Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
Die Männer der Frau Bandion-Ortner
Dienstag, 5. Oktober 2010
Kommentar der Frauenbeauftragten von Maggie Jansenberger Frau Bundesministerin Bandion-Ortner ist dafür, dass „Mann und Frau bei den wichtigen Entscheidungen ein Mitspracherecht haben“. Damit das so wird, möchte sie die so genannte automatische gemeinsame Obsorge einführen. Bei der geht es dann allerdings nicht „um den täglichen Kontakt“ oder darum, dass „der Vater ständig bei der Familie sitzt.“ Alles klar: Blähungen, Zahnen, aufgeschlagene Knie, Entlausen im Kindergarten, Skiunterwäsche besorgen, Hausaufgaben machen, Vokabel abfragen, zu Leichtathletik oder Musikunterricht bringen, blauen Pulli gegen grünen eintauschen, die coolen Ballerinas im Ausverkauf ergattern, nächtens aus dem Bett springen und von Lokalen abholen, bei Liebeskummer trösten, zeigen, wie man ein o.b. benutzt und, und, und – das dürfen die Mütter weiterhin. Die „wichtigen Entscheidungen“ sollen die Männer aber mitbestimmen dürfen. Und wichtige Entscheidungen sind solche, die erwachsenen Männern wichtig erscheinen. In der Welt der Kinder (und ihrer Cliquen) kann jedoch oft schon die Wahl zwischen blauem oder grünem Pulli entscheidend sein.  „Ständig bei der Familie sitzen“ entlarvt auch, wie die Alltagsmühen der Mütter bewertet werden: quasi als stressfreies, banales Abhängen. Wichtige Entscheidungen treffen – ja können das die in den Alltagsbanalitäten verstrickten Frauen überhaupt? Einmal mehr treffen wir auf das alte Klischee, wonach Männer stets den Überblick, das „Große und Ganze“ im Auge haben und auf das tradierte Muster, wonach wichtige Entscheidungen ohne Männer einfach nicht zu treffen sind. Und bei den so genannten wichtigen Entscheidungen geht’s auch immer ums Geld: „Das Einkommen der Frau für die Berechnung der Alimentationsleistung des Vaters an das Kind berücksichtigen!“, „Ich zahle Alimente, darf aber nicht bestimmen, was mit meinem Geld passiert!“, so tönt die Lobby der so genannten „Väterrechtler“, die wild entschlossen ist, ihre konservativ-patriarchale und revanchistische Agenda durchzusetzen, und in BMin Bandion-Ortner ihre Erfüllungsgehilfin gefunden zu haben scheint. Bedenken von Expertinnen, die seit Jahren mit und für Frauen arbeiten, ignoriert Bandion-Ortner. Sie versteht die ablehnende Haltung der Frauenvereine nicht, wirft ihnen vor, dass sie nur von Extremfällen reden. Was gibt es da nicht zu verstehen? Die, die gewillt sind, regeln die Obsorge schon jetzt gemeinsam. Es geht eben um die, bei welchen weder das Zusammenleben noch die Trennung friktionsfrei verlaufen war und ist. Nun mag das in der heilen Welt von Frau Bandion-Ortner der Extremfall sein, die Zahlen und die Praxis sprechen eine andere Sprache: Jährlich kommt es in Österreich in tausenden Gewaltbeziehungen, in denen überwiegend auch Kinder leben, zum polizeilichen Einschreiten und zur Verhängung von Wegweisungen und Betretungsverboten gegen den Gewalttäter, meist Ehemann oder Lebensgefährte (2009: 6.731). Es irrt, wer glaubt, dass Gewalt gegen die Frau oder Wegweisungen und Betretungsverbote sich bei Gericht selbstredend zu Gunsten der Frauen und Kinder auswirken.
