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„Ökostadt Reininghausstadt“ (II) |
Donnerstag, 10. Juni 2010 | |
In der KORSO-Ausgabe vom März 2010 hat der Planer Walter Felber erste Gedanken zur nachhaltigen Entwicklung des Stadtteils „Reininghaus“ vorgebracht. Im hier abgedruckten Teil 2 folgen Überlegungen zu dessen Verkehrsentwicklung.
1.Wesentlich für Ökostädte wie „Ökostadt Reininghausstadt“: Sie sind konsequent um die Haltestellen von leistungsfähigen öffentlichen Nahverkehrsmitteln aufgebaut (Masdar City VAR 38.000 Ew, 6,5 km²: Entwicklung 200m um die Haltestellen) „Ökostadt Reining- hausstadt“: Entwicklung bis 200m um Straßenbahn- und Bushaltestellen, außerhalb von 300m keine Entwicklung von Wohn- und Arbeitsstätten mehr. Was der autogerechten Stadt im steirischen Baugesetz derzeit Tür und Tor öffnet (für jeden Haushalt ist ein KFZ-Abstellplatz vorzusehen), kann die Kommune in Ausnahmefällen per Verordnung anders regeln: Graz kann die Hälfte der Stellplatzdichte für „Ökostadt Reininghausstadt“ vorschreiben, wenn nachgewiesen wird, dass eine Entwicklung außerhalb von 300m von einer STRABA- oder Bushaltestelle nicht vorgesehen ist. 2. Campuswohnungen für Beschäftigte im Quartier. Motto: 5 Minuten aus der Campuswohnung zu Fuß oder mit dem Rad zur Arbeit! Vorteile: Gleichzeitige Entwicklung von Wohnungen und Arbeitsstätten zieht die Vorort-Zwangspendler von heute zurück in attraktiv gemachte Städte. Miserable Infrastrukturen, unattraktives Wohnumfeld und schlechte Nahverkehrsverbindungen werden in Ökostädten Schnee von gestern. 3. A propos Rad: Im EG jedes Wohn- und Geschäftshauses finden sich statt der heute obligaten KFZ-Tiefgarage pro Bewohner (!) ein Rad- oder E-Rad-Stellplatz mit E-Rad-Strom-Tankstelle. Rund 400 E-Tankstellen zusätzlich in „Ökostadt Reininghausstadt“ für Fahrräder, die Hälfte aller Verkehrswege werden „Radstraßen“ statt (teurer) Zufahrtsstraßen zu 27 (!) Garageneinfahrten (Kleboth/Lindinger/Stadtbaudion). Heißt in „Ökostadt Reininghausstadt“: Rund 70 m² Bruttoflächenverbrauch für Radabstellflächen einschließlich Tankstelle in jeder Wohnhaus-EG-Zone. Aber keine KFZ-Tiefgaragen in Wohnhäusern mehr! 4. KFZ-Stellplätze für die Bewohner sind am Gebietsrand von „Ökostadt Reininghausstadt“ zwischen konkurrierenden Nutzungen wie Marienhütte, Bahngleisen, … und den neuen Wohnquartieren und Firmensitzen angeordnet. Die vielgestaltigen Pufferbau- und -grünzonen verdienen höchste Aufmerksamkeit. 5. Die Modal-Split-Verteilung kann sich wirksam zugunsten des Sustainable-Traffic-Sektors verändern, wenn sich das Auto weiter vom Benützer weg befindet als andere Fortbewegungsmittel. Und wenn alle wissen, dass nur 65% Stellplatzdichte in der ganzen „Ökostadt“ möglich sein werden! 6. Die 8 (Ökostadt-) statt 27 KFZ-Zufahrten zu den rund 1200 m langen Puffern gestalteter Grün- und Garagenbauwerke werden in „Ökostadt Reininghausstadt“ randlich angeordnet und gleichzeitig Lärm- und Sichtschutz, Grün- und Landschaftsgestaltung sein. 7. Der verbleibende KFZ-Durchzugsverkehr muss unattraktiv werden. Kein Gebäudeabbruch aus „Verkehrsrücksichten“. Raum erfahren an einer Chaussee statt abschnittsweiser Test- rennstrecken bis zur nächsten Ampel. Durchblicke auf eine doppelt so große Parkvillenlandschaft mit Architektur als Blickfang in der Mitte von „Ökostadt Reininghausstadt“ sollen Hauptverkehrsstraßen in den Hintergrund drängen. Walter Felber, Ökostadt Reininghausstadt, FAKUTECH Urban & Environment Technologies, 8010 Graz., T 0664/1608176, F 0316 815716, graz1@mbe.at oder an www.korso.at
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