Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
Meldungen Juli
Montag, 19. Juli 2010
Gleichgeschlechtliche Paare: rechtliche Gleichstellung | Steirisches Kürbiskernöl trifft Sachertorte | 30 Jahre Bioernteverband als Impulsgeber | Park & Ride Fölling | Seitinger: Hoher Standard im Hochwasserschutz | Gleichenfeier der Kinderkrippe Schönbrunngasse | Grüne Wirtschaft kritisiert Förderpolitik | GPA-Regionalforum: Wege aus der Krise | „Mitmischen“ in der Landespolitik | Verbesserung der Ausbildung für Tageseltern | Sommer-Action für Grazer Kids | LFI prämierte TrainerInnen | C’mon, bleib’ in der Schule | Gegen Kahlschlag in Wissenschaft und Forschung | Einstimmigkeit für Neue Mittelschule als Regelschule | Science Park als Innovationsmotor | Auftanken statt Ausbrennen | Zufriedenheit mit Pflegezentren | Sommerfest, Girls Rock Camp & Ladyfest | Save the Garden, please! | Gelebte Integration | Krusche & Stern im Bräukeller | 28.7.: Fanfare Ciocărlia in der GMD | Lehrlinge gestalten Sitzmöbel fürs Orpheum | Ausschreibung Landesarchitekturpreis 2010 | Alle geschützten Gebäude online | Gefaltete Schönheit | Auf den Spuren des Feldherrn | Kunst und Schule | All die schönen Stücke | Ausgrenzung und ihre Zwischenräume | Charmante Unwirtlichkeiten

Gleichgeschlechtliche Paare: rechtliche Gleichstellung



Mit 1. Jänner ist in Österreich das Partnerschaftsgesetz in Kraft getreten, welches gleichgeschlechtlichen Paaren im Wesentlichen dieselben Rechte und Pflichten wie Ehepaaren ermöglicht. Um dies in allen Bereichen sicherzustellen, wurden auch Änderungen im Landesrecht notwendig. In Summe mussten dafür 38 Landesgesetze geändert werden. Mit dem am 6. Juli von allen Landtagsparteien beschlossenen „Steiermärkischen EPG-Anpassungsgesetz“ wurden beispielsweise bei der Hinterbliebenenversorgung für Bedienstete der Gemeinden, der Stadt Graz und des Landes Paare in Eingetragener Partnerschaft den Ehepaaren vollkommen gleichgestellt. Außerdem wird eine Pflegefreistellung zur Betreuung eines kranken Kindes – im Gegensatz zum Bundesrecht – auch zugunsten von Kinder ermöglicht, die bei gleichgeschlechtlichen Paaren aufwachsen. Auch bei der Wohnbauförderung oder bei der Betriebsnachfolge im Todesfall wurden Änderungen vorgenommen. „In der Begutachtung haben wir uns sehr engagiert“, so „Rosalila PantherInnen“-Vorsitzender Kurt Zernig, „dadurch konnten noch einige Schwachpunkte“ beseitigt werden. Die Steiermark ist damit das erste Bundesland, welches im Landesrecht ohne jede Diskriminierung Paare, die eine Partnerschaft geschlossen haben, Ehepaaren in allen Rechtsbereichen vollständig gleichstellt.

Steirisches Kürbiskernöl trifft Sachertorte



Steirisches Kürbiskernöl g.g.A ging 20 Mio. Mal über den Ladentisch. Die Jubiläumsflasche ergatterte Zwei-Hauben-Koch Rene Leitgeb (li.) vom Restaurant Sacher in Graz. Landwirtschaftskammer Präsident Gerhard Wlodkowski gratuliert.

30 Jahre Bioernteverband als Impulsgeber



Von ursprünglich 30 „Biopionieren“ ist die Anzahl der Biobauern in der Steiermark seit 1980 auf die stolze Zahl von 3600 Betrieben gestiegen – davon sind rund 2.200 im Bioernteverband organisiert. Anlass genug für eine große Feier, die am 13. Juni in der landwirtschaftlichen Fachschule Grottenhof stattfand. Verbandsobmann Ing. Herbert Kain sieht den Biolandbau als Erfolgsgeschichte und Leitmotiv für die zukünftige Entwicklung: „Biolandwirtschaft ist die beste und nachhaltigste Form des Landbaus.“ Ehrenredner Univ-Prof. Dr. Hartmut Vogtmann, Inhaber des ersten Lehrstuhls für Bio-Landbau, untermauerte dies mit Beispielen aus seiner langjährigen Tätigkeit, die ihn u.a. in Beraterfunktion für Prince Charles gesehen hat. Der junge Biobauer Bernhard Gogg, der sich dem Salatanbau verschrieben hat, berichtete über seine Erfahrungen mit der Umstellung vom konventionellen Betrieb auf „bio“. Kein leichter Weg, wie der Ex-Sales-Manager einer Grazer Firma zugibt, „aber ungeheuer befriedigend, wenn man das Zusammenspiel von Natur und menschlicher Tätigkeit hautnah erleben kann“.

