Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
… unterwegs zur aktuellen Kunst in Graz
Mittwoch, 13. Mai 2009
Von 24. bis 26.April gingen heuer die Galerientage 2009 über die Ausstellungsflächen der rund 23 teilnehmenden Galerien und Kunstinstitutionen – sie boten ihrem Publikum ein dichtes Programm an Spezialführungen, Künstlergesprächen, Performances und wieder zahlreiche interessante Eröffnungen.
Öffnungszeiten bis 23 Uhr, geführte Rundgänge, spezielles Vermittlungsprogramm auch für Kinder, ein Konzert von Bunny Lake und eine Kooperation in Sachen Kunstvermittlung für Jugendliche am BG/BRG Carnerigasse ermöglichte eine komprimierte Auseinandersetzung mit aktueller Kunst in Graz. Vieles davon wird in dieser Ausgabe in ausführlichen Artikeln besprochen. Wer nicht müde wurde die Innenstadt zu durchstreifen, konnte geleitet von orange/gelben Fähnchen und Plakatständern so einiges entdecken:
Die Werkstatt Graz setzte einen lebensgroßen Jeep aus Stein, Holz, Stoff, Bauschaum, Polyester, Beton, Ytong, Fell, Stühle, Alu, etc. der Künstler Nana Schulz und Martin Schräder in eine Sporgassen-Auslage.  Eugen Lendl zeigt in der Ausstellung  RE-AKTION WIEDER HANDELN kuratiert von Martin Titz vier Positionen von Aktionskunst wie Karner, Eisenberger, Krystufek, Gelitin, g.r.a.m. und Samaraweerová. Bei Patick Ebensperger gastiert Julius Deutschbauer mit Plakaten als Dreh- und Angelpunkt für neue Arbeiten; die Galerie Schafschetzy reflektierte mit Lucia Dellefant, Christian Giroux&Daniel Young, Andy Leikauf, Anton Petz, Alix Stadtbäumer Phänomene der Macht und Ohnmacht in der Gesellschaft. Die Galerie Remixx hatte die Galerija Fotografija aus Ljubljana mit mehreren Künstlern zu Gast.

artepari Contemporary. Einen weiteren Weg nehmen musste schon, wer in der Galerie artepari Contemporary Markus Wilflings jüngste Arbeiten sehen wollte. Und wurde belohnt: wieder zeichnen sie sich durch einen meisterhaften Umgang mit Alltagsmaterialien aus – in gewohnt irritierender Manier. Schon von weitem weht hoch am Dach eine Flagge. „Den Anweisungen des Bodenpersonals ist unbedingt Folge zu leisten.“, eine Haltegriffstange mit bewegungsfreudigen Schlaufen, „Versuchsanstalt“, bringt Halte(be)griffe zum Wackeln und die „Gegenwart in der Gegenwart“ präsentiert sich als archäologisch ausgegrabener Teil einer funktionstüchtigen Straßenlaterne.

Mangels Galerie ein Bus. Rhizom funktionierte für Geh weg | Na Poti | Stand by einen Reisebus in ein Ausstellungsszenario um und widmete sich vergessenen Landschaften mitten in Europa, Friaul zwischen Transit und Isolation einerseits, kulinarisches Highlight andererseits – dargestellt über Fotografie, Texte, Videos und Objekte. Musik und Lesungen fungierten als Begleiter dieser Reise, deren erste Station Graz ist. Geplant wird ein Gegenbesuch in Topolo, wo Rhizom über Installationen und Eingriffe im öffentlichen Raum ästhetisches Potential aufzeigen und Vergessenes sichtbar machen will. Dann soll es als dritten Part auch eine Expedition von Graz ausgehend nach Topolo geben.
| Eva Pichler
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