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kultura – 9. bis 11. Juni: Zum weiblichen Part in Kunst und Kultur |
Donnerstag, 10. Juni 2010 | |
Im Mittelpunkt der dreitägigen Veranstaltung, die auf Initiative von Kulturlandesrätin Bettina Vollath erstmals in Graz stattfindet, steht die kritische Auseinandersetzung zur Leistung von Frauen in der aktuellen Kulturproduktion.
In Kooperation mit der Kunstuniversität Graz, DOKU Graz, Diagonale, Radio Soundportal, KORSO, Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark und Kultur Service Gesellschaft Steiermark bietet kultura Künstlerinnen erstmals eine großflächige Plattform für Dialog und Vernetzung und mit allen Mitteln der Kunst Raum für Diskurs. Künstlerisches Programm. Von der Ausstellungseröffnung am 9. Juni in der Galerie Kon-temporär mit Arbeiten von Künstlerinnen mehrerer Generationen über SI.SI Klockers Dokumentarfilm „Die Frau, die Arbeit, die Kunst und das Geld“ bis zur Lesung der Autorinnen Margret Kreidl und Valerie Katrin G. Fritsch. Junge Künstlerinnen spielen Musik, von zeitgenössischer Komposition und Jazz im MUMUTH bis zur kultura-Nightline in der Generalmusikdirektion. Das Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark führt zu Arbeiten von Künstlerinnen in der Grazer Innenstadt. Tagung im MUMUTH. Marlene Streeruwitz eröffnet die Tagung, die am 10. Juni an der Kunstuniversität beginnt und ein breites Podium für Diskussion und Networking bietet. Neben Diskussionen mit VertreterInnen aus Kunst, Kultur und Wissenschaft, EntscheidungsträgerInnen von Kultureinrichtungen und -politik sowie RepräsentantInnen regionaler Initiativen und etablierter Institutionen über Rollenbilder und subtile Mechanismen, Perspektiven und Strategien finden Round Tables zu Fragen von Geschlechterrollen und Leistungen in der Kulturvermittlung statt. kultura – 9. – 11.6. 2010. Eintritt frei! Details zu Programm und Anmeldung für einzelne Veranstaltungen unter www.kulturservice.steiermark.at Yvonne Bormes sprach für KORSO mit Initiatorin Kulturlandesrätin Bettina Vollath über weibliche Kulturschaffende in der Steiermark und die bevorstehende Tagung. kultura soll der Auftakt zu einem längeren kulturpolitischen Prozess sein und nicht zur Eintagsfliege verkommen. Wer meine Arbeit einige Zeit beobachtet hat, weiß, dass ich dafür stehe, mich für gleichwertige Chancen von Frauen und Männern in unserer Gesellschaft stark zu machen. Das war bereits ein Kernthema im Frauen- und Bildungsbereich und stellt nun für mich als Kulturlandesrätin ein umso spannenderes Aufgabenfeld dar, da Gender-Main- streaming in der Kulturlandschaft bislang eine untergeordnete Rolle gespielt hat – zumindest in der Öffentlichkeit. Die steirische Kulturszene ist unheimlich lebendig und wird von vielen Frauen signifikant mitgeprägt, im Rampenlicht stehen aber bedeutend mehr Männer. In Graz wirken vier starke Intendantinnen, damit steht die Landeshauptstadt gar nicht so schlecht da. Mit Elisabeth Sobotka von der Grazer Oper, Anna Badora vom Schauspielhaus, Veronica Kaup-Hasler vom steirischen herbst, Barbara Pichler von der Diagonale und Gabriele Russ von der Kulturabteilung des Landes sind fünf einflussreiche Führungspositionen im Kulturbetrieb mit starken Frauen besetzt, worauf ich auch sehr stolz bin. Generell ist es aber so, dass Frauen in exponierten Arbeitspositionen nicht ausreichend gleiche Arbeitsbedingungen, gleiche öffentliche Wahrnehmung und Erfolgschancen haben wie Männer. Eine Studie im Auftrag des BMUKK aus dem Jahr 2008 belegt, dass besonders weibliche Künstlerinnen ein Recht auf Familie aufgrund der unsicheren Beschäftigungs- und Einkommensperspektiven als „nicht lebbar“ und ihre wirtschaftlich-soziale Situation als höchst belastend empfinden. Mein Ziel als Kulturlandesrätin ist es, dieses Ungleichgewicht zu thematisieren, gemeinsam mit den Menschen im kulturellen Umfeld zu diskutieren und Lösungsansätze zu entwickeln. Es ist ein kulturpolitischer Auftrag, der künstlerischen Perspektive von Frauen ausreichend Raum zu eröffnen und ihre Ansichten ebenso stark in die Gesellschaft einfließen zu lassen wie die ihrer männlichen Kollegen. Und zwar wahrnehmbar, ernst genommen und angemessen honoriert. Was für ein Publikum erwarten Sie sich, wen spricht „kultura“ in erster Linie an? kultura ist KEINE „Frauenveranstaltung“! Es ist ein gesellschafts- und kulturpolitischer Diskurs zu einem immens wichtigen Thema, zu dem ich Menschen beiderlei Geschlechts begrüßen und mich mit Input von Frauen gleichsam wie Männern auseinandersetzen möchte. kultura fordert nicht auf zum Duell zwischen „weiblicher“ und „männlicher“ Kunst, denn derartige Unterscheidungsmerkmale gibt es meiner Überzeugung nach nicht.
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