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Wie mit Gesang die Flucht gelang …
Mittwoch, 18. November 2009
Vielen ÖsterreicherInnen ist die Trapp-Familie nur aus Filmen und Zeichentrickserien bekannt. Anders in den USA, Korea und Japan. Dort hat das Musical „The Sound of Music“, das 1959 von Richard Rodgers und Oscar Hammerstein II auf die Broadwaybühne gebracht wurde, die singende Familie aus Salzburg samt ihrer Lieder bekannt gemacht. In Österreich wurde das Stück satirisch verzerrt zum ersten Mal 1993 im Schauspielhaus Wien aufgeführt.

Am 18. Oktober feierte das Musical nach dem Roman von Maria Augusta Trapp Premiere an der Oper Graz. Dominiert von Anfang an elegantes Blau sowie strahlendes Weiß mit einigen Farbtupfern das Bühnenbild, signalisieren im letzten Drittel des zweiten Aktes ein roter Vorhang, Scheinwerfer und Uniformierte, die plötzlich im Raum stehen, Gefahr. Gefahr, die der singenden Trapp-Familie Angst macht, jedoch im schützenden Sinne, denn sie wiederholen ihre Lieder, singen ohne Ende, gewinnen dadurch Zeit und mit Hilfe der besonnenen Novizenmeisterin gelingt der Familie die Flucht über die Berge, zunächst in die Schweiz. Dass es die Treue zu Österreich, die Liebe zueinander und das Vertrauen in die Zukunft - die sieben Kinder – sind, die Maria und Georg von Trapp leiten, wird auf gelungene Weise deutlich. Nicht kitschig, nicht romatisch-tränendrüsenrührend trifft die Inszenierung und Choreografie von Renaud Doucet den Nerv der Zeit. Gesanglich und schauspielerisch schafft es Sieglinde Feldhofer (Maria Rainer, später von Trapp) ab dem ersten Lied, beim Publikum anzukommen. Die Sympathie ihr gegenüber wird durch ihren beherzten Umgang mit den Trapp-Kindern (Mitglieder der Singschul’ der Oper Graz), die aufgrund ihrer Natürlichkeit und ihrer Gesangeskunst viel Zwischenapplaus ernten, verstärkt. Der Besuch lohnt sich! |dw

Nächste Vorstellungen: 14.11., 15.11. (15.00 Uhr), 21.11., 03.12., 26.12. (18.00 Uhr). Beginn jeweils 19.30 Uhr, sofern nicht anders angegeben.
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