von Sigi Inlejnda
Häd da Hitla domols gwungan Tragisches Nachwort zum „Soach-Ottl“, einer steirischen Tragödie in 10 Akten.
Häd da Hitla domols gwungan, die Russn vulle Weijsch bezwungan, waan haijd olle Kommunistn scho unschädlich und in da Kistn.
Häd da Hitla domols gwungan, taat ma haijd ned mid Euro zohln und da Nitsch, dea taat nix moln.
Dann taat ma mid Nazi-Witz haijd schpoan und fraasatn an Führa-Schmoan.
Häd da Hitla domols gwungan, stangat am Glockna oum und oundre Hiegl a Gipfülkraijz mid nou meah Priegl.
Dann waan d Laijd haijd olle fesch und gsunnt und mindastns bam Tuanabunnt.
Häd da Hitla domols gwungan, häd ma am Eijnnt vom Eijnntsieg gsungan.
Häd da Hitla domols gwungan, gawats haijd ned sou vül Paparazzi, Laaf Pareijds und Neonazi.
Dann taat ma haijd Führa-Gebuatstog feijan, und a poa miasstn ned huamli ummaeijan.
Dann häd die Eanie Tant bereits im Kastl fuchzan Muttakraijz.
Häd da Hitla domols gwungan, häd s n Soach-Ottl nia geijm und da Reini dea wa ned am Leijm.
Dann wa in Wian ka Palameijnnt, deijs da Ottl schpreijngan keijnnt.
Da Hammal häd an oundan Poustn, taat ned in am Büro varoustn.
Häd da Hitla domols gwungan, häd deijs da Kiachn goa nix gmocht, deij aroschiat si mid da Mocht.
Häd da Hitla domols gwungan, gawats ba inns dahuam – schau hea! – ned amol sou vül Nazis meah.
Da Jöag, da Kato und da Luzzi
Da Jöag, da Kato und da Luzzi
Aus: „Ba inns dahuam. Vull banaounnt im Schteiragwaounnt.“ Eine Hörbuch-CD mit ca. 20 Titeln über das Leben, Lachen und Leiden der Steirer ist in Arbeit.
Leijztn Sunntog umma drei schaut da Kato Haouns voabei und sog ma knouchntrouckn umma, mei Karriere mocht iahm Kumma. Wal i auf da Streckn bleiwat, waounn i nua Gedichtl schreiwat. I tarat mei Taleijnnt vaschweijnntn und iagandwaounn auf d Gossn eijnntn.
Karrieretechnisch gang wos waijda mid an Atikl iwan Haijda. A Repoatasch a gaounz noamale iwan Jöag, a poustmoatale. Da Haouns hod gmuat, ea sogs ma s eahli in da Höull is goa ned gfeahli. Es warat nua a Bissl has, ansounstn eh a Riesenschpas.
Aussadeijm wa deijs fia mi a gaounz a scheijnna Beag Marie. I wa mid ana Seitn in da Krone a schuanalistische Ikone. Da easchti Schteira, meina Söull, dea berichtet aus da Höull. Da Haouns hod gsog, i sull ned bled sei und auf saij Angebot schnöull ei’gaij.
Waounn i ned wüll, dann kinntn seini Laijd wos Schiachs eafinntn, wos moagn scho in da Krone schteht. Deijs wa fia mi a Bissl bled. Ols psychisch kraounkn Gschichtlschmiera, Neijstbeschmutza, Roahkrepiera stöullat mi die „Krone“ do – und mid da Laufbaounn gangs beago.
Und wal ea si jo sou sicha woa, das i deijs mochat wundaboa, hoda, das ma nix passiat, scho voraustöulifonniat und si min Luzzi untaholtn dea a ob und zua a Schpoltn fia die Krone aroschiat weijnn auf da Wöuld z weijnk passiat.