Ja, es gibt die Väter, die sich auch nach einer Trennung von der Partnerin weiterhin (!) um ihre Kinder kümmern wollen – sie tun dies schon jetzt, ohne Vorschreibungen. Die Väter, die sich vorher nicht gekümmert haben, werden es auch weiterhin nicht tun. Jene aber, die  jetzt so laut nach der automatischen gemeinsamen Obsorge rufen, sind zumeist Männer, die gekränkt sind und nach Rache (an der Partnerin) sinnen.  Sie pochen darauf, bei den wichtigen Entscheidungen ein Mitspracherecht zu haben und ihre Macht und Kontrolle aufrechtzuerhalten oder wiederzuerlangen. Diese Männer und ihre Lobby versteht die Ministerin. Die Frauen und die Frauenvereine nicht.  


Maggie Jansenberger, Unabhängige Frauenbeauftragte der Stadt Graz

maggie.jansenberger@stadt.graz.at
» 26 Kommentare
1"Robben"
am Dienstag, 12. Oktober 2010 20:19von Robert
Ich bin einer der oben \\\\\\\\\\\\\\\"beschriebenen\\\\\\\\\\\\\\\" Väter. Habe alles gemacht. Kochen, Waschen, Putzen, Kinder kriegen, Pullover stricken, Arsch wischen usw....... Trotzdem darf ich nur Zahlen und Goschen halten.
2"Ing"
am Dienstag, 12. Oktober 2010 20:44von Trennungsvater
Die Dame lebt in der Traumwelt, es gibt mindestens genauso viele Frauen die Männer schlagen wie umgekehrt. Nur die Väter haben keine Möglichkeit die erlebte Gewalt aufzuzeigen, weil sie von den Müttern erpresst werden. Möchte wissen wie viel weibliche Gewaltanzeigen es noch geben würde wenn die Väter einfach erpressen könnten und den Müttern die Kinder vorenthalten, so wie es Heute umgekehrt passiert. Welche "braven" Väter spricht Frau Jansenberger an wenn sie meint die machen Heute schon alles auch ohne Verbesserungen. Meinte sie etwar die Karenzväter, die ohne gemeinsamer Obsorge bei den Kindern in Karenz Zuhause blieben? Wo nach der Trennung die Mutter die Kinder eingepackt hat und weg war, die Heute froh sind wenn sie ihre Kinder überhaupt noch sehen dürfen?
3Kommentar
am Dienstag, 12. Oktober 2010 20:55von Anni Lemberger
Ich fühle mich von Fr. Bandeon Ortner wunderbar verstanden und das obwohl ich eine emanzipierte Frau bin. Haushalt und Kinder habe ich in der Partnerschaft geteilt und nach Ende der Partnerschaft habe ich dem Kind den Vater gelassen. Würden alle Mütter so handeln, bräuchten wir kein Gesetz, das das Recht der Kinder auf beide Eltern durchsetzt. Es ist ohnehin traurig dass die Durchsetzung von Kinder- und Menschenrechten eine engagierte Frau wie die Ministerin Bandeon Ortner braucht und in einem demokratischen Land nicht selbstverständlich sind.
4Kommentar
am Mittwoch, 13. Oktober 2010 06:25von Raimund Kurzacz
Sehr geehrte Fr.Jansenberger! 
In welcher Welt leben denn Sie? In einer Welt wo nur Mütter unschukldig sind, nur Väter gewalttätig sind? 
Dann lesen Sie bitte mal hier nach: 
http://www.vaterverbot.at/fileadmin/downloads/studien/gewaltbericht_vaterverbot_2010.pdf 
Es ist traurig genug daß es so Etwas gibt, ebenso auch der Mißbrauch mit dem Mißbrauch. 
Und JA, es gibt Trennungseltern, bei denen es keine Probleme gibt. 
In vielen Fällen jedoch, werden Väter aus dem Leben des eigenen Kindes ausgegrenzt. Dies ist nur möglich, weil Mutter alle Macht hat, alle Rechte und der Vater Null, er wird zum Bittsteller und zahlungspflichtigen Besuchsonkel degradiert.  
Sicher, es geht auch um uns Väter, denn auch wir lieben unsere Kinder. 
