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HDA: Vielfalt bevorzugt |
Dienstag, 13. April 2010 | |
Es ist nun schon eine Weile her, dass das HDA (Haus der Architektur) von der Engelgasse in das Palais Thinnfeld übersiedelt ist. Geschäftsführerin Mag.a DI Eva Guttmann ist mit dem neuen Standort äußerst zufrieden, da er eine andere, intensivere Bespielung ermögliche.
Unter ihrer Leitung sieht das HDA in Zukunft davon ab, Jahersschwerpunkte zu setzen zu Gunsten einer möglichst großen Vielfalt an Ausstellungen pro Jahr. Als zweiter Schwerpunkt kommt die (niederschwellige) Architekturvermittlung hinzu, wobei der neue Programmpunkt „Häuser schaun“ auf großes Interesse stößt. Jeden zweiten Samstag werden Führungen durch Gebäude und Baustellen angeboten, wobei nicht das HDA die Führung übernimmt, sondern die jeweiligen Architekten/Projektleiter. Damit sollen nicht nur Fachleute angesprochen werden, sondern eine breitere Öffentlichkeit. Die vielen Anmeldungen und das großartige Feedback sprechen für sich. „Das HDA soll nicht nur in Graz wirken, sondern auch überrregional.“ definiert Guttmann als weiteres Ziel. Öffentlichen Raum für unterschiedliche Benutzergruppen zurückgewinnen. Angesichts der Bemühungen aus dem Sonnenfelsplatz einen Shared Space zu machen, ist eine Ausstellung zum Thema im HDA beinahe selbstverständlich. Shared Space hat zum Ziel, vom Verkehr dominierten öffentlichen Raum lebenswerter zu machen. Charakteristisch ist dabei das Fehlen von Verkehrszeichen, Signalanlagen und Fahrbahnmarkierungen und die Gleichberechtigung der Verkehrsteilnehmer, was aus einem städtebaulichen ein Gesellschaftsprojekt macht. Gezeigt werden zehn europäische Projekte, von London bis Gleinstätten. Zur Ausstellung finden drei Roundtables statt; der erste am 25. März bildete einen fulminenten Auftakt mit Shared Space-Namensgeber Architekt Ben Hamilton-Baillie und Willem Foorthuis vom Shared Space Institute in Drachten. Ausstellungsdauer: bis 7.Mai 2010, 29. April, 19 Uhr Filmabend in Kooperation mit der Diagonale, Roundtables: 13. April und 7. Mai 2010. Europäische Tendenzen in Afrika. Im Sommer wird eine exotische Ausstellung in Graz Station machen. Erarbeitet vom Bauhaus Dessau war „Asmara – Afrikas heimliche Hauptstadt der Moderne“ bereits in Tel Aviv, Frankreich und vielen weiteren Orten zu sehen, nun zum ersten Mal in Österreich. Die „unafrikanischste Stadt Afrikas“ erhielt ihr heutiges Stadtbild durch die italienischen Besetzer Ende des 19. Jahrhunderts. Die Kolonialherren implementierten Architektur und Stadtplanung gemäß den internationalen Ansprüchen der 1933 verfassten Charta von Athen. Zur Ausstellung wird der Film „City of Dreams“ von Ruby Ofori und Edward Scott gezeigt, für Oktober 2010 ist eine Exkursion nach Asmara, Eritrea, geplant. Ausstellungsdauer 9. Juni bis 31. Juli 2010. Ursprünglich und innovativ. „Martin Rauch – Erosion“ thematisiert den Umgang des Künstlers Martin Rauch mit dem Material Lehm, die Ästhetik des Materials und seine erdgeschichtliche Komponente. Objekte aus Lehm in verschiedenen Bearbeitungszuständen an Wand, Boden und vor dem Haus bilden einen Schwerpunkt der Ausstellung neben der Präsentation gebauter Architektur. Rauch selbst wohnt mit seiner Familie in einem gemeinsam mit dem Schweizer Architekten Roger Bolthauser geplanten Lehmhaus. Ausstellungsdauer 22. September bis 31. Oktober 2010. Temporär, kritisch, experimentell. Eine Installation ist ein dreidimensionales, umgebungsabhängiges Kunstwerk. In diesem Sinne ist sie eine Art von Kunst, die der Architektur ähnlich ist. Für Architekten bieten Installationen die Möglichkeit, Ideen zu entwickeln und umzusetzen, ohne sich den Zwängen und Grenzen ihrer täglichen Arbeit unterwerfen zu müssen. „Installations by Architects“ heißt die kanadische Ausstellung, die 30 Installationen von Architekten seit 1986 zeigt und in fünf Kategorien unterteilt ist: Tektonik, Körper, Natur, Erinnerung und Öffentlicher Raum. Ausstellungsdauer: 16. Dezember 2010 bis 31. Januar 2011. Eva Guttmann wurde 1967 in Innsbruck geboren. Nach dem Studium der Politikwissenschaften und Geschichte übersiedelte sie 1990 nach Graz, um Architektur an der TU zu studieren. Neben ihrer Tätigkeit in der Fachbuchhandlung Prachner begann Eva Guttmann als Architekturjournalistin zu arbeiten. Von 2004 bis 2009 war sie Chefredakteurin der Zeitschrift „Zuschnitt“, daneben freie Redakteurin und Lektorin von Publikationen aus den Bereichen Architektur und Kunst. | Yvonne Bormes
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