Da Haouns hod gsog da Taijfl woat und woatn follt n Taijfl hoat. Drum sullat i, sou schnöull wias geht, pockn as Diktiagerät, ned laoung fackln und sofoat owi an deijn hoassn Oat. „Jo“, howi gsog, „nua, wou und wia finnt i zua Höull die Ei’gaoungstia?“
Do hoda glocht da Kato-Hansl und gsog do brauch ma nua a Gschtanzl vom Dichtafüast Martin die weisen Woate fian direkt an die Höullenpfoate. A sou a Gedichtl aus da „Krone“, da Haouns hod gmuat a Schtilikone. An Tausnda hoda dann zohlt und as Gedicht am Tisch hi’knollt.
„Seawas“, hoda gsog zu mia. Und: „A Repoatasch kriag i va dia und grias n Luzzifa va mia!“ Dann wora draustn ba da Tia. Laud hoda gsog warat zan Leijsn dea Zeijdl mid da Schreiwe gweijsn Vam Dichtafüastn deijs Gedicht howi dann gleijsn das wos gschicht: In den Wind gerotzt und wieder ausgekotzt sind die Multikultis und die Linken, die ordentlich nach Koten stinken. Sagt man das laut in diesem Land, wird man nur allzu oft verkannt. Als Negerfeind und Fascho-Recke stellt man in die rechte Ecke den ehrlich braven Arbeitsmann. Es sudelt ihn die Soße an, die stinkt und kaum mehr ist zu halten aus alten, roten Stinke-Spalten.
Draht hods mi, noch Schweijfl gschtunkn, kuaz woa i weijk, dann hod scho gwunkn da Luzzi und hod gsog: „Du Noa, host Schpreijchduachfoll? Mia kummp sou voa!“ Dann wullt i mi ba iahm voaschtöulln, do hoda gsog: „Brauchst nix dazöuln. I was scho olls. Am Töulifounn hod da Haouns vo dea Missjounn dazöult und gmuat du wiasts scha richtn mid ana Repoatasch gschtott Dichtn, iwan Jöag a poustmoatale, a raijssarisch, fenomenale.”
Dann howi gfrog: “Du Luzzi wia finnt i s Keantna Uagetia?“ (Kärntner Urgetier) Drauf hoda gsog, ea keijnnat ned zan Jöagal midgaij, deijs wa bled. Ea häd do a poa aoundre Gschichtn mid Konzean-Schefs nou zan richtn. Genau meijcht ea ma ned dazöuln, wia a deij foltan wiad und kwöuln.
„Deij, deij olls deregulian, auf Koustn aoundra okassian, Wiatschoftsbonzn, Schpekulanntn, gsöullschoftliche Ignoaranntn, deij kommeazialisian die Wöuld, bis das da Ploz zan Leijm aijch föuhlt. Zeascht röst i deij a weijnk im Faija va die Fiass bis za die Eija.
Und dann wiris afoch benutzn. Vom Höullenklo mians die Muschl putzn. Und das hom gnügend Fraijd – bis in olle Ewigkeit.“ Dann hoda gsog mia, wia i finnt, in Jöagal, saij kluas Kummakind. Vaseijtzn hodan a scho miassn, wal da Jöag hold nix wüll biassn.
Ea hod die kluanan Taijflsbuam aufs Oaschal griffm und die Ruam. Jetzt muas da Jöag wos oages mochn, do vageht iahm saij gschmiats Lochn. Wos, deijs iahm sou goa ned schmeijckt, wou s n zauwat und gschaijd reijckt. Hoat und eahli einischeijpfm, gschtott blede Schprüche aussischneijpfm.
Vo friah bis schpäd muas ea hians scheijpfm mid am Kollegn, deijn kinnt a keijpfm – a Nega aus Slowenien, deijs finnt da Jöag ned angenehm. Ea oawat unnt in Köulla drei fia die Schtrosnmeistarei. Da Höullenlift dea bringat mi direkt zu unsam Jöagal hi.
