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100 Jahre für Schwarz-Weiß
Mittwoch, 13. Mai 2009
Anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums von Sturm Graz lädt das Grazer Künstlerhaus zu einer Zeitreise: Die Ausstellung „Jahrhundertsturm. Über eine Weltanschauung in Schwarz-Weiß“ erzählt die kulturhistorische Geschichte des populärsten steirischen Fußballklubs.
Wenn die Kunst nicht völlig elitär sein will, gehört die Auseinandersetzung mit dem Fußball ganz einfach dazu. Alles andere wäre ja fast weltfremd“, sagt Kurator Werner Fenz. Gemeinsam mit dem Grazer Journalisten Martin Behr hatte Künstlerhaus-Leiter Fenz die Idee zur Schau, die sich dem Phänomen Sturm Graz mit Hilfe einer multidimensionalen Installation nähert. Die schwarz-weiße Zeitreise führt dabei auf „Infoinseln“, die in Form eines taktischen 4-4-2 Schemas im Ausstellungsraum angeordnet sind und somit an die Formation einer Fußball-Mannschaft erinnern. Die einzelnen Vitrinen reflektieren beispielweise die Vereinsfarben des Klubs oder aber die Zeit in der legendären „Gruabn“. Breitem Raum wird natürlich auch der schwarz-weißen Fankultur eingeräumt: So wurden die Fan-Chöre der singenden Anhängerschaft für die Ausstellung neu arrangiert.

Tradition und Emotion. Besonders bemerkenswert sind die vielen Beiträge zeitgenössischer KünstlerInnen. So hat Günter Brus eine eigene Grafik-Reihe beigesteuert, Reinhard P. Gruber, Gerhard Roth und Ernst M. Binder lassen die BesucherInnen an deren literarischer Aufarbeitung der Beziehung zum Verein teilhaben. Sturm Präsident Hans Rinner ist Ausstellung jedenfalls erfreut: „Die Ausstellung stellt die besten Tugenden von Sturm, Tradition und Emotion, auf sehr gute Weise dar.“ Dies gelingt mit der Illustration kleiner wie großer Meilensteine der Sturm-Geschichte: Die Auseinandersetzung mit den „Vorsängern“ aus der Fankurve des SK Sturm fehlt in diesem Fall ebenso wenig wie jene Videosequenzen, die die größten Erfolge des Vereins wieder in Erinnerung rufen. Zu sehen ist die Ausstellung, die zusammen mit dem Verein und in Kooperation mit dem Büro der Erinnerungen sowie dem Bild- und Tonarchiv des Landesmuseums Joanneum entstanden ist, bis zum 14. Juni im Grazer Künstlerhaus.
Gregor I. Stuhlpfarrer
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