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Berufbildungsprojekte europaweit etablieren
Archiv - Soziales
Samstag, 6. Mai 2006
„In Europa wird viel erfunden und gedacht, die Weitergabe dieses Wissens ist aber vor allem im Sozialbereich teilweise sehr problematisch", erklärt Klaus Candussi die Notwendigkeit der von atempo organisierten Messe: „Innovation und Kooperation über Grenzen hinweg. Erfahrungen teilen – erfolgreich kooperieren". Im Grazer Messecenter wurden die 15 innovativsten Berufsbildungsprojekte Europas für Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderung präsentiert.

Vorreiterrolle. Die Auswahl der Projekte erfolgte nach strengen Kriterien. Es mussten Projekte sein, die Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderung wirklich im ersten Arbeitsmarkt unterbringen, es mussten konkrete Ergebnisse vorliegen, und sie mussten Kooperations- bzw. Franchise- oder Joint Venture-fähig sein. Mit dabei auch „Nueva" und „Capito", beides Projekte von atempo. Beide Modelle wurden bereits als international geschützte Marken eingetragen. „Wir glauben an unsere Projekte und wurden auch nicht enttäuscht. Wir haben bereits erste Franchise-Partner" gefunden, so der atempo-Geschäftsführer. Die Messe verschaffte einen guten Überblick über die aktuellsten Entwicklungen in Europa: von Österreich (quality in practice) über Finnland (TIKAS), von Deutschland (kukuk) bis Spanien (afanias).

Learn from the best, work for the best. Ein weiterer Schwerpunkt der Messe lag auf dem Leonardo da Vinci Mobilitätsprojekt der EU, das selbstverständlich auch für Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderung gilt, aber noch viel zu wenig angenommen wird. „Mobilität klappt einfacher bei Menschen, die sowieso mobil sind", erklärt Candussi. Nicht ganz so einfach ist Mobilität bei Menschen mit Behinderung. „Die Menschen müssen abgeholt werden." Das soll über ein Gate-Management-System passieren (http://gmdb.atempo.at). Diese Basis soll die gleichberechtigte Teilnahme an Bildung in Europa für alle gewährleisten. Noch heuer können sich besonders interessierte Fachleute und Trainees um einen der 20 Plätze des Leonardo-Mobilitätsprojektes bewerben. Flug- und Aufenthaltskosten werden gefördert. Wie auch bei Studenten verbessern sich die Jobaussichten für Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderung um ein vielfaches, wenn sie einen längeren Auslandsaufenthalt in ihrem Lebenslauf verzeichnen können. Anmeldungen für Leonardo werden nur noch für kurze Zeit angenommen.


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