Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
Energiewende wird zum Jobmotor
Mittwoch, 17. Februar 2010
Die wirtschaftlichen und arbeitsmarktwirksamen Dimensionen der Technologien rund um die erneuerbaren Energien werden von den politischen Kräften im Lande zunehmend als Chance wahrgenommen. Im Rahmen der Initiative anzetteln.at setzte die SP Steiermark Ende Jänner einen aktiven Schritt, um Funktionäre, Mitglieder sowie Interessierte mit diesem Thema fruchtbringend in Kontakt zu bringen. In der AK Steiermark nahmen rund 200 Zuhörer an einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion zum Thema „Energiewende als Jobmotor“ teil. Im dicht besetzten kleinen Kammersaal der AK Graz konnten die Organisatoren LAbg. Klaus Zenz und SP-Bundesrat Gerald Klug mit Univ.-Prof. Dr. Reinhard Haas (TU Wien), Dr. Oswin Kois (Energie Steiermark AG), Mag. Gabriele Leber (Stadtwerke Mürzzuschlag) und Gerhard Ulz (LandesEnergieVerein Steiermark) namhafte ExpertInnen zur Energiethematik begrüßen. Umwelt-Landesrat Ing. Manfred Wegscheider betonte in seinen einleitenden Worten, dass die „Energiewende“ als ein längerfristiger Prozess gesehen werde müsse, der nicht von heute auf morgen „passiert“, sondern sich über Zeitphasen der Umstellung erstrecken werde. Als besondere Anliegen aus der Sicht seines Ressorts nannte er den Ausbau der Wasserkraft und der Photovoltaik sowie die Steigerung der Effizienz bei den industriellen Großverbrauchern.

Energie als intelligente Dienstleistung. Unter den ExpertInnen auf dem Podium herrschte weitgehend Einigkeit über die grundsätzliche Wichtigkeit von erneuerbaren Energieträgern und deren effiziente Nutzung für die Energiewende. Oswin Kois betonte die Wichtigkeit der Leistbarkeit der Energiekosten für die privaten KonsumentInnen. Für Reinhard Haas stellt sich die elektrische Energie in ihrer konkreten Anwendung als eine „Dienstleistung dar, die nur durch intelligent geplanten Einsatz nicht unnötig verschwendet wird“. Der immer noch relativ geringe Preis, so Haas, – „die Handyrechnungen unserer Kinder sind meist höher als die monatliche Stromrechnung“ – stelle für den Durchschnittsverbraucher nur einen geringen Anreiz zum sparsamen Umgang mit der wertvollen Ressource Strom dar.

Schaffung hoch qualifizierter Arbeitsplätze.
Als ein Beispiel für positive Anreize in wirtschaftlichen Problemgebieten schilderte Gabriele Leber die Rolle von KMUs wie den Stadtwerken Mürzzuschlag für den regionalen Arbeitsmarkt: „Als Dienstgeber für rund 1.000 Mitarbeiter bilden wir darüber hinaus die überdurchschnittliche hohe Anzahl von 100 Lehrlingen aus.“ Gerhard Ulz betonte die ebenfalls wichtige Rolle der alternativen Energieträger für die Schaffung neuer Arbeitsplätze: „Die Wertschöpfung und die Zahl der Arbeitsplätze haben sich in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppelt, sodass inzwischen in diesen Branchen rund 40.000 Menschen Beschäftigung gefunden haben.“
Die zahlreichen Fragen der anwesenden ZuhörerInnen waren ein deutliches Signal, dass das Thema Energiewende weiterhin reichlich Stoff für Diskussionen liefern wird, wie Klaus Zenz und Gerald Klug zum Abschluss der Veranstaltung erklärten und dieses vorrangige Thema weiter zu verfolgen versprachen.
|Josef Schiffer
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