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RONDO-Ateliers feiern ihren 2. Geburtstag
Freitag, 18. Dezember 2009
Als „Kulturvermittlung im besten Sinne des Wortes“ lobte Kulturlandesrätin Dr. Bettina Vollath die Künstler-ateliers im Grazer RONDO im Rahmen der Feierlichkeiten zum zweiten Geburtstag.
Um bessere Arbeitsbedingungen für junge KünstlerInnen zu schaffen, sie mittels Infrastruktur zu unterstützen, aber auch um frischen Wind von außerhalb nach Graz zu bekommen, wurde die Institution „Künstlerateliers RONDO“ 2007 vom damaligen Landeskulturreferenten Kurt Flecker ermöglicht. Es sind zwölf Ateliers, die seit nunmehr zwei Jahren einen Produktionspool für Kunst am Standort der ehemaligen Marienmühle in Lend bilden. Nicht weniger als 41 KünstlerInnen aus 18 verschiedenen Ländern konnten das Angebot bereits in Anspruch nehmen.
Neben den acht Arbeitsateliers, die für ein Jahr an heimische KünstlerInnen vergeben werden, sind die vier Wohnateliers im fünften Obergeschoss stets international belegt.
Wie der weltweite Andrang zeigt, ist der Bekanntheitsgrad bereits ein sehr hoher. Für 2010 hat wiederum eine Flut von 140 BewerberInnen ihr Interesse an einer Arbeitsmöglichkeit in Graz bekundet, davon 31 KünstlerInnen aus 19 Ländern. Kunstschaffende aus Brasilien, Japan, Syrien, Kuba, Rumänien, Südkorea, Frankreich oder Großbritannien konnten für das nächste Jahr bereits in die Steiermark eingeladen werden. Für einen lebendigen Austausch der steirischen RONDO-Künstlerinnen und Künstler ist damit also gesorgt. Ob dieser frische Wind auch über die dicke Haut der Fassade in die Grazer Kulturszene hinausdringt?  Direkter Austausch ist vom vierten Stock aus leider oft denkbar schwierig.

Allgemeine Organisation und rege Ausstellungstätigkeit. Organisiert und betreut werden Ateliers und BewohnerI3nnen von der Kulturservice Gesellschaft Steiermark (KSG). Für viele ist das RONDO „eine kreative Heimat auf Zeit“ so bringt es Mag.a Angelika Vauti-Scheucher, Geschäftsführerin der KSG, auf den Punkt. „Ein Kaleidoskop der Weltkultur“, das mittlerweile im Monatsrhythmus auch in Ausstellungen und Präsentationen der Künstler für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Vielleicht ließen sich aber gerade dafür Räumlichkeiten im Erdgeschoss finden, in denen die propagierte Offenheit einfacher umsetzbar, der Zugang zum Geschehen in den Ateliers viel unmittelbarer möglich wäre.

Offene Ateliers luden zum Rundgang und Dialog mit den KünstlerInnen. Von Seiten der KünstlerInnen bedankten sich Marianne Borowiec und Maria Schnabl für die Chance zum Experimentieren und Vernetzen. Für viele Junge sei das RONDO eine Motivation sich danach selbst auf die Beine zu stellen, eine Starthilfe für die künstlerische Karriere sozusagen.
Zur Feier des Tages standen alle Ateliers zur Besichtigung offen: Im Rundgang ergibt sich ein buntes Bild an verschiedensten Sparten und Kunstauffassungen. Auch Kulturlandesrätin Dr.in Bettina Vollath ließ sich begeistert herumführen. In den Wohnateliers ist neben den beiden Künstlern Tilman und Frank Altman mit Sandra Kri˛ić Roban auch eine Kunsthistorikerin und Kritikerin aus Zagreb tätig, die in Grazer Institutionen recherchiert. Das Fotografenkollektiv Maiö gab mit projizierten Fotobildern, die sich während der Ausstellung langsam Schicht für Schicht, Ebene für Ebene auflösen, Einblick in seine Arbeiten. Und illustriert, wie verwaschen unser Aufnahmevermögen die Bilderflut des Informationszeitalters bewältigt. Indem wir Details ausblenden, ja ihrer gar nicht mehr gewahr werden. Das DesignLab White Elephant gab Einblick in ihr „Lava Project“ auf Hawaii, Stanislaus Medan sorgte mit seiner Malperformance für ein wenig Aktionismus in den für die Gäste sauber aufgeräumten Atelierräumen.

Für alle Interessierten: Die Atelier-Ausschreibung für 2011wird ab April 2010 auf der Homepage der Kulturservice Gesellschaft veröffentlicht.  
| Eva Pichler
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