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Landwirtschaft dient Artenschutz |
Sonntag, 16. Mai 2010 | |
Das UNO-Jahr 2010 ist der Biodiversität gewidmet, das auf die Gefährdung der Naturräume mit ihren unzähligen Lebensformen aufmerksam machen will. Die heimische Land- und Forstwirtschaft erhält durch nachhaltige Bewirtschaftung die Vielfalt der heimischen Lebensräume anstatt sie zu bedrohen, erklärten Agrarfachleute anlässlich der Woche der Landwirtschaft.
Sanfte Landwirtschaft erhält Biodiversität: „Agrarwüsten“ mit Monokulturen und intensivem Ackerbau stehen warnend als Beispiele vor Augen, wenn es um die Bedrohung der Artenvielfalt und der ökologischen Nischen geht. In Österreich ist die Landwirtschaft dank der zahlreichen ÖPUL-Maßnahmen aus EU-Mitteln jedoch keine Bedrohung für die Vielfalt des Lebens, betont Landwirtschaftskammer-Präsident Gerhard Wlodkowski: „Die heimischen Bauern sichern im Gegenteil durch schonende Bewirtschaftung den Erhalt des Artenreichtums bei Pflanzen und Tieren.“ Gefahr für die Biodiversität drohe dort, wo die Landnutzung aufgegeben wird, warnt Wlodkowski. Er appelliert an die Verantwortlichen in der Politik, diese Förderstrategie auch nach dem Auslaufen der Förderperiode im Jahr 2013 weiterzuführen, um den Erhalt von naturnahen Wirtschaftsformen zu fördern. Mitmachen statt Panikmache. Vor marktschreierischer Panikmache in den Medien, wie sie oftmals in plakativen Schlagzeilen ihren Ausdruck findet, warnt der Agrarbiologe Univ.-Prof. Wolfgang Holzner von der BOKU Wien: „Wenn sie auch im Namen der Sache gut gemeint sind, erweisen manipulative Statistiken dem Naturschutz keinen Dienst.“ Wichtig sei die unmittelbare Erfahrung der Natur: „Man muss in der Schule anzusetzen, um den Kindern durch Exkursionen die Natur in ihrer Vielfalt näher zu bringen.“ Eine objektive, wissenschaftlich fundierte Betrachtung zeigt jedenfalls, so Holzner, dass gerade die Landwirtschaft nur geringe negative Auswirkungen auf die Biodiversität hat.“ Das Gegenteil sei der Fall, führt der Biologe aus: Auf den Bracheflächen gedeihen heute mehr geschützte Orchideen-Arten als noch vor zwanzig Jahren. Genbanken sichern Erhalt von Sorten. Schon fast ausgestorbene seltene Haustierrassen und alte Obstsorten werden inlandwirtschaftlichen Zuchteinrichtungen erfolgreich vermehrt. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet die Genbank in Gleisdorf, die interessante und fast ausgestorbene Gemüsesorten für kommende Generationen erhält, erklärt der Pflanzenbauexperte DI Arno Mayer von der LK Steiermark. Mit der Genbank für Mais, Bohnen und Kürbis der Saatzucht Gleisdorf wird der Bestand an alten Sorten gesichert, betont Holzer: „Deren Eigenschaften sind für die Landwirtschaft möglicherweise in Zukunft noch gut zu gebrauchen.“ | js
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