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Entschleunigung |
Sonntag, 16. Mai 2010 | |
Für und wider von Fast Food, Speed Dating und Coffee-to-go oder wie die Geschwindigkeit in unseren alltäglichen Lebensumfelder Einzug hält – ein Jour Fixe im Kunsthaus im Rahmen der Ausstellung „Catch me!“ suchte Positionen zwischen Rekorden und bewusstem Zurückschalten.
So gilt Christian Stangl als schnellster Mann am Mount Everest – Geschwindigkeit ist für ihn allerdings sehr subjektiv und in seinem Fall schlicht das „Abfallprodukt einer vereinfachten Logistik“. Nur mit entsprechenden Erholungsphasen, die die Höhen der Sinuskurve ergänzen, sind diese Leistungen überhaupt möglich. Auf Speed folgt damit zwangsläufig Entschleunigung. Barbara van Melle als Vertreterin der sogenannten „Slow Food“-Bewegung fürchtet, dass durch die rasante Geschwindigkeit bereits vieles „entgleist“ sei, zum Beispiel, wenn billige Transportkosten zur ständigen Verfügbarkeit eigentlich saisonaler Lebensmittel beitragen. Das Begriffspaar Geschwindigkeit und Hektik brachte schließlich die Moderatorin des Abends, Andrea Schurian, in die Diskussion ein. Kulturwissenschaftlerin Johanna Rolshoven konstatierte eine Überforderung in Bezug auf die Lebensgeschwindigkeit und einen neuen Umgang mit Zeit, den es zu erlernen gilt: „Ich denke auch, dass der Gesellschaft ein Ziel abhanden gekommen ist. Wenn wir kein Ziel haben, wird der Weg dahin als Zumutung erlebt.“ Ein ebenfalls geladener Flugpilot musste übrigens vorübergehend in fernen Gefilden am Boden bleiben und hat es so schnell nicht nach Graz geschafft. | ep
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