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Graz: Die Hybridbusse kommen |
Sonntag, 16. Mai 2010 | |
Schon bis 2020 sollen 100.000 Elektrofahrzeuge auf Österreichs Straßen unterwegs sein. Höchste Zeit, um nicht nur über Alternativen zu fossilen Energieträgern nachzudenken, sondern um sie auch zu verwirklichen. In Graz setzt man ganzheitlich auf Elektromobilität.
Die Graz AG Verkehrsbetriebe begannen schon 1994 mit dem Umstieg auf umweltfreundlichen Biodiesel. Seit Ende 2004 werden alle 136 Volvo-Linienbusse mit diesem Treibstoff betrieben und verbrauchen rund 4,4 Mio l Diesel pro Jahr. Gemeinsam mit Magna Steyr und der TU Graz testet nun die Graz AG Hybridbusse auf ihre Alltagstauglichkeit und Technikbeständigkeit. Graz soll Österreichs erste Stadt mit Hybridbussen sein und so Emissionswerte und Treibstoffverbrauch verringern. Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl ist sich sicher: „Mobilität darf unser Klima nicht noch mehr belasten. Gerade im feinstaubgeplagten Graz können wir mit dem Umstieg auf diese neuen und innovativen Mobilitätsformen ein starkes und klimafreundliches Zeichen für die Zukunft setzen.“ Hinzu kommt, dass Graz sich als Kompetenzzentrum positioniert, indem heimische Leitbetriebe wie Magna oder AVL in Sachen Elektromobilität herangezogen werden. Radpedal statt Gaspedal. Derzeit verfügt die Steiermark über eine Radwegstrecke von über 2.000 Kilometern. Ihr Ausbau soll nicht nur zu mehr Verkehrssicherheit und zu einer umweltfreundlichen Mobilität führen, sondern auch das Freizeitverhalten ändern. Verkehrslandesrätin Mag.a Kristina Edlinger-Ploder formuliert weitere Ziele: „Wir wollen bis 2012 den Radverkehrsanteil in der Stadt von derzeit 16% auf 20% und steiermarkweit von derzeit 8% auf 12% steigern.“ Um dies zu erreichen, setzt Edlinger-Ploder auf „Maßnahmen für den fließenden und ruhenden Radverkehr, durch Kommunikation und Bewusstseinsbildung sowie durch Organisation und gesetzliche Rahmenbedingungen.“ Den nächsten Schritt setzte Edlinger-Ploder in der Regierung bereits durch: Schulen, Ämter, Betriebe und Bahnhöfe sind dazu aufgerufen, alte Fahrradanlagen auszutauschen bzw. neue benutzerfreundlich und diebstahlsicher zu gestalten. Alle Produkte, die den Qualitätskriterien entsprechen, werden vom Land gefördert. Für überdachte Radabstellplätze und Fahrradboxen mit oder ohne Ladestationen für E-Bikes stellt Edlinger-Ploder über ihr Ressort einen Gesamtbetrag von € 200.000 zur Verfügung. Zukunftsvisionen. In den nächsten zwanzig Jahren wird sich der globale Personenverkehr vervierfachen. Die Automobilindustrie reagiert mit der Entwicklung von Gas- und Bio-fuel-getriebenen Verbrennungsmotoren, Brennstoffzellen und verschiedenen Hybridantrieben. Sicher ist jedoch, dass die Hinwendung zu erneuerbaren Energien nicht mit der technischen Möglichkeit, ein Fahrzeug zu konstruieren getan ist. Vielmehr kommen auf Energiewirtschaft und öffentliche Hand große Aufgaben zu: Vorab-Investitionen in die Infrastruktur, Standardisierung der Technik, supranationale Regulierung, Subventionen und – nicht zuletzt – der Ölpreis bestimmen, wie schnell sich die „e-mobility“ durchsetzt. | Melanie Chung
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