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Über die reine Grimasse hinaus
Mittwoch, 17. Februar 2010
Es ist eine ansehnliche Kette an Bezügen, die Gregor Schmoll mit seiner Arbeit „vexations“ aufspannt und die im Studio der Neuen Galerie –  trotz Umbaus noch am gewohnten Platz –  zu sehen ist. Mit seinen inszenierten Grimassen stellt er die berühmten Charakterköpfe Franz Xaver Messerschmidts nach, um dann aus den entstandenen Profilen bei der angesehenen Wiener Porzellanmanufaktur Augarten dezente Vasen anfertigen zu lassen. Konische Formen aus Vor- und Rücksprüngen, die erst über den Hintergrund wieder die Kopfkonturen des Künstlers in ihrer Verdoppelung sichtbar werden lassen – und damit eine recht ungewöhnliche Form des künstlerischen Selbstportraits andeuten. Auch die Hysteriestudien der beiden Neurologen Jean-Martin Charcot und Guillaume-Benjamin Duchenne, die mittels elektrischen Stroms die Gesichtsmuskeln reizten, standen hier Pate.
In schlichtem Schwarz-Weiß wird das auf Sockeln arrangierte Portraitvasenensemble mit den Fotoarbeiten Gregor Schmolls in Beziehung gebracht, die das Wechselspiel der Dimensionen von Schattenriss zu Vase mit Blumenschmuck auf eine meisterhafte Spitze treiben.
Zu sehen ist die Ausstellung „Gregor Schmoll – Vexations“ noch bis 28.02.2010 im Studio der Neuen Galerie | ep
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