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„Wege zur Gesundheit“ führen nach Bruck an der Mur
Archiv - Soziales
Samstag, 6. Mai 2006
ImageDas Ausstellungsteam DI Gernot Bittlingmaier, Dr. Dieter Mandl und DI Bernd Federspiel orientierte sich bei der Gestaltung der Schau an der WHO-Definition von Gesundheit.

Die diesjährige steirische Landesausstellung in den Räumlichkeiten des neu adaptierten Brucker Kulturhaus steht ganz im Zeichen des facettenreichen Themas „Wege zur Gesundheit". 

Die Intention der Ausstellungsmacher, das Streben nach Wohlbefinden in allen menschlichen Lebensbereichen darzustellen, zeigt sich in der Vielzahl der gestalteten Themenkomplexe, die weit über die Ebene der Schulmedizin hinausführen.

Image Wohlfühlregion Bruck. Mit Hilfe der Landesausstellung 2006 will sich Bruck an der Mur auch in Zukunft konsequent als „Wohlfühlstadt" positionieren. „Von Beginn an wurden alle Projekte der Stadt mit nachhaltigen Konzepten ausgestattet", betont Bürgermeister Bernd Rosenberger. In den vergangenen beiden Jahren wurden über 30 Mio. Euro in das Stadtbild und modernste Gesundheitseinrichtungen investiert: „Ein großer Teil dieser Summe ist den Betrieben in der Region zugute gekommen und das hat eine Aufbruchsstimmung wie seit zwanzig Jahren nicht mehr erzeugt."
Dass das Thema Gesundheit ein äußerst geschäftsträchtiges Feld ist, beweist auch die große Anzahl von Firmen, die, angeführt von der Merkur Versicherung, als Sponsoren der Ausstellung firmieren. Ein wenig enttäuschend nur die Tatsache, dass sie trotz allerorten massiver Werbepräsenz nach Angaben der Landeskulturabteilung nicht einmal zwei Prozent zum Gesamtbudget der Schau beitragen.

ImageMehr als nur Abwesenheit von Krankheit. „Wir wollten weder eine Gesundheitsmesse noch eine Geräteschau präsentieren, und auch keine Objekte aus dem Gruselkabinett der Pathologie", erklärt der wissenschaftliche Leiter Univ.Prof. Dr. Dieter Mandl, „sondern das Thema Gesundheit ausschließlich positiv besetzen".
Als Grundlage für die Konzeption der Landesschau – übrigens die letzte nach dem bislang üblichen jährlichen Rhythmus – diente ein Grundsatz der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Gesundheit als „das völlige körperliche, geistige und soziale Wohlbefinden" definiert. Es geht laut Mandl ganz konkret darum, das Verständnis der Besucher für eine gesundheitsbewusste Lebensweise zu wecken und diese zu einer eigenverantwortlichen Sicht ihres Gesundheitsverhaltens zu motivieren. An diesen Prinzipien orientierte sich auch das Architektenteam dreiplus um DI Ernst Giselbrecht, wie DI Bernd Federspiel zur künstlerischen Gestaltung ausführt: „Ein blaues Band zieht sich mit relevanten Texten versehen als Leitmotiv durch das ganze Haus."

Medizin zum Anfassen. Der Einstieg in das Thema erfolgt über eine Rückschau auf den medizinischen Fortschritt, insbesondere der letzten zwei Jahrhunderte, die einen enormen Anstieg der Lebenserwartung mit sich gebracht haben. Als Anschauungsmaterial dafür dienen anatomische Präparate aus der Sammlung des Wiener Josephinums, eine Baderapotheke aus dem 19. Jahrhundert und ein nach dem neuesten Stand der Technik ausgestatteter Operationssaal.
In die Ausstellungsräume eingebettet sind eine Reihe von interaktiv angelegten Projekten, die dem Besucher das hautnahe Erleben der modernen Medizin ermöglichen: So werden Gesundheitsdaten wie Blutdruck und Puls anonym erfasst und zur Erstellung einer „Steirischen Gesundheitslandkarte" verwertet (ARC Seibersdorf Research); neue Methoden zur Körperfettmessung helfen bei der Früherkennung von Adipositas und innovative Kommunikationslösungen ermöglichen eine bessere Versorgung von Patienten im Hauspflegebereich.

Lernspaß für Kinder. Im Bewusstsein der Tatsache, dass gesunde Lebensgewohnheiten von klein auf eingeübt werden sollten, wurde auch eine eigene „Kinderschiene" in die Ausstellung integriert.
Anette, das Schlangenmädchen, und Florian, der faule Hahn, begleiten die Kinder beim Gang durch die Ausstellung in Form einer Cartoonreihe. Ihre Abenteuer sollen die Kleinen zum Mitmachen und Lernen animieren, um so zu einem positiven Umgang mit dem eigenen Körper und seinen Bedürfnissen zu finden. Auch im Themenkreis „Soziale Gesundheit" wurde durch die Einrichtung eines „Netzwerkspiels" an die jungen Besucher gedacht.
Bei der Gestaltung des Bereichs zur spirituellen Gesundheit scheint die Gestalter allerdings die Phantasie verlassen zu haben: Während den Themen Wallfahrt und Beten in den Weltreligionen
zwei große Räume gewidmet sind, wurden dem Werk Sigmund Freuds in seinem Jubiläumsjahr ebenso wie den „esoterischen" Gesundheitslehren nur bescheidene Plätzchen eingeräumt.

Josef Schiffer

Bequem und günstig: Mit dem ÖBB-Steiermarkticket zur Landesausstellung 2006 – Eintritt und Anreise mit bis zu 60 % Ermäßigung. Ein Tagesausflug nach Bruck an der Mur kostet für zwei Erwachsene und zwei Kinder bis 15 Jahre mit der ÖBB VORTEILScard Familie ab Graz nur 31,60 Euro inkl. Eintritt. Nähere Informationen bei allen ÖBB Verkaufsstellen, unter 05-1717 zum Ortstarif oder im Internet: www.oebb.at.

Landesausstellung 2006 „Wege zur Gesundheit" im Kulturhaus, 8600 Bruck, Stadtpark 1, täglich 9 bis 18.00 Uhr. Informationen zur Ausstellung und zum Rahmenprogramm im Internet unter: www.la2006.at oder Tel.: (03862) 553 55.

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