Abgesehen davon ist es auch sicher ein tolles Gefühl für Kinder, heute beide Eltern zu haben und morgen Halbwaise zu sein.
5Kommentar
am Mittwoch, 13. Oktober 2010 07:43von Scheidungsvater
Fr. Jansenberger ! 
War ja zu erwarten, so ein Statement von einer Frauenbeauftragten - und ich versteh Sie ja : es ist natürlich einfach und bequem für Frauen und Mütter, sich nicht um lästige Männer und Ex-Väter kümmern zu müssen, mit ihnen nach Belieben und Rachegelüsten umzuspringen, und sich trotzdem mit einem guten Gewissen zuzudecken, da ja eh alles rechtens ist ...?! 
Fr. Jansenberger, es gibt sicher Gründe, warums bei Ihnen mit den Männern nicht so klappt, aber machen Sie bitte nicht den Fehler, Ihre privaten Probleme auf Männer im allgemeinen umzuwälzen !
6Kommentar
am Mittwoch, 13. Oktober 2010 08:51von Alfred
Frau Jansenberger beklagt in der Zeitschrift "Woche", dass der österreichische Frauenring nicht zu den derzeit laufenden Gesprächen der Ministerin eingeladen worden ist. Wenn ich mir den obigen Text durchlese, weiß ich auch warum. Extremisten sollen und dürfen nicht über das Wohl unserer Kinder entscheiden.
7Kommentar
am Mittwoch, 13. Oktober 2010 09:53von A.
einem leistenden Mann verbleibt keine Zeit um Rache zu üben. Die Ansicht der Schreiberin ist nicht richtig. Heute in der Nacht haben viele Menschen geweint als sie gesehen haben, wie der Bergarbeiter in Chile seinen 8 jährigen Sohn nach 68 Tagen Trennung umarmt. Wie viele Väter dürfen ihre Söhne in Österreich nicht umarmen weil die gerichtlichen Papierberge schwerer zu durchbohren als das Gebirge in der Atakama Wüste sind. Anscheinend haben die Gesetze das Herz ersetzt und nun leben wir im Dschungel beider.
8Kommentar
am Mittwoch, 13. Oktober 2010 17:52von Betroffene Mutter
Ja, es gibt Väter, denen die Kinder vorenthalten werden. Allerdings gibt es auch viele Trittbrettfahrer auf dem Zug der Väterrechtler, die diverse Plattformen nutzen, sich als Opfer ausgeben und in Wahrheit keines sind. Sie nutzen diese, um das zurück zu bekommen, was u.a. oft der Grund war, der zur Trennung der Ehe oder Beziehung führte: totale Kontrolle und Macht. Dazu ist oft jedes Mittel Recht, das KIndeswohl wird öffentlich und vor Gericht hoch gehalten und hinter den Kulissen wird gedroht, manipuliert, gelogen, mobilisiert und intrigiert ... alles zum Wohle des Kindes! Man kann Harmonie nicht per Gericht verordnen und jeder der glaubt, dass die automatische gemeinsame Obsorge des Rätsels Lösung ist, ist naiv. So unterschiedlich wir Menschen sind, so unterschiedlich sind auch unsere Motivationen, Situationen und Hintergründe.
9Kommentar
am Donnerstag, 14. Oktober 2010 11:09von Ernst Brandl
Der Kommentar der Grazer „Frauenbeauftragten“ offenbart, dass Väter-, Mütter und Kinderrechte leider zu einer hochideologisch grundierten Spielwiese von „beauftragten FrauenrechtlerInnen" verkommen sind. 
 
Aber, und das liest sich in keiner Zeile der Frau Jansenberger, die automatische gemeinsame Obsorge ist kein „antifeministischer Anschlag“ der Frau Ministerin Bandion-Ortner auf Frauen an sich, sondern ein grundsätzliches Menschenrecht, das der europäische Gerichtshof für Menschenrechte einfordert! 