Park & Ride Fölling



Die GBG, das Immobilien- und Bauherrenunternehmen der Stadt Graz, baut mit dem Generalunternehmer Goldbeck Rhomberg aus Salzburg in Fölling (Mariatrost) ein Park & Ride Parkhaus mit 200 Stellplätzen. Die Stadtbaudirektion führte für die GBG im Vorfeld einen Architekturwettbewerb durch, der vom Architekturbüro ATP gewonnen wurde. Das Besondere an diesem Parkhaus ist das Gründach und die außergewöhnliche Architektur, die die Struktur eines Baumstammes darstellen soll. Im Eingangsbereich ist ein kleiner Gastronomiebereich geplant. Die Verbindung mit dem Stadtzentrum ist mittels Bus gegeben.

Seitinger: Hoher Standard im Hochwasserschutz



„Hochwasserschutz ist angesichts der Klimaveränderung zu einer der wichtigsten Aufgaben meines Ressorts geworden. Hier investiert das Land Steiermark künftig mehr Geld denn je, denn, die Kosten der Schadenswiedergutmachung werden immer höher sein als sinnvolle Präventionsmaßnahmen. Konkret hat das Lebensressort das Ausbauprogramm für Hochwasserrückhaltebecken massiv aufgestockt“, betont Landesrat Johann Seitinger (im Bild re.). In der Steiermark hat der Hochwasserschutz bereits einen hohen Standard erreicht: Prognose- und Vorwarnsysteme, Szenariendarstellungen sowie gezielte Hochwasserschutzmaßnahmen bilden die Grundlage für einen funktionierenden Hochwasserschutz. Derzeit sind sechs Rückhaltebecken in Bau und 25 in Planung. Für 2010 sind Investitionen für den Hochwasserschutz in der Stadt Graz in der Höhe von rund 4,5 Millionen Euro vorgesehen. Hochwasserrisiko-Management ist auch eine europäische Angelegenheit. Das Europäische Parlament hat 2007 eine Hochwasserrichtlinie beschlossen, die in der Steiermark gewissenhaft und zeitnah umgesetzt wird.

Gleichenfeier der Kinderkrippe Schönbrunngasse



Der Rohbau und das Dach der neuen Kinderkrippe in der Schönbrunngasse sind fertig und daher wurde am 1. Juli zur Gleichenfeier geladen. Im November 2009 hat der Gemeinderat der Landeshauptstadt Graz „grünes Licht“ für den Neubau der Kinderkrippe Prochaskagasse und Schönbrunngasse gegeben. Aus dem ausgeschriebenen Architekturwettbewerb ging das Architekturbüro Strobl als Sieger hervor. Die GBG, das Immobilien- und Bauherrenunternehmen der Stadt Graz, realisiert daher im Auftrag der Stadt Graz als Bauherr diese neuen Kinderbetreuungseinrichtungen. Die beiden Geschäftsführer der GBG Mag. Günter Hirner und Bernd Weiss begrüßten bei der heutigen Gleichenfeier zahlreiche Gäste. In den Begrüßungsworten bedankten sich die beiden Herren bei allen am Bau Beteiligten und wünschten für die Fertigstellung vor allem weiteres unfallfreies Arbeiten. Der Bau geht plangemäß voran, sodass ab Herbst 2010 die neue fünfgruppige Kinderkrippe ihre Pforten öffnen können wird.

Grüne Wirtschaft kritisiert Förderpolitik



Unter dem Motto „Wer nascht mit am steirischen Wirtschaftsförderungstopf?“ befasste sich im Juni der Tisch der Grünen Wirtschaft mit den Schieflagen im derzeitigen Fördermodus. Eine radikale Vereinfachung der Fördersysteme, insbesondere für EPUs und KMUs, forderte der grüne Abgeordnete Lambert Schönleitner: „Während Red Bull mit 2 Mio Euro Fixbetrag aus dem Landesbudget bedient wird, ohne echte Wertschöpfung in der Region zu erzielen, schrecken bürokratische Hürden viele Kleinbetriebe ab, für die sich der Aufwand angesichts der Beträge kaum rechnet.“ Weiters kritisierte Schönleitner die lasche Handhabung der Auflagen für Großbetriebe, und dass es selten zu Rückforderungen komme. Ein weiterer Termin mit Werner Kogler war dem Thema Finanzierung für Kleinbetriebe gewidmet. Trotz gegenteiliger Behauptungen der Banken sei es für EPUs nach wie vor sehr schwierig, Kreditzusagen zu bekommen. Kogler fordert den Ausschluss der Banken aus der Wirtschaftskammer sowie eine stärkere öffentliche Kontrolle der Institute, die vom Bankenpaket profitiert haben.

GPA-Regionalforum: Wege aus der Krise



Die Gewerkschaft der Privatangestellten GPA-djp hielt Anfang Juni in der AK Steiermark ihr Regionalforum ab. Wolfgang Katzian, GPA-Bundesvorsitzender, erläuterte die Strategie der Gewerkschaften angesichts der andauernden Krise: „Während die Banken und Konzerne bereits wieder fette Gewinne machen und hohe Boni an die Manager ausschütten, verharrt die Arbeitslosigkeit weiter auf hohem Niveau.“ Im Zusammenspiel mit der Politik werde man darauf achten müssen, dass nicht die „kleinen Leute“ die Last der Krisenfolgen tragen. Man müsse sich schon fragen, wer im Vorfeld der Schuldenkrise über seine Verhältnisse gelebt habe: „sicher nicht die Arbeitnehmer“. Die GPA-djp konnte 2009 weiteren Mitgliederzuwachs verbuchen. In diesem wirtschaftlichen Klima keine leichte Aufgabe, erklärten Landesvorsitzender Alfred Reidlinger und Landessekretär Norbert Schunko: Wegen der starken Fluktuation der Dienstverhältnisse mussten in den vergangenen vier Jahren 7.500 neue Mitglieder angeworben werden, damit unter dem Strich ein Plus von 1.400 GPA-Mitgliedern stand. Dabei war wichtig, dass sich die GPA besonders der Frauen annehme, betonte die stellvertretende Landesvorsitzende Gerda Bacher. Eine weitere Strategie richtet sich darauf, Sammelgewerkschaften in Einkaufszentren, etwa für die Mitarbeiter kleinerer Geschäfte, einzurichten.

