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G’scheit essen mit der steirischen Ernährungspyramide
Montag, 13. September 2010
„Gutes Essen hält Leib und Seele zusammen“, lautet ein altes Sprichwort. Die „steirische Ernährungspyramide“ wurde von der Landwirtschaftskammer Steiermark gemeinsam mit dem Land Steiermark und der Handelskette SPAR AG entwickelt, um die KonsumentInnen über gesunde Ernährung mit frischen, regionalen und saisonalen Produkten zu informieren. Zusammen mit weiteren Serviceangeboten soll „g’scheit essen“ für die Steirerinnen und Steirer noch attraktiver werden. Mit Agrar-Landesrat Johann Seitinger sprach Josef Schiffer für KORSO über Vielfalt und Wert der heimischen Lebensmittel. Welche Überlegungen stehen hinter der steirischen Ernährungspyramide?
Zunächst wollen wir aufzeigen, wie bedeutsam es ist, sich richtig und ausgewogen zu ernähren, um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu erhalten. Falsche Ernährung ist ein gewichtiges Problem und eine der größten Herausforderungen für die öffentliche Gesundheit des 21. Jahrhunderts. Rund 10% des BIP werden für die Reparatur von Gesundheitsschäden ausgegeben, das entspricht jährlich mehr als 30 Mia. Euro.

Wie sieht denn richtige Ernährung aus?
Obst, Gemüse, Getreide- und Milchprodukte bilden gemeinsam mit ausreichend Wasser und Getränken die Basis der Pyramide. Fleisch, Fisch und Käse sollten mit Vernunft und in Maßen genossen werden, Süßes und Alkohol nur ab und zu. Die größte Vielfalt und den besten Geschmack garantieren die Produkte unserer heimischen Bauern, die den höchsten Qualitätsstandards genügen müssen. Durch schonende Herstellung von Natur aus vitamin- und mineralstoffreich leisten regionale Lebensmittel einen wesentlichen Beitrag zur ausgewogenen Ernährung. Aber es geht auch um andere wichtige Aspekte: Regionale Produkte sichern viele heimische Arbeitsplätze und tragen durch kurze Transportwege zum Umweltschutz bei.

Welche Strategie verfolgt das Projekt „G’scheit essen“?
Trotz bester Produkte im eigenen Land mangelt es im schulischen und beruflichen Alltag oft am einfachen Zugang zu gesunden und frisch zubereiteten Mahlzeiten. Mit unserem Projekt „g’scheit essen“ zeigen wir den Konsumenten, welche Vorzüge die einzelnen Erzeugnisse haben und wie sie am besten zubereitet werden. Dafür werden z.B. Kochschulen für Erwachsene und Kinder sowie Lehrpfade zum Kennenlernen der Herkunft der Speisenzutaten angeboten.

Sind österreichische Lebensmittel nicht oft teurer als Importe?
Natürlich gibt es ein großes Angebot von Billigprodukten aus dem Ausland, die in den Supermärkten zu Dumping-Preisen angeboten werden. Hier sollte der Konsument entscheiden, ob ihm Geschmack und Gesundheit nicht wichtiger sind als das Sparen am falschen Ort. Nur mehr 9 % der Haushaltsbudgets werden für Ernährung ausgegeben, während auf der anderen Seite jährlich Lebensmittel im Wert von 150 Mio. Euro weggeworfen werden. Dieser Fehlentwicklung wollen wir durch mehr Aufklärungsarbeit gegensteuern.

Weitere Informationen:
www.gscheitessen.at
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