 
Übrigens, das Wohl der Kinder kommt in der Emmanzen-Suada der „unabhängigen“ Frauenbeauftragten sicherheitshalber gleich gar nicht vor. Denn Experten wie Familienrichter, Psychologen und Therapeuten sind alle dafür, dass den Kindern nach Trennungen - im Sinne des Kindeswohls - weiterhin beide Eltern erhalten bleiben müssen. Genau das will die automatische gemeinsame Obsorge regeln.
10Kommentar
am Freitag, 15. Oktober 2010 10:09von Greystoke
Werte Frau Jansenberger, zunächst gehe ich davon aus, dass Sie die Meinung Betroffener ohnehin nicht interessiert, so wie es in den meißten Fällen bei Frauen, welche eine derart unweibliche Meinung vertreten, ist. Auch gehöre zu jenen geschiedenen Männern, die sich mehr als gefordert um ihre Kinder gekümmert haben, trotzdem habe ich sie seit fünf Jahren nicht gesehen. Dies verdanke ich der überaus emsigen Kindesmutter, die vereint mit Papi und Mami den Kindern allerhand negatives über ihren Vater erzählt. Nächtelanges Munterbleiben, wenn die kindesmutter wiedereinmal erschöpft vom Beaufsicghtigen der Putzfrau war, hat der vater nach 12 HR Arbeitstag die Kinder ins Bett gebracht und anschließen das nicht vorhandene Abendessen genossen. Auch ich zahle wie ein blöder, für die Wohnung meiner Ex, das Studium dreier Töchte usw. Siehe nexter Teil
11Kommentar
am Freitag, 15. Oktober 2010 10:13von greystoke
zweiter Teil: Das, was Frauen wie Ihnen bleibt, ist lediglich das Unverständnis von Ihren Mitmenschen, sonst nichts. Wie wäre es, wenn Sie positiv auf die Kindesmütter einwirken, damit unsere Kinder nicht als Mittel zum Zweck mißbraucht werden, als Rache und so weiter. Ich habe wieder geheiratet, eine wunderbare Frau. Zwei Kinder, beide nenen mich Beutapapa. Maturafeier mit alle, dh. Exmann, Schwiegermutte, Stieftochter, etc......... Die beiden kinder sind bei ihren Vater genauso wie bei uns. Nächster Teil folgt................
12Kommentar
am Freitag, 15. Oktober 2010 10:18von greystoke
Nun zum letzten Teil, ich hab ja noch zu arbeiten. Wenn Männer keine Kinder mehr wollen, dann weil die meißten Frauen so denken wie Sie. Weil Mann kein Verständnis bekommt, besonders nicht, wenn er, wie viele Väter, seine Kinder liebt. Ich lebe die Gleichberechtigung, sehe Frauen als Frauen und Männer als Männer, zwei verschiedene Charaktäre, die sich ergänzen und respektieren sollen. Ich wünsche Ihnen ein schönes kinderloses Leben.
13"Mag."
am Freitag, 15. Oktober 2010 12:19von Barbara Scherer
Als Juristin, die seit Jahren in der Frauenberatung tätig ist, hatte ich mir eigentlich vorgenommen, einen sachlichen Text zum Thema abzugeben: Was in diesem Raum jedoch an Gehässigkeit und Niveaulosigkeit geboten wird, verschlägt mir die Sprache. Wenn ich all das lese, ist zwar die ehrliche Betroffenheit bei einigen Vätern spürbar. Wenn jedoch dermaßen hasserfüllt über die Mutter oder über Frauen generell hergezogen wird, verkommt das „Kindeswohl“ aus deren Mund zur reinen Worthülse. 
Und dabei geht es genau um diesen Punkt: Den anderen Elternteil (und das gilt gleichermaßen für Mütter und Väter) zu respektieren, nicht schlecht zu machen, auch die Liebe des Kindes zum anderen Elternteil gut zu heißen, Vereinbarungen einzuhalten oder neu auszuhandeln, wenn sich Veränderungen ergeben….. Trennungen bedeuten, dass man sich – oft mehr als bisher – mit dem anderen Elternteil, mit dem Kind und mit sich selbst und seinen eigenen Anteilen am Konflikt auseinandersetzen muss. Das alles vermisse ich in den meisten dieser Beiträge.
