Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
Steirische Fantasie für europäische Jugendprojekte
Dienstag, 5. Oktober 2010
Am 17. September wurde ein Leitprojekt des Landesjugendressorts geehrt und seine Teilnehmenden ausgezeichnet. „Panthersie für Europa“ widmet sich schon seit zwei Jahren der Förderung von Jugendinitiativen, die Europa erlebbar und gestaltbar machen. Der Name „Panthersie“ leitet sich von dem Panther als Wappentier der Steiermark sowie der Fantasie ab. In diesem Sinne waren steirische Vereine und Jugendgruppen eingeladen, mit Kreativität eine Vielfalt an europäischen Projekten umzusetzen. Jugendlandesrätin Mag.a Elisabeth Grossmann ist sich der Kritiken und Konflikte in Europa bewusst. „Obwohl man einen Staatenverbund feiert, ist das Wir-Gefühl noch nicht erreicht und daran muss man arbeiten. Wir haben das Glück, schon lange in Frieden leben zu dürfen, das ist der große Verdienst eines gemeinsamen Europas.“ Panthersie ist also keine Initiative zur Verherrlichung der EU, sondern Friedensarbeit, die sich dem internationalen Austausch von Jugendlichen und der widmet. Dabei werden die Chancen und Herausforderungen, die Europa bietet, ausgereizt. Mobilität und Ausbildung, Reisen, kulturelle Vielfalt, gegenseitiger Respekt und Chancengleichheit im Kontrast zu sozialer Ausgrenzung oder Diskriminierung waren einige der Inhalte der geförderten Projekte.

Panthersie für Europa. Im Auftrag des Landes Steiermark – Ressort Jugend – organisierten Projektleiterin Mag.a
Tina Unterberger und ihr Team aus dem Verein „Sozialprofil“ zahlreiche Veranstaltungen und Aktivitäten zum Thema Jugend und Europa. Erlebnisworkshops, Permanent Breakfasts (Befrühstückung öffentlicher Räume als Kommunikationsort), Spielespektakel oder Ideenwettbewerbe animierten Jugendliche aus 11 verschiedenen Bezirken, sich Gedanken zu dem Staatengefüge zu machen und die „Idee Europa“ zu leben.
Parallel dazu wurden auch 30 regionale Jugendprojekte bei der Umsetzung ihrer Vorhaben beraten. „Cash & Coaching“ stand im Vordergrund und die Initiativen wurden bei der Antragstellung sowie Aufstellung der Fördermittel unterstützt. Weil EU-Förderungen immer nur einen Prozentsatz einer Leistung finanzieren, ist es für Jugendliche und kleine Vereine oft schwer, diese Töpfe zu nützen. So stellte das Landesjugendreferat ein Budget zur Verfügung und ermöglichte eine Kofinanzierung europäischer Jugendprogramme bis zu 100%.
Bei der Abschlussfeier wurden jedoch nicht nur die PanthersieinitiatorInnen gebührend gelobt, sondern auch die an europäischen Jugendprogrammen teilnehmenden Initiativen.

Die Aktivitäten und Veranstaltungen.
Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt: multimediale, multidisziplinäre Projekte wurden mit unterschiedlichsten Methoden realisiert. Jugendliche aus 10 Ländern hinterfragten in der Initiative „RevolYOUtion“ die Missstände in Europa und studierten Wege zu einer gewaltfreien Revolution. Die Jugendbegegnung „Na meji“ vereinte eine weibliche Band aus Slowenien mit einer männlichen Band aus Österreich. Zusammen komponierten sie Musik und gaben ein gemeinsames Konzert. Dabei lernten sie die Grundlagen der Ton- und Aufnahmetechnik, CD-Gestaltung sowie Sponsoring und Konzertorganisation. Die österreichisch-slowenischen Teilnehmenden von „Crossing Borders“ bewanderten die Grenzgebiete und thematisierten das Konzept Heimat, Migration, Flucht, Rassismus und eben jede Form von Grenzen. Eine andere Gruppe veranstaltete multikulturelles „Improvisationtheater as Patron of Tolerance“ und setzte sich mit zwischenmenschlichen und kulturellen Herausforderungen auseinander. „Zukunft gesucht“ lautete das filmische Ergebnis eines Projektes, das die Jugendarbeitslosigkeit in Europa behandelt: Zwar bietet Internationalisierung Chancen am Markt, führt aber auch zu schwindenden Arbeitsplatzangeboten in Ländern mit hohem Lohnniveau – was tun dagegen? Der Film präsentiert Lösungsvorschläge. Soweit nur eine kleine Auswahl umgesetzter Projekte.

Die Zukunft.
KORSO fragte: Das Team war perfekt, die guten Erfahrungen sind vorhanden, gibt es Pläne aus dem Konzept des Landesjugendreferates ein richtiges EU-Projekt zu machen und es direkt aus einem EU-Programm zu fördern, zumal die EU die Jugend- und Kulturförderung bis 2013 fix budgetiert hat, während Österreich auf Sparkurs gehen wird? Der Zuständige für Europa und internationale Kontakte, Arno C. Hofer, antwortete: „Das ist sicher ein weiteres Vorhaben und wir sind diesbezüglich in intensivem Kontakt mit der Europaabteilung. Außerdem wollen wir an Wettbewerben teilnehmen, und uns z.B. für die jugendfreundlichste Region Europas bewerben. Das bringt in weiterer Folge dann auch Subventionen. In jedem Fall ist der Fördertopf Europa im Jugendressort auszubauen.“

| Karina Liebe-Kreutzner
» Keine Kommentare
Es gibt bisher noch keine Kommentare.
» Kommentar schreiben
Nur registrierte Benutzer können Kommentare schreiben.
Bitte melden Sie sich an oder registrieren Sie sich.
 
< zurück   weiter >