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Landtagswahl ist Damenwahl
Montag, 19. Juli 2010
Kommentar der Frauenbeauftragten von Maggie Jansenberger Wenn Sie an September 2010 denken, was fällt Ihnen dann ein? Richtig, die steirischen Landtagswahlen finden statt. Wenn Sie an Damenwahl denken, was fällt Ihnen dann ein?  Richtig, mehr als 51% der Wahlberechtigten sind Frauen. Sie alle haben unterschiedliche Lebensumstände. Daraus ergeben sich unterschiedliche Interessen, Schwierigkeiten und Anforderungen. Die Landespolitik hat die Aufgabe die Rahmenbedingungen zu schaffen, dass Frauen in der Steiermark tatsächliche Gleichstellung in allen Bereichen erlangen. Also: Wer von den Kandidierenden weiß am besten über die unterschiedlichen Interessen und Lebenssituationen von Frauen und Männern Bescheid und ist sich bewusst, wie unterschiedlich sich politische Entscheidungen, Handlungen oder Angebote auf Frauen und Männer auswirken? Wer bietet ein entsprechendes Programm an? Orientierung muss her! Die Damenwahl bietet diese. Wir haben unter dem Titel „Damenwahl“ zahlreiche Wahlprüfsteine gesammelt, an Hand derer sich Steirerinnen orientieren können, wenn es um Fragen der Gleichstellung von Frauen und Männern in der Steiermark geht. Die Wahlprüfsteine markieren in insgesamt achtzehn Bereichen – von Beschäftigung & Qualifizierung über Gesundheit bis Gender Budgeting – wo Landespolitik Geschlechtergerechtigkeit und soziale Gerechtigkeit herstellen muss und kann. Beispiele gefällig? Gerechte Arbeitsteilung zwischen Frauen und Männern bei unbezahlter Arbeit und bei entlohnter Erwerbsarbeit, Respekt für und Anerkennung von Verschiedenheiten, Abschied von Rollenstereotypen, klares Bekenntnis gegen jede Form der Gewalt an Frauen, gleicher Zugang zu Ressourcen, Einfluss und Macht, strukturelle Beseitigung bestehender Differenzen zwischen Männern und Frauen auf dem Arbeitsmarkt, strukturelle Maßnahmen gegen die Deregulierung des Arbeitsmarkts, vorbeugende Maßnahmen gegen Frauenarmut, das Ehrenamt nicht als Ersatz für staatliche Strukturen, Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben, Erfahrungen und Kenntnisse von Migrantinnen als Ressourcen anerkennen, interkulturelle Öffnung des öffentlichen Dienstes, Frauen im Gesundheitswesen beteiligen, Gender Mainstreaming, Gleichstellungsziele und Integration in allen Bereichen als Querschnittsziele und die tatkräftige Unterstützung von Frauenorganisationen durch Bereitstellen der entsprechenden finanziellen Ressourcen. Viele der „Wahlprüfsteine“ sind schon wie alte Bekannte, so oft genannt, so oft gefordert. So kompetent in Konzepte gegossen und umgesetzt. Andernorts. Bei der Erstellung der Wahlprüfsteine haben wir auch über die steirischen Landesgrenzen geblickt und gesammelt, was etwa in deutschen Bundesländern in Sachen Gleichstellung bereits umgesetzt wird. Die Initiative Damenwahl ist aber noch mehr als eine Sammlung von zu setzenden Maßnahmen und Orientierungshilfe für Wählerinnen, denn alle Steirerinnen können sich an der Ergänzung der Sammlung beteiligen. Wir werden den kandidierenden Parteien unsere Wahlprüfsteine schicken und wir werden deren Wahlprogramme mit unseren 52 Seiten starken Sammlung vergleichen. An der Damenwahl messen, wer das entsprechende Programm bietet. Was werden Sie 2015 antworten, wenn Sie jemand fragt: „Wenn Sie an September 2010 denken, was fällt Ihnen dann ein?“ Richtig! „Ich hatte die Damenwahl!“

Weitere Informationen  unter  http://sites.google.com/site/damenwahl2010/
„Damenwahl“ ist eine parteiunabhängige Initiative der Frauenbeauftragten, von Thekla – Die Lobby für Frauen und von Mitgliedern des Grazer Frauenrats.



Maggie Jansenberger, Unabhängige Frauenbeauftragte der Stadt Graz

maggie.jansenberger@stadt.graz.at
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