14Kommentar
am Freitag, 15. Oktober 2010 13:04von ernst brandl
Ich kann mich den worten der juristin und mediatorin scherer nur anschließen - sofern sie auch meinte, dass sich selbst "unabhängige" und "parteifreie" frauenbeauftragte an gewisse spielregeln der kommunikation zu halten haben. 
 
männer die sich um ihre kinder auch nach der trennung kümmen wollen - weil sie das vielleicht auch als lebensauftrag und quell von lebensfreude erachten, die aber feststellen müssen dass ohne dem placet der kindsmutter rein gar nix geht, grosso modo zu unterstellen damit "konservativ-patriarchale" "väterrechtler" mit einer "revanchistische Agenda" zu sein, ist schlichtweg eine frechheit - oder wie schreibt frau scherer "gehässig" und "niveaulos" 
ich würde frau jansenberger mal eine supervision oder mediation bezüglich ihrer väter-verachtenden positionierungen anraten, oder ist männerhass konstitutiv-pathologisch für eine "frauenbeauftragte"?
15"kommentar"
am Freitag, 15. Oktober 2010 14:09von barbara scherer
Eigentlich war mein Hauptaugenmerk darauf gelegt, dass man sich mit den eigenen Anteilen am Konflikt auseinander setzen sollte: dh sich zB zu fragen, warum man das „placet“ der Kindesmutter nicht erhält? Könnte es vielleicht sein, dass das Kind schon etliche Male vergeblich auf den Vater gewartet hat? Ich berate Frauen seit mehr als 20 Jahren und ich habe noch nie (!!!) eine Mutter erlebt, die meinte, dass der Vater nicht wichtig sei (außer in Fällen von Gewalt). Und ich bin weder naiv noch glaube ich, dass mich alle angelogen haben. Die meisten Mütter wünschen sich eine Beteiligung des Vaters am Alltag, werden aber dann, auch wenn es die geteilte Obsorge beider Eltern gibt, oft herb enttäuscht: Der Vater kann dann zwar zum Elternabend gehen – wenn er will – er muss es aber nicht. Er hat zwar Rechte, die er ausüben kann, aber nicht muss (außer im Notfall, wenn der andere Teil aus irgendeinem Grund nicht handlungsfähig ist). Es gibt keine Möglichkeit eine Verantwortung einzufordern, wenn der andere diese nicht wahrnimmt. Daher frage ich mich: Was erwarten Sie sich von einer automatischen Obsorge beider Eltern, wenn die Gesprächsbasis bei den Eltern nicht vorhanden ist? Halten Sie es tatsächlich für richtig, dass ein biologischer Vater, der sich noch während der Schwangerschaft von der Mutter getrennt hat, automatisch die Obsorge erhält, damit das Recht hätte, einen Pass zu beantragen um mit dem Kind ins Ausland verschwinden zu können? Gleichzeitig hätte er aber nicht die Pflicht, am ersten Schultag dabei zu sein oder das Kind im Krankenhaus zu besuchen. Er hätte bloß das Recht dazu. Zum Schluss, und das schreibe ich bewusst als Juristin: Angelegenheiten der Obsorge und des Besuchsrechtes sind in erster Linie auf einer anderen Ebene als auf der gerichtlichen zu klären. Die gerichtliche Ebene ist bereits der worst case.
16Kommentar
am Freitag, 15. Oktober 2010 15:46von ernst brandl
Um in ihrem Bild zu bleiben Frau Scherer: Der obsorgeberechtigte elternteil (meist die mutter) kann dem besuchsrecht zustimmen, muß aber nicht! Halten Sie das für richtig? Der unverheiratete Kindsvater muß eine gemeinsame Obsorge beantragen, will das die Kindsmutter nicht, kann er zum Salzamt gehen! Ist das rechtens? In Ö. schon, aber hoffentlich nicht mehr lange! 
