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Freitag, 10. April 2009 | |
Wie soll Kulturpolitik konkret aussehen? / Fortbestand des Jugendkulturzentrums „Explosiv“ gesichert / Mit der Kunst kommt auch das Grün / Ein Blick hinauf zu den Sternen / VOLL ABGEFAHREN im Frida & freD / Saisonbeginn im Österreichischen Freilichtmuseum Stübing / Willi Resetarits präsentiert neues Stubnblues-Album / Galerie Lendl: Italienische Impressionen / Vom Kristallinen in die Neue Sachlichkeit / Große Personale: Gerhard Almbauer
Wie soll Kulturpolitik konkret aussehen?Dieser äußerst kontextabhängigen Frage stellten sich am 23. März auf Einladung der Akademie Graz der Präsident des European Council of Artists, Ludwig Laher, und Kulturstadtrat Wolfgang Riedler. Laher, engagierter Kämpfer gegen die In-Ware-Setzung von Kunst, forderte u.a. die Förderung von Community-Medien, einen Schulterschluss zwischen Kulturpolitik und „kulturpolitischer Zivilgesellschaft“ und mahnte ein offensives Verständnis von Kulturpolitik ein. Wolfgang Riedler beharrte auf einer defensiven Haltung („Die Beiräte haben mich davor bewahrt, in der Förderpolitik meinen Sympathien und Antipathien nachzugeben“), forderte aber, mehr auf RezipientInnen Rücksicht zu nehmen, „die keinen Zugang zur Kunst bekommen, weil sie sprachlos gemacht werden“. In diesem Sektor – dabei gehe es etwa um fremdsprachige Theaterangebote für Jugendliche mit Migrationshintergrund – wolle er durchaus eine aktive Rolle spielen. \ csFortbestand des Jugendkulturzentrums „Explosiv“ gesichertDurch eine Kooperation des Landes Steiermark und der Stadt Graz konnten weitere Gelder für den Um- und Ausbau des Jugenkulturzentrums Explosiv zur Verfügung gestellt werden. Landesrätin Bettina Vollath stellte insgesamt 460.000 Euro aus dem Jugendressort bereit. Die Stadt Graz steuerte über die Jahre bereits 40.000 Euro bei. Stadtrat Wolfgang Riedler konnte nun weitere 250.000 Euro aus dem städtischen Kulturressort aufbringen. 2007 hat das Explosiv den neuen Standort am Bahnhofsgürtel 55a bezogen. Seitdem wurden dort zahlreiche Proberäume für junge Bands eingerichtet. Auf einer Nutzfläche von 1000 m² entstehen im letzten Ausbauschritt nun ein leistbares Tonstudio und Räumlichkeiten für weibliche Jugendliche. Eine 400 m² große Konzerthalle für professionelle Veranstaltungen wird zusätzlich neu errichtet. Riedler lobte vor allem den starken Einsatz des Explosiv-Teams und der Jugendlichen, die viele Arbeiten in Eigenregie ehrenamtlich durchgeführt haben. Seitens der Stadt Graz rechnet man mit einer Neueröffnung bis spätestens Anfang nächsten Jahres.Mit der Kunst kommt auch das Grün„Time is Preparation“ – der kunstgarten bereitet sich auf die Blüte vor: Farbradierungen der französischen Künstlerin Brigitte Coudrain, einer Schülerin von Johnny Friedlaender, zeigen präzise Pflanzenstrukturen – vom Vergehen, das dem neuen Werden zwingend vorausgeht. In herbstlich verrottenden Braun- und Ockertönen wird Sehnsucht nach einem satten Grün laut, das im Garten selbst schon an vielen Stellen auftaucht und ihn bald ganz einhüllen wird. Das Open Air Museum in der Payer-Weyprecht-Straße zeigt Coudrains Pflanzenstudien bis 21. April und ein Gang durch den kunstGarten stillt Frühlingshunger.Ein Blick hinauf zu den SternenAnlässlich des heurigen Internationalen Astronomiejahres zeigt das Stift Rein in seiner historischen Bibliothek ganz besondere Schätze. Hier werden nämlich nicht nur theologische und geschichtliche Bücher aufbewahrt und zu verschiedenen Themenschwerpunkten ausgestellt, die Mönche interessierten sich auch für Astronomie.Anhand alter Reiseberichte, Atlanten und Sternkarten zeigt die Schau, wie man die Welt früher gesehen hat. Ohne den Himmel, die Gestirne als einzig festes und unverrückbares Bezugssystem sind Karten undenkbar – Astronomie und Geografie waren also seit jeher eng verknüpft. Als welt-ältestes Zisterzienserkloster verfügt Stift Rein über wertvolle astronomische Handschriften; zu sehen ist auch ein Kalendertisch aus dem Jahr 1607, auf dem man den Kalender für die folgenden 200 Jahre berechnen konnte und der dem Astronomen Johannes Kepler zugeschrieben wird. Der sehenswerte Bestand wird in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft präsentiert. Tägliche Führungen bis 6. Jänner 2010. VOLL ABGEFAHREN im Frida & freDSeit Ende März kann man im Grazer Kindermuseum in die spannende Welt alltäglicher naturwissenschaftlicher Phänomene eintauchen: VOLL ABGEFAHREN heißt die Ausstellung, die Technik und Naturwissenschaft hinter unterschiedlichen Fortbewegungsmitteln erkundet. „Um den ForscherInnengeist zu wecken, werden Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene, mit Experimenten an die Naturgesetze herangeführt und zum Tüfteln und Ausprobieren herausgefordert“, so Dir. Mag. Jörg Ehtreiber.