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Zahlreiche Initiativen sollen Jugend­ausbildung sicherstellen
Archiv - KORSO Sozial FORUM - Schwerpunkt: Jugend
Freitag, 28. April 2006
Image Das Sozialressort das Landes, das AMS und die Wirtschaftskammer setzen eine Reihe von Initiativen zur Verbesserung der Ausbildungssituation für junge SteirerInnen.
Geht es nach Soziallandesrat Kurt Flecker, soll „jeder lernwillige Jugendliche im Herbst einen Lehr- oder Ausbildungsplatz finden."

Flecker kann sich dabei auf den Wortlaut des Arbeitsabkommens zwischen der SPÖ und der ÖVP stützen, in dem es heißt: „Initiativen und Maßnahmen, die über bestehende Instrumentarien hinausgehen, sollen einerseits die Verbesserung der Qualifikation der Lehrlinge und der Lehrstellensuchenden sowie die Schaffung neuer Lehrstellen zum Ziel haben. Diese Initiativen und Maßnahmen haben sicherzustellen, dass Lehrstellensuchende in jedem Fall auch einen Lehr- bzw. Ausbildungsplatz bekommen." Umgesetzt wird nun ein Maßnahmenbündel aus bereits bewährten und neuen Initiativen.

Sommerwerkstatt 2006. In einem 6-wöchigen Lehrgang werden vom AMS vorgemerkte lehrstellensuchende Jugendliche auf die betriebliche Lehre vorbereitet. Im Kurs sollen verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten abgeklärt, ein persönlicher Ausbildungsplan erstellt und etwaige Qualifizierungsmaßnahmen zugeschnitten werden – je nach den individuellen Bedürfnissen der Jugendlichen. Die Sommerwerkstatt wird ab Juli in allen Bezirkshauptstätten angeboten.

Hohe Vermittlungsquoten. Hinter dem sperrigen Begriff Jugendausbildungssicherungsgesetz, kurz JASG genannt, verbirgt sich ein weiteres innovatives Projekt, das rund 900 Jugendlichen, die keine Lehrstelle finden, spezielle Ausbildungsplätze zur Verfügung stellt und schon einige Jahre erfolgreich umgesetzt wird. Das Ziel ist Ausbildung und Weitervermittlung an eine reguläre Lehrstelle – nach Möglichkeit innerhalb eines Jahres. Das Spektrum der angebotenen Lehrberufe ist breit: von Anlage- und Maschinenbau über Büro, Handel und EDV bis hin zu Elektro/Elektronik und Tourismus. „Trotzdem können wir nicht jeden speziellen Berufswunsch erfüllen", räumt Flecker ein. Der JASG ist dennoch viel versprechend: Der letzte Lehrgang hat eine Vermittlungsquote von 66,92 Prozent erreicht. Das bedeutet: 540 der 1.034 Teilnehmer des Jahres 2005 fanden eine Lehrstelle und 37 Jugendliche einen Job.

Lehrausbildung in Lehrwerkstätten. Etwa 80 Jugendliche, die keine reguläre Lehrstelle gefunden haben, werden eine Lehrausbildung in überbetrieblichen Lehrwerkstätten absolvieren. Und für all jene, die trotz dieses breiten Angebotes keine Ausbildungsmöglichkeit finden, werden bei Bedarf zusätzliche Maßnahmen konzipiert werden – etwa Maßnahmen zur Behebung von Grundbildungsdefiziten (insbesonders Mathematikkenntnisse sind oft nur rudimentär vorhanden), Pilotprojekte für schwer vermittelbare Jugendliche mit kreativen Lern- und Lehrmethoden und Qualifizierungsangebote, die unterhalb der Lehre angesiedelt sind, aber dennoch fundierte Qualifizierung ermöglichen.
Die gesamten Maßnahmen lassen sich Land und AMS gemeinsam 9,5 Millionen Euro kosten. Zusätzliche 1,5 Millionen Euro vom Sozialressort dienen zur Absicherung des Pakets.

Eingliederung langzeitarbeitsloser Jugendlicher.
300 steirische Jugendliche zwischen 15 und 25 sind seit mehr als einem halben Jahr arbeitslos. Das Projekt „Der Jugend eine Chance" wurde gemeinsam vom AMS und der Wirtschaftskammer ins Leben gerufen und soll genau diese Zielgruppe ansprechen. Die Wirtschaftskammer sucht interessierte Betriebe, das AMS bildet die Jugendlichen in speziellen Qualifikationskursen weiter. Jedem Jugendlichen wird außerdem ein Coach zugeteilt, der bei der Jobsuche behilflich ist und im Eingliederungsprozess zur Seite steht. In einem zwei Monate dauernden Praktikum kann der Arbeitgeber die Jugendlichen kennen lernen. Die Beiträge zur Deckung des Lebensunterhalts kommen währenddessen vom AMS. Ziel dieses speziellen „Zuckerls" soll aber sein, die Jugendlichen in ein reguläres Dienst-, oder Lehrverhältnis einzugliedern.
mp

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