 
Ausgangspunkt meiner Kritik war aber die Argumentationslogik der Frau Jansenberger, die einfach ugeheuerlich ist. Vielleicht sollten Sie mit Ihren Expertinnen vom Frauenservice, der Grazer "Frauenbeauftragten" mal ein Coaching in Sachen Gesprächskultur spendieren. Die "Väterrechtler" als Revanchisten? Ist das im Sinne der Frauenbewegung? Auf zur nächsten Runde im Geschlechterkrieg - diesmal an der Obsorgerechtsfront? 
Ich finde solcherart inszenierte Frauenpolitik einfach nur kontraproduktiv.
17"kommentar"
am Freitag, 15. Oktober 2010 18:07von barbara scherer
Was Sie schreiben ist rechtlich nicht richtig: Können sich Eltern nicht einigen auf Besuchszeiten, kann jeder von beiden einen Antrag auf Regelung des Besuchsrechtes bei Gericht stellen. Ob die Mutter dem Antrag des Vaters zustimmt, ist nicht relevant, eine Zustimmung würde lediglich das Verfahren verkürzen, bzw. wäre dann ja gar kein Verfahren notwendig. Auch gegen den Willen einer Mutter wird das Besuchsrecht festgesetzt – und zwar nach Abwägung aller Seiten, dem Kindeswohl entsprechend. Nur in absoluten Ausnahmefällen, nämlich dann, wenn das Kindeswohl gefährdet wäre (zB Gewalt gegen das Kind, nicht aber Gewalt gegenüber der Frau, das ist derzeitige Rechtsprechung), wird das Besuchsrecht ausgesetzt. Meiner Erfahrung nach prüft dies das Gericht jedoch sehr streng in dem Sinne, dass nach vielen anderen Möglichkeiten der Besuchrechtsausübung des anderen Elternteiles gesucht wird (zB begleitetes Besuchsrecht).  
Es ist richtig, dass ein Vater eines unehelichen Kindes derzeit keinen Antrag auf die „gemeinsame“ Obsorge stellen kann, diese erhält er nur mit Zustimmung der Mutter. Das ist Gegenstand der derzeitigen Diskussion. Trägt der Vater partnerschaftlich genauso Verantwortung für die Familie, wird die Zustimmung der Mutter wohl kein Problem darstellen. Der Ausgangspunkt der Diskussion waren jedoch Väter, die sich in ihrer Kontaktmöglichkeit = Besuchsrecht eingeschränkt sehen und nun nach Mitteln suchen, dieses durchzusetzen: Zu glauben, mit der Obsorge beider Eltern, könnte man öfter die Kinder sehen, ist jedoch ein großer ein Irrtum: diese Frage ist für denjenigen, der nicht im Haushalt der Kinder lebt, auch im Falle der Obsorge beider Eltern, wiederum im Rahmen des Besuchsrechtes zu klären.  
Die Entscheidung der damaligen Gesetzgeber, die Obsorge beider Eltern im Falle einer Scheidung bzw. im Falle einer unehelichen Geburt nur im Einvernehmen zuzulassen, wurde damals sehr bewusst getroffen und halte ich nach wie vor für richtig.
18Kommentar
am Montag, 18. Oktober 2010 11:32von Silvana Rabitsch
Gemeiinsame Obsorge per Gesetz, wird das Problem nicht lösen. Ich kenne viele Fälle, bei welchen Männer wie Frauen versuchen unsere derzeitigen Gesetze betreffend des Kindeswohls und der Obsorge zu benutzen!!! Man sollte nicht verallgemeinen! Bemühte Eltern haben die Obsorge auch bei der derzeitigen Gesetzteslage sehr gut zum Wohle des/der KINDES/R GEREGELT! Es müsste mehr Mediation und beschleunigte Verfahren für diese Bereiche geben. Heute warten Mütter - wie Väter bei der Regelung vor Gericht 1-2 Jahre und oft noch länger auf eine Entscheidung.bei Gericht. In dieser Zeit bräuchten Kinder und auch ELtern mehr Betreuung und Hilfestellungen von unterschiedlichsten professionellen Berufsgruppen -wie Z.B. PsychologInnen und MediatorInnen. Diese Inanspruchnahme müsste VERPFLICHTEND sein! In einem weiteren Schritt müsste es auch wieder mehr Personal für diese Bereiche bei Gericht geben.