„Mitmischen“ in der Landespolitik



„Demokratie ist nicht selbstverständlich – sie muss von jeder neuen Generation aufs Neue erlernt werden“, betonte Bildungslandesrätin Elisabeth Grossman jüngst gegenüber einer Gruppe von SchülerInnen. Die Jugendlichen haben am Projekt „Mitmischen“ teilgenommen, das ihnen die Landespolitik und deren Spielregeln näher bringen soll. Themen waren „Partizipation“. „Medien“ und die Diskussion mit Landtagabgeordneten über deren Tätigkeit, aber auch über Apekte wie die Vereinbarkeit von Politik und Privatleben. Zur Teilnahme an einer Landtagssitzung ist es allerdings nach Auskunft einer Schülerin nicht gekommen.

Verbesserung der Ausbildung für Tageseltern



Einstimmig hat die Landesregierung eine weitere Verbesserung der Ausbildung für Tageseltern und KinderbetreuerInnen beschlossen. Waren bisher 300 Theoriestunden für die Ausbildung von Tageseltern gefordert, werden für diese Lehrgänge in der Steiermark nun 315 Stunden Theorie und zusätzlich 160 Stunden Praxis notwendig. Neue Themenfelder umfassen die geschlechtssensible Pädagogik sowie den Schwerpunkt Ernährung. Zudem wurde das Mindestalter für die Ausbildung auf 18 Jahre angehoben mit Ausnahme der Land- und Ernährungswirtschaftlichen Fachschulen, die die Ausbildung in ihren Lehrplan integrieren können. „Es geht hier um die Betreuung unserer Jüngsten, da ist die beste Ausbildung gerade gut genug“, begründet Landesrätin Elisabeth Grossmann die neue Verordnung. „Andere Bundesländer sind hier noch Lichtjahre von den steirischen Standards entfernt, wir brauchen dringend bundesweite Mindeststandards“, betont Grossmann. „Leider ist die zuständige Staatssekretärin Christine Marek der Konferenz ferngeblieben und hat sich damit vor dieser Diskussion gedrückt“, kritisiert Grossmann. In der Steiermark ist in den vergangenen beiden Jahren seit Einführung des Gratiskindergartens und der Gratisbetreuung aller 3- bis 6-Jährigen bei Tageseltern ein wahrer Boom bei dieser sehr flexiblen Form der Betreuung feststellbar.

Sommer-Action für Grazer Kids



Pünktlich vor Schulende haben wieder die Anmeldungen zu den begehrten Sommersportkursen begonnen. Etliche Sportarten sind bereits ausgebucht, für Schnellentschlossene sind jedoch noch Restplätze verfügbar. Zur Anmeldung ins städtische Sportamt beim Stadion Liebenau können Eltern bzw. auch Kinder alleine kommen, erforderlich ist lediglich der Meldezettel des Kindes. Das Sommersportprogramm gibt es schon seit 40 Jahren, weiß Monika Hollegger vom Sportamt. Damit in den Ferien keine Langeweile aufkommen kann, können sich die jungen GrazerInnen zu jeweils vier Sportkursen anmelden. Alle Sportstätten sind zudem mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. „Es ist uns wichtig, dass die Eltern nicht extra Urlaub nehmen müssen, um ihre Kinder zu führen“, betont Hollegger. Restkarten sind unter anderem noch für folgende Kurse erhältlich: American Football, Badminton Injoy und Attention, Beachvolleyball, Bogenschießen, Fechten, Fußball für Mädchen, Golf für Anfänger, Platzreife, Turniererlaubnis und Green Fee, Karate, Paddeln, Luftgewehr, Reiten für Anfänger, Ringen, Segeln, Skat, Squash, Tennis, Windsurfen, Let’s Dance Mix, Street Dance Mix. Persönliche Anmeldungen im Sportamt, Stadionplatz 1, Mo bis Do 7 - 15 Uhr, Fr 7 - 13 Uhr.

LFI prämierte TrainerInnen



Zum fünften Mal fand am 14. Juni die Ehrung der LFI TrainerInnen des Jahres im Grazer Raiffeisenhof statt. 382 Personen stellten sich der Jury, die von einer Auswahl der TeilnehmerInnen der Bildungssaison 2009/10 gebildet worden war. Die GewinnerInnen der Trainerawards 2010: Christian Luttenberger (Land und Forstwirtschaft), DI Dr. Michael Machatschek (Ökologie und Natur), Dorothea Sauer (Regionalentwicklung und grenzüberschreitende Zusammenarbeit), Dipl.-Päd. Elisabeth Reith (Landwirtschaft und Gesellschaft), Rudolf Brandl (EDV und Telekommunikation), Eduard Fink (Arbeitsmarkt und Wirtschaft), Ing. Johann Baumgartner (Lebensgestaltung).

