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Keine Trennungsängste beim Müll
Freitag, 16. Oktober 2009
Eine brandneue Studie bescheinigt den SteierInnen ein hohes Maß an Eigenverantwortung und ein sehr ausgeprägtes Umweltbewusstsein beim Umgang mit ihrem Müll. Diese Resultate sind die wichtigsten Kernpunkte der Meinungsumfrage zum Thema Abfallentsorgung 2009 in der Steiermark. Verbesserungspotenziale liegen laut Umfrage klar in der Information und der Informationsvermittlung der Bevölkerung durch die Medien.
Richtig Trennen spart Millionen. Im Auftrag der Landesregierung und der Entsorger befragte das Marktforschungsinstitut bmm steirische Leitbetriebe, Gemeinden und die Bevölkerung zu den Themen Umweltbewusstsein und Abfallwirtschaft. Die Ergebnisse der Meinungsumfrage zum Thema Abfallentsorgung in der Steiermark, initiiert von Landesrat Johann Seitinger und KR Hans Roth, WKO Steiermark Abfall- und Abwasserwirtschaft, bestätigen: Richtige Mülltrennung spart Millionen – und die SteirerInnen zeigen sich als wahre „Trenn-Meister“! „Erfreulich ist auch, dass die tatsächlichen Entsorgungskosten in der Grünen Mark deutlich unter dem allgemein vermuteten Niveau liegen“, betont Landesrat Seitinger zu den Kernpunkten der Umfrage. Außerdem lägen die anfallenden Gebühren mit ca. 115 Euro jährlich nicht nur deutlich unter dem Österreichschnitt von 154 Euro, sondern auch unter jenem vergleichbarer Nachbarländer (z.B. in Bayern 171 Euro).
Krise zeigt sich auch beim Müll. Nicht nur hohe Scheidungsraten lassen sich am anfallenden Sperrmüll ablesen, wie Seitinger scherzend bemerkte, sondern auch die aktuelle Wirtschaftskrise hinterlässt deutliche Spuren: „In den obersteirischen Industrieregionen ist der Anfall von gewerblichem Müll um bis zu 40 Prozent zurückgegangen.“ Für den Restmüllanfall bei den Privathaushalten lässt sich dieser Trend leider nicht bestätigen, konstatiert Roth, denn hier gibt es immer noch leichte Zunahmen von 1,6% auf rund 123 Kilogramm je Einwohner. Die Zufriedenheit mit der Entsorgung sei jedoch sehr hoch, betonte Roth: „Wir stehen im ständigen Dialog mit den Verantwortungsträgern und informieren Gemeinden und Unternehmen über Einsparungspotenziale und individuelle Entsorgungsmöglichkeiten. Die Umfrage hat uns in unserer Arbeit bestätigt, denn über alle Zielgruppen hinweg, ist kein Wechsel der Entsorger vorgesehen.“

Service weiter verbessern. Gutes durch die Abfallvermeidung noch besser zu machen ist das Ziel, das es zu vermitteln gilt, lautet die Devise von LAbg. Bgm. Ernst Gödl, Obmann des Dachverbandes der Steirischen Abfallwirtschaftsverbände: „Die hohe Akzeptanz der Abfallbewirtschaftung und die Zufriedenheit der BürgerInnen sind sehr erfreulich. Trotzdem bestehen noch manche Verbesserungspotenziale“. Die Mülltrennung kann durch eine Optimierung der Containerplatzierung weiter verbessert werden, zusätzliche Impulse sollen durch gezielte Medieninformationen das Bewusstsein in der Bevölkerung weiter erhöhen. LR Seitinger will sich auch künftig für Bußgelder bei Littering (achtloses Wegwerfen von Verpackungen etc.) einsetzen.
 | Josef Schiffer
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