19Kommentar
am Montag, 18. Oktober 2010 12:16von ernst brandl
Stichwort Mediation: Dazu eine Einschätzung von den bösen patriachal-revanchisten und sogenannten "Väterrechtlern" diesmal von "vaterverbot.at" runterkopiert. 
Nach der derzeitigen Rechtslage hat die Mutter praktisch immer die alleinige Obsorge bzw kann sie diese jederzeit erlangen. Damit hat sie auch 100% der Macht. Ein Mediationsversuch zwischen Gesprächspartnern mit einer Machtverteilung von 100 zu Null ist grundsätzlich zum Scheitern verurteilt 
Schon mal gehört Frau Rabbitsch?
20Kommentar
am Montag, 18. Oktober 2010 12:28von ernst brandl
Stichwort Recht in Ö.: Nochmals "vaterverbot.at".  
"Besteht die gemeinsame Obsorge, zB. nach einer Scheidung, kann sie dem Vater ohne Begründung durch die Mutter entzogen werden. Dies bedeutet, dass die gemeinsame Obsorge bei derzeitiger Rechtssprechung nicht einmal das Papier wert ist,auf dem sie gedruckt ist." 
"Unterhaltspflichtige Männer, die für ein weiteres Kind aus einer neuen Beziehung in Karenz gehen, können nur unter besonders berücksichtigungswürdigen Umständen die Herabsetzung des bisherigen Unterhalts bewirken. Männer werden während ihrer Karenz meist auf den Unterhalt ihres Arbeitseinkommens angespannt. Ein unterhaltspflichtiger Vater, der in Karenz geht, wird von den Gerichten finanziell ermordet †. Erstaunlich, dass so wenige Väter in Karenz gehen?"  
Es gibt in Ö. eine vielfältige strukturelle Diskrimminierung von Trennungsvätern Frau Scherer! Thats fact.
21"Mag."
am Montag, 18. Oktober 2010 13:32von Josef Maitz
Liebe Frau Scherer, liebe Frau Rabitsch, vielleicht sollten sie sich einmal mit der Realität vertraut machen. Natürlich regelt das Gericht das Besuchsrecht, aber hält sich die Mutter nicht daran, gibt es keinerlei Sanktionen, es ist nicht durchsetzbar. Und Frauen lehnen die Mediation immer ab, denn sie bekommen vor Gericht auch so recht. Die verfahren dauerrn 1-2 Jahre, Jahre, in denen dem Vater jeder Kontakt zu den Kindern verwehrt wird, und die Mütter alle Möglichkeit haben, die Kinder gegen den Vater aufzuhetzen.
22Kommentar
am Mittwoch, 20. Oktober 2010 07:56von e.
es ist doch ganz einfach: gemeinsame obsorge ja, bei gleichzeitiger 50%iger betreuungsverpflichtung beider elternteile. nicht nur jedes zweite wochenende eis essen gehen... 
da würde ich gern wissen wieviele väter noch interesse an der gemeinsamen obsorge haben.
23Kommentar
am Montag, 25. Oktober 2010 11:17von Juristin
Familienrecht habe ich in den 90er Jahren bei em. Univ. Prof. Dr. Viktor Steininger gelernt, den die Ministerin wohl kennen dürfte. Er war vor seiner Zeit als Universitätsprofessor als Familienricher tätig und hat uns anhand tatsächlicher Fälle erklärt, warum die alleinige Obsorge nach der Scheidung so sinnvoll ist. Als Richter, bevor es die alleinige Obsorge gab, wurde er oftmals damit "beschäftigt" Streitigkeiten zwischen den geschiedenen Elternteilen zu entscheiden, wobei für ihn das Kindeswohl natürlich oberste Priorität hatte. Er stellte fest, dass es dabei in Wirklichkeit nicht um Streitigkeiten in Sachfragen (Schulauswahl, Urlaubsziel etc.) ging, sondern um Machtfragen. Die Geschiedenen versuchten die obsorgeberechtigte Person zu schikanieren. Sollen die Gerichte nun wieder mit solchen Angriffen belastet werden? Ist eine Scheidung in Zukunft kein Ende des Ehekrieges mehr?
