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„Begegnungen 2009“: Kurt Flecker meets Erika Pluhar |
Montag, 13. Juli 2009 | |
„Begegnungen 2009“, eine Veranstaltungsreihe im Rahmen der Initiative KULTUR MACHT MENSCH, möchte dem gesellschaftlichen Wert von Kunst und Kultur nachspüren; zum Auftakt traten Erika Pluhar und Kulturreferent LH-Stv. Kurt Flecker im Space 04 des Grazer Kunsthauses in Dialog. Seit letztem Jahr ist die Initiative KULTUR MACHT MENSCH, initiiert von Kulturreferent LH-Stv. Kurt Flecker, versucht, Bewusstseinsarbeit zu betreiben: Die Initiative bringt sich einerseits mit Ausstellungen und Großflächenplakaten ins öffentliche Bewusstsein, mit dem Ziel, die Diskussion über den Wert von Kunst und Kultur neu zu entfachen und dabei den gesellschaftlichen Stellenwert wie auch die mediale Präsenz von Kunst zu untersuchen. Darüber hinaus möchte sie gemeinsam mit Kulturinstitutionen und -initiativen Impulse setzen, um das Selbstverständnis von Kunst und Kultur zu überdenken, gegebenenfalls neu zu definieren. Angelpunkt der Aktivitäten: die Erhöhung des Stellenwerts von Kunst und Kultur im gesellschaftlichen Bewusstsein. „Vermarktung kein Garant für Identifikation“. Anlässlich der Auftaktveranstaltung der Reihe „Begegnungen 2009“ diskutierten Landesrat Flecker und die Schauspielerin, Sängerin und Autorin Erika Pluhar über Möglichkeiten und Unmöglichkeiten im Kunst- und Kulturbetrieb zu bestehen sowie über Kultur und Unkultur innerhalb der heimischen Kulturlandschaft. Pluhar, die seit 40 Jahren in verschiedenen Sparten als Künstlerin reüssieren kann, brach dabei eine Lanze für Kunst und Kultur abseits bombastischer Spektakel; Vermarktung sei keineswegs ein „Garant für Identifikation“, wobei Identifikation nicht selten der springende Punkt für das Publikum sei. „Sich selbst mit aller Macht den Bemächtigungsversuchen von Konsum und Politik zu entziehen“, sei die oberste Prämisse für Menschen im Kunst- und Kulturbetrieb. Landesrat Flecker, quasi die andere Seite, die Seite der Politik repräsentierend, stellte klar: „Sobald wir uns der Quote verschreiben, hat Kulturpolitik ihre Existenzberechtigung verloren.“ Pluhar wiederum forderte von Seiten der (Kultur‑) Politik vor allen Dingen eines: „Mut zur Wahrhaftigkeit“. Robert Menasse kommt im Herbst. Pluhars Befund zur Kulturpolitik im Lande beinhaltete durchaus kritische Töne. So sei ihr die Subventionierung von jeglicher „Eventkultur“ ein Dorn im Auge, ebenso die „Einkaufspolitik“ großer Festivals, die sich zum Teil mit ausländischen Stars schmücken, auf heimische KünstlerInnen aber nicht selten verzichten. Dem entgegen sollte die „hiesige Kulturförderung“ einem „engen Zusammenwirken zwischen Kulturschaffenden und Kulturfördernden“ gleichkommen. Die „Begegnungen 2009“ gehen im Herbst übrigens in die nächste Runde – Ende Oktober wird für diese Veranstaltungsreihe von KULTUR MACHT MENSCH der Schriftsteller und Essayist Robert Menasse in Graz zu Gast sein. | Gregor I. Stuhlpfarrer
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