C’mon, bleib’ in der Schule



„In Österreich gibt es 100.000 BildungsabbrecherInnen“, weiß AMS-Steiermark-Chef Karl Heinz Snobe. „Aber ohne Zeugnis sieht’s schlecht aus, was einen Job betrifft.“ Das hänge auch mit dem Zwang zur frühen Entscheidung über die spätere Laufbahn zusammen; umso wichtiger sei gute Berufsorientierung. „c’mon 14“ ist der Name eines neuen Projektes, das auf zwei Schienen wirkt: Zum einen in den Schulen selbst, wo junge Menschen bezüglich möglicher Berufslaufbahnen beraten und dazu motiviert werden, im Schulsystem zu verbleiben; zum anderen in Form von aufsuchender Arbeit, mit der jene erreicht werden sollen, die die Schule bereits abgebrochen haben. Für Soziallandesrat LH-Stv. Siegfried Schrittwieser ist c’mon „eine sinnvolle und notwendige Ergänzung zu den bereits bestehenden Angeboten wie Produktionsschulen, JobConnect oder der Ausbildungsgarantie für einen Lehrberuf, Bildungslandesrätin Elisabeth Grossmann sieht darin „einen weiteren Mosaikstein im Bild der bestmöglichen Bildungs- und Berufsorientierung für die steirischen Jugendlichen.

Gegen Kahlschlag in Wissenschaft und Forschung



„Die angekündigten Sparmaßnahmen in allen Ministerien und insbesondere im Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung bedrohen die gesamte österreichische Forschungslandschaft. Als erstes werden die bevorstehenden Kürzungen die außeruniversitäre Forschung und Bildung treffen.“ Mit diesem Aufschrei wendet sich die Plattform Außeruniversitäre Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaftliche Forschung an die Öffentlichkeit. Demnach steht zu befürchten, dass durch die geplanten Kürzungen qualitativ hochwertiges Arbeiten und Forschen zunehmend verunmöglicht wird. Eine nachhaltige Gefährdung der Wettbewerbsfähigkeit und eine Prekarisierung der Arbeitsverhältnisse von WissenschafterInnen wäre die Folge, wenn das BMWF Kofinanzierungen zu Projekten des EU-Rahmenprogramms einstellt. Denn aufgrund fehlender Eigenmittel könnten sich a.u. GSK-Institute dann nicht mehr an den Programmen beteiligen. Österreich würde damit auf den Rückfluss von eingezahlten EU-Mitteln in einer Höhe, die in keinem Verhältnis zu den Einsparungen steht, verzichten und den hohen Grad an internationaler Anbindung und Kooperation des außeruniversitären Sektors gefährden, heißt es in dem Aufruf weiter, der unter anderem von den beiden renommierten Grazer Forschungsinstituten IFA (Schwerpunkt: Arbeitsmarkt- und Sozialforschung) und PERIPHERIE (Schwerpnkt: Genderforschung) unterzeichnet ist.

Einstimmigkeit für Neue Mittelschule als Regelschule



Auf Antrag der sozialdemokratischen Fraktion beschloss der Landtag mit den Stimmen aller Parteien eine Aufforderung an die Bundesregierung, die Neue Mittelschule nicht weiter als Schulversuch zu betreiben, sondern in das Regelschulwesen zu übernehmen. Für den Schulversuch gilt nämlich eine 10-Prozent-Klausel, die verhindert, dass weitere Schulen an dem Modell NMS teilnehmen können. Bildungslandesrätin Elisabeth Grossmann: „Allein in der Steiermark müssen wir derzeit 80 Schulen abweisen, die ihr Interesse an der Umwandlung in eine NMS bekundet haben.“ LAbg. Hannes Schwarz zitiert Umfragen, wonach „eine Mehrheit der Eltern, SchülerInnen und LehrerInnen für die gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen eintritt“, Klubobmann Walter Kröpfl – selbst HS-Lehrer – berichtet, dass das Schulklima an den Neuen Mittelschulen auch nach Erzählungen von Berufskollegen „sehr viel besser“ sei als an herkömmlichen Schulen. Welches der je nach Bundesland unterschiedlich ausgestatteten NMS-Modelle nun zur Regel werden soll, ist für Grossmann klar: „Das steirische mit Team-Teaching in allen Schularbeitenfächern wäre die Idealform.“ Das könnte allerdings an budgetären Problemen scheitern, weil diese Form der NMS teurer kommt als eine mit geringerem Lehrer-Einsatz.

Science Park als Innovationsmotor



Seit seiner Gründung 2002 bringt der Science Park Graz (SPG) innovative Ideen auf Schiene, indem er Wissenschaftler und angehende Unternehmer im Gründungsprozess begleitet. Am 8. Juni im Science Park Graz zogen GF Mag. Ing. Emmerich Wutschek und LR Dr. Christian Buchmann eine erfolgreiche Zwischenbilanz des Gründerzentrums: Insgesamt 51 Projekte fanden in den vergangenen Jahren Aufnahme und mehr als 200 Arbeitsplätze wurden geschaffen. „Das wirkt einem Brain-Drain entgegen und trägt dazu bei, dass die Steiermark mit 4,3 Prozent die höchste F&E-Quote in Österreich hat“, freut sich Wirtschaftslanderat Buchmann. Aktuelle Projekte stammen von Mario Fallast und DI Dr. Stefan Rosenkranz von smaXtec, die Sensoren entwickelt haben, die aus dem Magen von Kühen Informationen zur Früherkennung von Krankheiten senden. Eine weitere Innovation stammt vom Team von Single Cell Dimensions: Dr. Jochen Geigl, Univ.-Prof. DDr. Erwin Petek und Univ.-Prof. Dr. Michael Speicher verbessern Technologien zum Nachweis von genetischen Veränderungen in der Erbinformation des Menschen und tragen damit zu verbesserter Diagnostik bei.