24Kommentar
am Montag, 25. Oktober 2010 14:14von bankomatpapa
auch schon 20 Jahre her die fam.-recht zugänge der juristin. 
dass die nichtobsorgeberechtigten die obsorgeberechtigten schikaniere ist ja schon humoresk! wo soll er/sie das können? beim salzamt? 
es ist ehe umgekehrt. es sind die obsorgeberechtigten die ganz unverblühmt dominiszierungsversuche an den/die ex über die kids ausspielen. das nennt sich dann im sinn des kindeswohl. 
schön bravsein beim zahlen, sonst siehst du die kids nimmer - so läufts! 
natürlich ist das eine machtfrage. aber im österr. fam.-recht geht die macht vom obsorgeberechtigten elternteil (meist die mutter) aus. die väter werden zu besuchs- und bankomatpapas zusammengestutzt. iin der ehe 50/50-verpflichtung im alltag einfordern, aber nach der trennung nix mehr 50/50-verantwortung. da ist den feministInnen in diesem land der papa als zahlmeister wichtiger. zahlmeister ohne rechte! 
bitte aufwachen juristin!!
25Kommentar
am Montag, 25. Oktober 2010 22:06von M.Schmidt
Kinder brauchen gerade in der für sie verunsichernden Trennungszeit kein Hick-Hack, sondern klare Richtlinien. Diese können aber nur entstehen, wenn eine/r der Streitenden das Sagen(sprich alleinige Obsorge) hat. Meine Kinder waren erkennbar froh, wenn ich lästige und quälende Streitereien und Diskussionen mit einem Machtwort beenden konnte, weil ich die alleinige Obsorge habe. Auch für meine Körperkraft und mein angeschlagenes Selbstwertgefühl war es wichtig, mich nicht mit meinem zu dieser Zeit mich ständig verbal attackierenden und querschießenden Lebensgefährten permanent auseinandersetzen zu müssen. Auseinandersetzungen haben in der Trennungszeit nichts gebracht, außer Verletzung und Kräfteverschleiß. 
Fazit:gemeinsame Obsorge macht keinen Sinn! Nur jemand mit durch Sozialromantik verklärtem Blick kann erwarten, daß dadurch, zum Wohle der Kinder, etwas verändert werden würde.
26Kommentar
am Dienstag, 26. Oktober 2010 03:19von kurt
Und die nächste Hasspredigerin, auch dieses mal wieder bezahlt aus öffentlichen Geldern ! 
 
Ich frage mich ernsthaft, warum unsere Steuergelder so munter sprudeln wenn es darum geht, die Wahrheit unter einem Berg von männerfeindlicher Hetze zu begraben.  
Wer beauftragt eigentlich die Frau Frauenbeauftragte ?  
Und warum nennt sie sich unabhängig ? 
 
Hat die Stadt Graz auch einen Männerbeauftragten ? 
Ich meine einen, der auf das ungeheure Leid der ( meistens ) Väter hinweist, die von solchen Damen entsorgt werden. Einen, der die institutionalisierte Diskriminierung von Vätern in Österreich aufzeigt, der die weitverbreitete weibliche Gewalt gegen Männer und Kinder aufzeigt, usw. 
 
Ich bitte Sie, informieren Sie sich, wie Wahrheit in Österreich wirklich aussieht und unterstützen Sie den Verein vaterverbot.at durch Ihre aktive Mitarbeit. 
 
Es gibt noch so viel zu tun !
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