„Die BesucherInnen sind auf rollenden Sesseln unterwegs und können ihre Eindrücke im Forschungstagebuch dokumentieren“, erläutert Kuratorin Mag.a Bettina Deutsch-Dabernig. Neben der Stadt Graz den Kooperationspartnern GRAWE und GRAZ AG ist es dem Team gelungen, die Sparte Industrie der Wirtschaftskammer und die Industriellenvereinigung Steiermark als Partner mit an Bord zu holen. Saisonbeginn im Österreichischen Freilichtmuseum StübingAm 1. April startete das Österreichische Freilichtmuseum Stübing mit einem neu gestalteten Eingangsgebäude und einem vielfältigen Programm in die Saison 2009. Der nach den Plänen des Architekten Werner Hollomey und in den entscheidenden Punkten nach den traditionellen Prinzipien und der Philosophie des „Thoma – Holz 100 Hauses“ gestaltete Eingangsbereich bietet viele Neuerungen und zusätzliche Serviceleistungen, wie Museumsshop etc. Am 18. April findet von 9 – 15 Uhr passend zur Jahreszeit ein spezieller Kurs über das Korbnähen statt, bei dem die TeilnehmerInnen von der Vorbereitung der benötigten Materialen, dem Auswählen und Spalten der Weidenzweige bis zum Binden des Strohs und der Nähtechnik alles Wissenswertes zu diesem Handwerk erlernen. Die Arbeit mit reinen Naturmaterialien sowie die kreativen Gestaltungsmöglichkeiten machen das Korbnähen auch heute zu einer attraktiven Möglichkeit, die eigene Freizeit sinnvoll gestaltend auszufüllen. Informationen: www.stuebing.at und Tel.: 03124/53700Willi Resetarits präsentiert neues Stubnblues-Album„Stubnblues III. No So vü“ heißt das neue und nach Meinung von Willi Resetarits und Band das bisher reifste Stubnblues-Album, das vom 15. April bis 11. Mai 2009 im Rahmen einer Österreich-Tournee vorgestellt wird. Mit dem aktuellen Album legt die Formation eine CD vor, welche die Freude an der Musik auf höchstem Niveau zelebriert. Die Band ist jetzt da, wo sie hinwollte; mit ihrer Musik, dem Sound und vor allem mit den Texten und Geschichten, die sie erzählt. Die Stubnblueser blödeln, berühren, sind ehrlich; abermals vertonen sie dabei unter anderem Texte von H.C. Artmann. Vor allen Dingen zeigt das dritte Stubnblues-Ablum eines ganz deutlich: Willi Resetarits ist nun auf dem Höhepunkt seiner gesanglichen Möglichkeiten angekommen.KORSO verlost 3x2 Karten für die Präsentation des neuen Albums von Willi Resetarits am 1. Mai im Orpheum Graz (Beginn: 20 Uhr) beim KORSO Kulturquiz unter www.korso.at Galerie Lendl: Italienische ImpressionenNoch bis zum 18. April präsentiert die Galerie Eugen Lendl zwischen 1950 und 1970 entstandene Ölbilder des österreichischen Malers Friedrich Aduatz. Die italienischen Sprachkenntnisse sowie sein besonderes Interesse an der italienischen Kunstentwicklung beeinflussten das malerische Schaffen des 1907, im damals österreichischen Pula, geborenen Künstler.Vom Kristallinen in die Neue SachlichkeitCezanne, Picasso, Braque, Beckmann – sie alle spielen eine Rolle. Hans Stockbauer (1910-1982) verarbeitete Kubismus, Expressionismus und Neue Sachlichkeit zu seinem Individualstil.Wie viele Künstlerkollegen zog es Hans Stockbauer von der Grazer Landeskunstschule nach Paris, wo er gemeinsam mit Ernst Paar in den Jahren 1930-32 an der berühmten Académie Julian studierte. Eine intensive Beschäftigung mit dem Kubismus war die Folge, mit klassischen Motiven wie Musikinstrumenten, Blumen oder Akten. Landschaften bearbeitete er im Stile von Cezannes Auflösungen, bis später seine Palette bunter werden und sich zum Expressionismus neigen sollte. Verstörend wirkt dagegen Stockbauers ambivalente Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus – gemeinsam mit Heinz Reichenfelser schuf er den „Türkengobelin“ im Grazer Rathaus, welcher mit „Graz – Stadt der Volkserhebung, Bollwerk gegen den Südosten“ tituliert ist. Andererseits war er mit Regimegegnern unter den Künstlern eng befreundet. Und auch seine Bilder folgten nicht dem dirigierten Kanon, blieben der Moderne treu. Wenigen Fakten stehen viele Fehlstellen aus dieser Zeit entgegen. Dem ungeachtet machen gerade seine frühen Werke Hans Stockbauer zu einem wichtigen Vertreter der österreichischen Moderne – bis 1. Juni sind sie in der Neuen Galerie zu sehen. Große Personale: Gerhard AlmbauerBei der großen Personale von Gerhard Almbauer (Mitte) konnte der Kulturreferent des Bildungszentrums Raiffeisenhof Ing. Johann Baumgartner (li.) über 250 FreundInnen der Kunst und Kultur sowie zahlreiche Ehrengäste in der Hofgalerie des Raiffeisenhofes begrüßen. Unter den Gästen befand sich auch Landesrat Dr. Christian Buchmann (re.).
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