Auftanken statt Ausbrennen



Mit dem Titel „Auftanken statt Ausbrennen“ startete 2007 ein Projekt der alpha nova BetriebsgesmbH zum Schwerpunkt „Burnout – Prävention“. Im Rahmen zahlreicher Veranstaltungen für die MitarbeiterInnen gab es Vorträge zur Information und Sensibilisierung. Zahlreiche Workshops und Seminare wurden angeboten und waren für MitarbeiterInnen kostenlos. „Das Pilotprojekt war sehr erfolgreich und erfreute sich einer hohen Beteiligung. Seither sind Angebote rund um die Thematik Überlastung und Burnout zu einem fixen Bestandteil des alpha-nova-Akademie-Bildungsprogramms geworden. Die Angebote richten sich nun nicht mehr nur an MitarbeiterInnen, sondern an alle Personen, die burn-out-gefährdet sind bzw. es gar nicht erst werden wollen“, so Caroline Knüpper und Margit Schmiedbauer von der alpha nova Akademie. Mehr Information über die aktuellsten Angebote finden Sie unter www.akademie.alphanova.at

Zufriedenheit mit Pflegezentren



Im Auftrag von Soziallandesrat Siegfried Schrittwieser wurde vom Institut „pluswert“ eine Umfrage durchgeführt, die die Zufriedenheit der Angehörigen von HeimbewohnerInnen messen soll. Schrittwieser weiß: „Gestützt auf die Ergebnisse aus den Antworten können nun Maßnahmen gesetzt werden, um die Qualität und Zufriedenheit über unsere Einrichtungen zu erhöhen.“ Auf den Prüfstand standen die vier Landespflegezentren in Knittelfeld, Kindberg, Mautern und Bad Radkersburg mit insgesamt 682 Pflegeplätzen und 276 MitarbeiterInnen. Das Ergebnis: In der Mehrzahl der abgefragten Kategorien wie Pflege, Verpflegung, Zimmer, Verwaltung etc. liegen die Einrichtungen über den steirischen Durchschnittswerten. Wenig zufriedenstellend ist die Bewertung der baulichen Zustände ausgefallen, mit Ausnahme von Bad Radkersburg, wo kürzlich eine Generalsanierung abgeschlossen wurde. Schrittwieser: „Im Frühjahr wird mit der Sanierung der anderen drei Pflegezentren begonnen.“ Harald Schaunig, Leiter der Fachabteilung für landeseigene Heime und Anstalten, ist sich als einer der größten Anbieter der steirischen Soziallandschaft durchaus bewusst: „Wir müssen Trendsetter und Vorbilder für andere sein.“ Besonders im Bereich Demenzerkrankung werde die Nachfrage steigen und man müsse daher laufend den neuen Anforderungen entsprechen.

Sommerfest, Girls Rock Camp & Ladyfest



Am 9. Juli findet ab 15 Uhr auf der Passamtswiese im Grazer Stadtpark das Sommerfest am letzten Schultag statt. Für gute Musik und günstige Getränke ist gesorgt! Veranstalter ist die Grünalternative Jugend Graz. Rock, Indie, Punk und Hardcore gibt es von 25. Juli bis 1. August beim Girls Rock Camp und von 30. Juli bis 31. Juli beim Ladyfest Graz im Jugendzentrum Explosive (Bahnhofgürtel 55a, 8010 Graz) Workshops für Mädchen zwischen 16 und 20 Jahren, veranstaltet vom DOKU – Frauendokumentationszentrum u.v.a., in Kooperation mit der Grünen Akademie. Infos und Anmeldung: www.myspace.com/girlsrockcampgraz, www.doku.at/girlsrockcamp

Save the Garden, please!



Seit 2008 gärtnern 25 Familien aus 10 Ländern im Interkulturellen Garten West in der Grottenhofstraße, lernen dabei besser deutsch, lernen voneinander – und haben ein Stück Erde gefunden, das etwas von der neuen und etwas von der alten Heimat hat. Ein Projekt, das von allen Seiten enorme Zustimmung erfährt – solange es nichts kostet. Und genau das tut es natürlich. Eh nicht so viel, aber doch. Und laufende Kosten zu übernehmen, scheint momentan für alle Politiker so etwas zu sein wie das Weihwasser für den Beelzebub. Also haben Künstler versucht in die Bresche zu springen und ein zünftiges Benefiz ausgerichtet. Am 1.7. haben sich im Orpheum immerhin Andrea Schramek, Leo Lukas, Clemens Maria Schreiner, Simon Pichler und Eddie Luis’ Jazzbanditen unentgeltlich in den Dienst der guten Sache gestellt, ein Profi (Wolfgang Croce) hat ein fesches Plakat fabriziert – leider sind nicht so viele Menschen hinzugeströmt wie erhofft. Und deshalb hier die Bitte: Lassen Sie dieses vorbildliche Projekt nicht austrocknen! Der Interkulturelle Garten benötigt Ihre Spende auf das Konto 000000 37 bei der Raika Nestelbach, BLZ 38252.

