Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
Erneuerbare Energien auf Wachstumskurs
Donnerstag, 10. Juni 2010
Ganz im Zeichen der Zukunft stand eine Veranstaltung zum Thema Erneuerbare Energien, die vom BSA Steiermark gemeinsam mit dem VSStÖ Graz an der Technischen Universität Graz organisiert wurde. Gemeinsam mit BSA Steiermark Landesvorsitzender LRin Dr.in Bettina Vollath und DI Dr. Günter Getzinger (Leiter der BSA Fachgruppe Technik) folgte eine zahlreiche, vorwiegend junge Zuhörerschaft den Ausführungen der Vorttragenden. Der deutsche Energieexperte Prof. Dr. Fritz Vahrenholt (Vorstandsvorsitzender der RWE Innogy, Essen) spannte den Bogen seiner Ausführungen vom rasanten Wachstum des Anteils der erneuerbaren Energien an der Stromproduktion in Deutschland über die Klimaziele der EU bis hin zu den konkreten Projekten und Investitionen seines Unternehmens, der RWE-Innogy, in erneuerbare Energiequellen, vor allem Wind und Biomasse. Mit dem von der EU vorgegebenen Ziel, bis 2020 den Anteil der  erneuerbaren Energien auf 20 % zu steigern, wurden in der deutschen Energiewirtschaft nachhaltige Impulse ausgelöst, betonte Vahrenholt. Insbesondere Windkraftprojekte auf der offenen Nordsee zeigen die enormen Potenziale in der Vernetzung der westeuropäischen Länder auf, verschlingen aber auch riesige Investitionssummen. Daher sei eine Weiterführung der Atomkraftwerke in den kommenden zehn Jahren durchaus sinnvoll, weil mit den Gewinnen aus den abgeschriebenen Kraftwerken erst die Finanzierung derart ehrgeiziger Projekte möglich sei.

Bessere Effizienz und Kundenbindung.
Der neue Vorstandsdirektor der Energie Steiermark, DI Olaf Kieser, betonte die Wichtigkeit erneuerbarer Energien für den steirischen Energieversorger, die man auch als Geschäftsmodell für eine längerfristige Kundenbindung ansehe. Der Ausbau der Wasserkraft und ein Biomassekraftwerk in der Weststeiermark sind die ersten Schritte für den Aufbau einer steirischen Energieversorgung auf erneuerbarer Basis. In der anschließenden Fragerunde kamen viele aktuelle Aspekte zur Sprache, wie etwa Smart Metering, Photovoltaik, dezentrale Netze und Elektromobilität. Auch für die baldige Serienreife von Kohlekraftwerken, deren CO2-Ausstöße subterran gebunden werden sollen, zeigt sich Vahrenholt zuversichtlich. Die Erzeugung von Strom aus photovoltaischen Anlagen sei zwar ebenfalls zukunftsweisend, trage aber nur zu rund einem Prozent zur deutschen Energiemenge bei. Es sei daher fraglich, ob die Förderungssummen von rund 2 Mia. Euro im Jahr, die in der Hauptsache an private Hausbesitzer fließen, nicht in anderen Sektoren sinnvoller zu investieren wären.

| Josef Schiffer
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