhard Faninger in seinem Vortrag die starke Aufwärtsentwicklung der emissionsfreien Solarheizsysteme in Österreich. In den ersten fünf Jahren des neuen Jahrtausends haben sich die Kollektorinstallationen mit zweistelligen Zuwachsraten entwickelt. Insgesamt sind hierzulande über drei Mio Quadratmeter Kollektorfläche installiert, EU-weit sind es rund 15 Mio: Im europäischen Vergleich werden in einzelnen Bundesländern wie der Steiermark und Oberösterreich mehr Flächen installiert als in Staaten wie Schweden oder Frankreich. Auch die Wertschöpfung für die österreichische Wirtschaft aus Solaranlagenbau und -beratung ist mit einer Summe von rund 232 Mio Euro (2005) äußerst beachtlich.

Vom Nischenmarkt zum Kassenschlager. Der Erfolg liegt aber wie bei so vielen technischen Entwicklungen im Detail. In ihren Fachvorträge berichteten der Solarexperte der AEE INTEC Ing. Josef Schröttner über die innovativen Anwendungskonzepte im Neubau wie in der Altbausanierung. Weitere Beiträge beleuchteten die Optimierung der Hydrauliksysteme, Vermeidung von Installationsfehlern sowie die architektonisch gelungene Integration in die Wohngebäude.
Abgerundet wurde der Fachteil durch Anregungen zum erfolgreichen Marketing von Solarwärmeanlagen von DI Roger Hackstock (Verband Austria Solar) sowie die Vorstellung des EU-Projektes „Energy in Minds!" und der Energieregion Weiz-Gleisdorf durch DI Franz Kern. Begleitend dazu gab eine Fachausstellung einen guten Überblick über die Palette aktueller Solarkomponenten von österreichischen Fachanbietern.
Josef Schiffer


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