Gelebte Integration



Anfang Juni ermöglichten die interkulturellen Initiativen BAODO (Obfrau Veronika Dreier), ISOP (GF Mag. Robert Reithofer) und JUKUS (Obmann Ali Özbas) Einblicke in ihre umfangreiche Tätigkeit entlang aktueller Themen zwischen den Bereichen Soziales und Kultur. Der zu dem Zeitpunkt im Amt befindliche Kulturstadtrat Dr. Wolfgang Riedler würdigte die aktive und permanente Vermittlungsarbeit von Kulturinitiativen, die langfristig Möglichkeiten eines selbstverständlichen Miteinanders aller in Graz lebenden Menschen schaffen: „Gerade die künstlerischen Aktivitäten ermöglichen einen einfachen und direkten Zugang zum Verständnis für andere Kulturen.“ „Wir sind da“, fasst Reithofer die Positionen zusammen. Zuwanderung sei als Realität ernst zu nehmen und in allen Bereichen zu berücksichtigen. Es brauche eine solidarische Gesellschaft, in der gewährleistet sei, dass alle Menschen angstfrei leben können. Die ProtagonistInnen hoffen daher auf gesicherte Subventionierung ihrer Initiativen und Projekte.

Krusche & Stern im Bräukeller



„Greift Michael Krusche in die Saiten und hebt die gute Stimme an, dann stimmt es. Da ist Liebe, da ist Wissen, da ist Können. Er versteht das Leben und die Sehnsucht. Das Können kommt aus seiner Beharrlichkeit und seiner Neugier und seinem Respekt vor allen Vorgängern aus der Musikgeschichte. Das sind viele. Er trägt das alles weiter und er singt es weiter. Wie er das macht, ist es schon wieder ein Geschenk“, bringt es Mathias Grilj auf den Punkt. Michael Krusche gestaltet den Abend mit Interpretationen ausgewählter Stücke aus Blues, Rock, Bluegrass, Folk und Pop - von Tom Waits über Marc Cohn bis Bob Seger uvm. Begleitet wird er von seinem Partner Manfred Stern, einem der hervorragendsten Flötisten der österreichischen Jazz-Szene. Das Repertoire reicht von wuchtigen, druckvollen Stücken bis zu behutsamen Balladen, von Fingerstyle bis Flatpicking und Slide, untermalt vom feinen und doch hellwachen Klang der Querflöte. Konzert „Krusche & Stern im Bräukeller“: Michael Krusche & Manfred Stern, Freitag, 30. Juli, 19.30 im Bräukeller, Keplerstraße 104, 8020 Graz, Freier Eintritt! Infos: www.braukeller.at bzw. 0316 / 759565 und www.myspace.com/michael.krusche

28.7.: Fanfare Ciocărlia in der GMD



Einen heißen Sommer-Event verspricht der Auftritt der weltbekannten Gipsy-Brass-Combo Fanfare Ciocărlia in der Grazer Generalmusikdirektion am Mittwoch, dem 28. Juli um 20:30 in der Grazer Generalmusikdirektion. Die Gruppe hat als klassische Roma-Dorfkapelle im ostrumänischen Dorf Zece Prajini begonnen und wurde 1996 durch den Berliner Toningenieur Henry Ernst entdeckt – seitdem bespielt sie mit ihrem High-Speed-Rhythmen die Konzertbühnen in aller Welt. 2003 kam „Iag Bari Brass on Fire“ unter der Regie von Ralf Marschalleck heraus, ein Road Movie im großen Kinoformat. Darin werden sowohl das Dorfleben als auch die Auftritte der Gruppe dokumentiert. Auch Hollywood hat sich schon an die Blech-Virtuosen gewandt: Für den Film „Borat“ spielten Fanfare Ciocărlia eine Coverversion des Steppenwolf-Hits „Born to be wild“ ein. Dank dem St. Ruprechter Kulturverein KUKUK hat das steirische Publikum nun die Gelegenheit, die Publikumsmagneten life zu erleben: Fanfare Ciocărlia entführen in eine (Musik)welt, in der sich Tradition und Moderne begegnen. Vorverkaufskarten gibt’s um 26 Euro im ZKB, bei der „Eintrittskarte“ und der Steiermärkischen.

Lehrlinge gestalten Sitzmöbel fürs Orpheum



Das Orpheum wird ein Kulturcafé bekommen – und dieses Kulturcafé einen Sitzgarten. Die Sitzmöbel dafür haben Lehrlinge gebaut, die den Theorieteil ihrer Ausbildung an der Landesberufsschule Fürstenfeld absolvieren; angeleitet wurden sie dabei von ihren Lehrern Peter Gölles und Ing. Harald Meier und dem Designer Raimund Gamerith. „Die Sitzmöbel werden ab Juli zum Verweilen vor dem Orpheum einladen und so dem traditionsreichen Haus im Bezirk Lend einen zeitgemäßen Esprit verleihen“, sagt Spielstätten-Intendant Christoph Thoma. Zudem seien solche Initiativen dazu geeignet, die Schwellenangst von Jugend- lichen gegenüber Kunst und Kultur abzubauen. Das Projekt wurde vom Bildungsressort (Elisabeth Grossmann) und Wirtschaftsressort (Christian Buchmann) des Landes gefördert.

