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Schulpause auf dem Dach
Dienstag, 5. Oktober 2010
Aufgrund der Ergebnisse einer Studie über die steirischen Landesberufsschulen beschlossen die steirische Landesregierung und der Landtag Steiermark 2004 eine weitläufige Umstrukturierung der Berufsschulen des Landes. Architekt DI Michael Walraff Derkonnte den ausgeschriebenen Wettbewerb zur Neustrukturierung des 40.000 m2 großen Areals der Landesberufsschule St. Peter für sich entscheiden. Aufgrund der Größe des Gesamtprojekts muss die Umsetzung in mehrere Bauabschnitte gegliedert werden. In erster Linie bedarf das Schulzentrum, wo fast 5000 SchülerInnen ausgebildet werden, eines modern ausgestatteten Werkstattgebäudes mit Labors und Lagerräumen für Unterricht in Metallverarbeitung, Kunststoffverarbeitung und Baugewerbe. Dieses „Zentrale Werkstättengebäude 1A“ wird in der ersten Bauetappe realisiert. Da der Schulbetrieb auch während der Bauzeit weiterläuft, war ein ausgeklügeltes System der Bauphasen notwendig. Baubeginn ist im Juni 2013, 2015 soll die Übergabe an die Nutzer erfolgen.

Verdichtung schafft Freiräume auf neuer Eebene.
Da ein Teil des Grundstückes langfristig fremdgenutzt werden soll, war eine Verdichtung des Schulareals notwendig. Ein wichtiges Thema ist dabei das der Freiflächen. Walraffs Bebauungskonzept sieht vor, dass wenige, konzentrierte Baukörper als schlanke Scheiben an den Rändern des Areals angeordnet werden. Die dazwischen liegende Fläche des Campus wird fast vollständig mit einer Werkstatthalle bebaut.  Leitidee des Entwurfes ist die große Dachfläche des neuen Gebäudes für Schüler und Lehrer als Frei- und Grünraum nutzbar zu machen.

Fenster einmal anders.
Die Raumeinheiten der sechs verschiedenen Schulen auf dem Gelände werden bereichsweise zusammengefasst. Über den Werkstätten im Erdgeschoß des neuen „Schulturms“ werden die benötigten Labore in den Obergeschoßen untergebracht, was auch eine ökonomische technische Versorgung mit sich führt. Die extravagante Tageslichtführung bei den zweigeschoßigen Werkstätten beeinflusst sowohl deren innere Organisation als auch das Äußere des Gebäudes. Das Licht gelangt über Oberlichtbänder ins Obergeschoß und über eingeschnittene Lichthöfe bis in die Erdgeschoßzone.

Für die Schüler nur das Beste.
Das Monsterprojekt verschlingt bei einer Bruttogeschoßfläche von 5.758m2 ein Netto-Investitionsvolumen von fast 21 Mio Euro. Landesschulrats-Präsident Mag. Wolfgang Erlitz sieht Bedarf bei der Ausstattung und Gestaltung der Bundesschulen und ist mit dem für den Schulausbau zur Verfügung gestellten Budget zufrieden:“Von 2006 bis 209 wurden 101 Mio Euro in den Um- und Ausbau der Bundessschulen in der Steiermark investiert, heuer mehr als 40 Mio Euro, und bis 2018 fließen weitere 158 Mio Euro.“
| Yvonne Bormes
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