Do bin i gfoahn min Höullenlift. Noch Schweijfül hod dea uantli gmifft. Da Lift dea hod mi aussi losn auf da Höullen-Bundesschtrosn. Duat howi gsehgn an Oawatstrupp vom Höullen-Patisanen-Klub. Da Schef hod koasn Josip Bros, dea hod gsog: „Ohne Untaloss“ –
zan Nega – „tuat da Jöag si buckn, muast iahm ins Gnaack hinnt eini’schpuckn.“ Vo friah bis schpäd in olle Zaijd, schtöullt da Jöag hians höullnwaijd Oatstofüln auf ols Knecht fian Tito, deijs is ungerecht. Da Jöag schtöullt hianstn Tofüln auf, do schteht gross zan Leijsn drauf:
„Es schtehet fest nun per Gesetz Klagenfurt ist Celovets!“ Und jeds Mol hod da Jöag si duckt, hod iahm ins Gnaack hinnt eini’gschpuckt da Nega a gaounz gölwi Anntn. Und aou’gschpuckt vo am Asylanntn muas ea a Schou fian Josip bringan und Patisanen-Liada singan –
auf Slowenisch, deijs is kloa – und si im Kreis drahn wia a Noa. Imma am Eijnnt vo dera Numma kummp da Josip zu iahm umma und haut iahm fia jedn Föulla mittn ins Gsicht min Eisntöulla, deijn ea voahea nou hod guad hoass gmocht in da Höullngluad.
A grausaoum hasse Höullngschicht, waounns daoumpft im schiachn Jöagal-Gsicht. Und wüll da Jöag sie druckn und duckn, tuat da Nega iahm ins Gnaack einischpuckn. Jedn Tog muas a fuchzg Tofüln schtöulln. In Jöag deijn tuans do nix wia kwöln. An jedm zweitn Wouchneijnnt, kimmp da Luzzi sakkrameijnnt.
Da Taijfl frog dann jedsmol, ob ea haijd eijnndli eisicht und beraijd? Auf wos da Jöag dann meistns mant: „Da Josip is ein Asylannt, a Hölln-Sabodea a miesa, dea vaoascht di, schnaijd oft Gfriesa. Dia vaseichd die Oaschbadrie die gonse Höull, dees sog da i.”
Da Taijfl, deijm die gaounze Kacke min Jöagal eh scha schteht zan Gnaack he, dea kaou deijs ollas ned meah hean und taat n Jöag hold fuachboa gean, weijnn a keijnnat afoch kickn und auffi zu deijm Petrus schickn. Owa ea woas, das deijs nix wiad, hod scho auffitöulifonniat.
In Petrus häd da Schlog fost trouffm. Gschrian hoda: „Taijfl host gsouffm?“ Drum muas da Jöag heruntn bleim, da Luzzi keijnnt deijsweijgn glott schpaijm. Deijs woa die Gschicht hians vull und gaounz, wos i hob brocht zan Kato Haouns. Dea hod nua gsog, es tuat iahm lad und momentan wa d Höull vül z fad.
Wal seij hom hians in grossn Knülla, an saugeiln Lokalenthülla iwa an Typm vull im Stil vo Fritzl oda Prikupil. Dea misshaoundlt Klostaschweijstan. Höull und Haijda deijs woa geijstan. Dann hod da Haouns mia gsog, i sull owischpüln min Haijslschtuhl mei Höullngschicht und ausadeijm is iahm mei Stil unangenehm.
Sigi Inlejnda, geboren 1977 in Weiz in der Steiermark. Handelsakademie in Weiz, ca. zehn Jahre Arbeit für einen großen Weizer Industriebetrieb. Ab 2005 Studium Journalismus und Unternehmenskommunikation an der Fachhochschule Joanneum in Graz. Schreibt seit ca. 15 Jahren Texte: Lyrik, Prosa, Lieder –in den letzten fünf Jahren vorwiegend im steirischen Dialekt und mit eigenwilliger Schreibung. Publikationen im „Morgenschtean“ und in der „Schreibkraft“. 2010 Vorstellung der ersten Musik-CD mit der Asylanntn-Kapöulln: „Frische Liada zua hinnign Wöuld“. Die zwei Hörbücher „Ba inns dahuam“ und „Da Soach-Ottl“ werden gerade fertiggestellt. Momentan lebt und arbeitet Inlejnda in Wiener Neudorf (NÖ) und in Weiz. www.sigipop.com
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