Ausschreibung Landesarchitekturpreis 2010



Seit 1980 verleiht die Steiermärkische Landesregierung den mit 8.000 Euro dotierten Architekturpreis des Landes Steiermark zur Förderung und Anerkennung beispielgebender Leistungen auf dem Gebiet der Architektur. Die Auszeichnung wird für Objekte verliehen, die sich in der Steiermark befinden und deren Fertigstellung nicht länger als zwei Jahre vor dem Ausschreibungsjahr zurückliegt. Die Auswahl des Gewinners obliegt einem/einer internationalen, nicht hauptsächlich in Österreich lebenden KuratorIn – in diesem Jahr Hubertus Adam, Zürich. Bewerben können sich ArchitektInnen und Architektengemeinschaften sowie konzessierte Baugewerbetreibende. Weiters können AuftraggeberInnen, Gemeinden und einschlägige Berufsvereinigungen Preisvorschläge unter Bezeichnung der Bauwerke und ihrer Verfasser bekannt geben – Einreichzeitraum ist von 15.07.2010 bis 17.09.2010. Im Oktober gibt es eine Vorauswahl und Besichtigung eingereichter Objekte, die Präsentation der PreisträgerInnen erfolgt im zweiten Quartal 2011. Am 7. September 2010 wird der aktuelle Kurator im Rahmen eines Vortrags im HDA vorgestellt. Informationen: www.hda.at

Alle geschützten Gebäude online



Ab sofort sind alle unter Denkmalschutz stehenden unbeweglichen Objekte in Österreich unter www.bda.at online abrufbar. Da nach dem Denkmalschutzgesetz von 1923 alle öffentlichen Bauten automatisch als denkmalgeschützt galten, gab es lange Zeit keine Übersicht über den Denkmalbestand. Erst die im Jahr 2000 in Kraft getretene Novelle des Gesetzes verpflichtete das Denkmalamt alle tatsächlich schützenswerten öffentlichen sowie auch privaten Bauten zu identifizieren, ihren Schutzstatus per Bescheid zu bestätigen und den gesamten Bestand zu veröffentlichen. Das Bundesdenkmalamt hat sich für eine Internetpublikation entschieden, die jedes Jahr auf den neuesten Stand gebracht werden wird. Seit 1. Juli 2010 kann sich nun jeder über die Website des Bundesdenkmalamtes informieren, welche öffentlichen und privaten Objekte Schutzstatus genießen. Die Listen sind alphabetisch nach Bundesländern, Gemeinden und innerhalb der Gemeinden nach Adressen geordnet. Suchmöglichkeiten nach mehreren Kriterien helfen, bestimmte Objekte leichter zu finden. Der aufgelistete Bestand umfasst auch unter Schutz stehende archäologische Objekte. Man findet hier das ganze Spektrum vom Römerlager über die gotische Burg bis zum Bankgebäude der Moderne.

Gefaltete Schönheit



Die Kunst des Faltens von Papieren und Geweben ist eine jahrhundertealte Tradition in der westlichen Welt, die bis in die Antike zurückreicht. Der katalanische Faltkünstler Joan Sallas ist einer der wenigen, der diese Fertigkeit noch beherrscht. Ab 8. September können BesucherInnen im Hofmobiliendepot in Wien seine Faltkunst bewundern und auch selbst verschiedene Falttechniken ausprobieren sowie sich in Workshops für Kinder und Erwachsene zu Faltexperten fortbilden. Gefaltete Schönheit – Meisterwerke der Serviettenfaltkunst: 8.09.2010 bis 23.01.2011, Hofmobiliendepot – Möbel Museum Wien. Infos: www.hofmobiliendepot.at

Auf den Spuren des Feldherrn



Wussten Sie, dass sich deutliche Zeichen hellenischer Kultur in antiken Kunst- und Kultgegenständen nachweisen lassen, die in Indien und im heutigen Afghanistan gefunden wurden? Sie zeigen z.B. hybride Formen griechischer und buddhistischer Gottheiten. Jenem Mann, der für diesen Kulturexport und die daraus resultierende fruchtbare Vermischung griechischer und asiatischer Kultur mit verantwortlich war, ist die heurige Großausstellung in der Leobner Kunsthalle gewidmet – Alexander dem Großen. Die Ausstellung besticht durch mehr als 300 gezeigte Exponate – Waffen, Alltagsgegenstände wie Amphoren und Schalen, Kunstgegenstände aller Art. Animationen vermitteln einen lebendigen Eindruck von den Eroberungszügen des herausragendsten Feldherrn der Antike, und eine große Schautafel mit entsprechenden Leuchtpunkten veranschaulicht die Eroberungszüge des Makedoniers in ihrer zeitlichen und räumlichen Dimension. „Alexander der Große“ zählt mit zu den besten der großen Sonderschauen, die Leoben in den letzten Jahren jährlich ausgerichtet hat: Auch wenn die Persönlichkeit Alexanders zwangsläufig einen wichtigen Platz einnimmt, wird sie doch in ihrer gesamten historischen soziokulturellen Bedingtheit gezeigt und nicht aufs Individuelle reduziert. Ebenso erfreulich ist, dass die kulturellen Leistungen der von Alexander besiegten Völker einen wichtigen Platz in der Schau einnehmen. Die Ausstellung ist auch für Familien bedingungslos zu empfehlen; es werden wie immer spezielle Kinderführungen angeboten. Täglich von 09:00 bis 18:00 in der Kunsthalle Leoben, weitere Infos unter www.leoben.at

Kunst und Schule



900 junge Künstler zeigten bei der großen Schlussveranstaltung des pädagogischen Schwerpunkts Kunst und Schule vor der Grazer Oper sowie im Next Liberty die Ergebnisse ihres künstlerischen Schaffens im vergangenen Schuljahr. Das von Landesschulratspräsident Wolfgang Erlitz initiierte Projekt wurde mit Begeisterung aufgenommen. „Viele Jugendliche wussten vorher gar nicht, wie spannend und lehrreich Kunst sein kann“, freute sich Erlitz. Das zu zeigen ist Aufgabe des Projekts „Kunst und Schule“, das einen niederschwelligen Zugang zu den Kunstinstitutionen anbietet. Mit Erfolg: Im Landesschulrat sind über 400 verschiedene Kunstprojekte gemeldet. Dieser unterstützt die kreativen Schulen, indem er mit Kunstinstitutionen wie Theatern und Museen Kooperationen einfädelt, durch die Kinder und Jugendliche Einblick in die Kunstszene erhalten. Die SchülerInnen führten das ganze Jahr über ein persönliches „Kunstportfolio“, mit dem sie an der großen Schlussverlosung teilnahmen und Eintrittskarten etc. gewinnen konnten. Aufgrund des großen Erfolges wird dieses Projekt im nächsten Schuljahr fortgesetzt.

All die schönen Stücke



Hildegard Könighofer ist passionierte Mineraliensammlerin – und als sich mit dem stetigen Anwachsen der persönlichen Stücke schließlich herausstellte, dass der Erweiterung der Sammlung ihre Grenzen gesetzt sind, ja dass die Besonderheit bestimmter Stücke sich nicht zuletzt durch ihre limitierte Verfügbarkeit definiert, kam die ausgebildete Grafikerin zu einer Aneignung auf Umwegen: Durch die zeichnerische Abbildung von Objekten aus privaten und öffentlichen Sammlungen entwickelte sie eine kunstvolle Form des Wiedergabeprozesses. In einer Mischtechnik aus Buntstiften und Aquarell bestechen die von ihr in Originalgröße portraitierten Mineralien durch beinahe hyperrealistische Detailtreue. Nun ist ein Buch über die Mineralienbilder Hildegard Könighofers erschienen, das 170 dieser Kleinode zeigt und mit zahlreichen Textbeiträgen Einblicke in die vielfältige Welt des Sammelns gibt – am 18. Juni wurde es in der Werkstatt Graz präsentiert, zusammen mit einer Ausstellung von ausgewählten Originalen und einem Prachtband in limitierter Sonderedition. Die Ausstellung ist noch bis 17. Juli zu sehen.

Ausgrenzung und ihre Zwischenräume



Mit dem programmatischen Titel „Empty the Boxes!“ geht die Romale! in die zweite Runde – in der Ausstellung im Kunstraum next Andrä feierte man am 10. Juni die Eröffnung des Festivals rund um Roma-Kultur: Die künstlerischen Positionen zu „INSIDE, OUTSIDE ... AND THE SPACES IN BETWEEN” beziehen sich auf negative und positive Rassismen und auf Situationen der Ausgrenzung: Gabi Jiménez’ bunte Wohnwagensiedlungen im Visitenkartenformat finden sich auf winzigen Staffeleien am Boden arrangiert, hängen als Mobile zwischen Hühnerbeinen mit lackierten Fußnägeln in der Auslage, Damian Le Bas überarbeitetet mit seinen Collagen und Codes verschiedenste Landkartensysteme, während sich Delaine Le Bas klischeehaft mit bunten Tüchern und kitschigen Heiligenbildern temporär im Kunstraum niederlässt. In ein etwas anderes Kochshowformat führt Tamara Moyzes ein, wenn Sprengstoff auf der Liste der Zutaten ganz oben steht und Dušan Ristić zelebriert eine eher einsilbige Kommunikation, indem er traditionelles Roma-Liedgut ins Zwiegespräch mit einem gängigen Spracherkennungsprogramm treten lässt. Die Ausstellung mit weiteren Arbeiten von Roswitha Weingrill, Alfred Ullrich und Nalan Yırtmaç ist noch bis 31. Juli zu sehen.

Charmante Unwirtlichkeiten



Die drei jungen Fotokünstler Maria Schnabl, Martin Grabner und Thomas Raggam, die sich mit weiteren Fotografen als maiö in Gemeinschaftsarbeiten medientheoretisch mit dem Medium Fotografie auseinandersetzen, präsentieren unter dem Titel Charmante Unwirtlichkeiten aktuelle Einzelarbeiten. Maria Schnabl beschäftigt sich in ihren Fotos mit den Aspekten von Menschen rezipierter und geschaffener Landschaftsformen, in denen deren Intentionen und Habitus ablesbar sind. Martin Grabner untersucht die Beziehungen zwischen Architektur, Mensch und (Stadt-)Landschaft, wobei es weniger um das gebaute Einzelobjekt als um durch architektonische Interventionen hervorgerufene Transformation von Bedeutungen und Kontext geht. Auch die Arbeiten von Thomas Raggam beschäftigen sich mit Orten, stellen aber deren räumliche und zeitliche Unzuordenbarkeit in den Vordergrund. Die Ausstellung ist bis 7.8. in der Galerie Eugen Lendl in der Bürgergasse 4/1 zu sehen (Di - Fr 14 − 19, Sa 10 − 13 Uhr).
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