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Interkulturelle Kompetenz in der pädagogisch-psychologischen Arbeit
Freitag, 10. April 2009
Interkulturelle Kompetenz ist mehr als Benimmregeln in fernen Ländern zu beachten. Fremde Kulturen zu verstehen ist eine Anforderung, die im Zeitalter der Globalisierung immer mehr MitarbeiterInnen und Unternehmen betrifft. Es hat ein tiefgreifender Wandel stattgefunden, der sich in allen Lebensbereichen bemerkbar macht. Von daher wird es immer wichtiger, die Besonderheiten der eigenen Kultur und anderer Kulturen zu kennen und im Bewusstsein dieser Verschiedenheit nach dem Gemeinsamen zu suchen. „Integration als gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund stellt eine der wichtigsten gesellschaftspolitischen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte dar“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Kurt Flecker. Es wäre daher zu wünschen, dass interkulturelle Kompetenz in Kindergärten, Schulen und Ausbildungsstätten, in Jugend- und Kulturzentren, im Non-Profit-Bereich, im Gesundheitswesen, in den Betrieben und Behörden und in vielen anderen Bereichen des Alltags, in denen Menschen täglich kommunizieren, vorhanden wäre. „Integration bedeutet Zusammenleben von Kulturen mit unterschiedlicher Entstehungsgeschichte, im besten Fall zum Wohle und Vorteil beider Seiten. Es ist gut, richtig und wichtig, Menschen mit Migrationshintergrund mit professioneller Unterstützung die Hand zu reichen“, so Flecker weiter. Und er fügt hinzu: „Mit diesem Projekt bietet das bfi Steiermark eine neue Chance, kulturelle Konflikte und kulturelle Hürden, die es leider nach wie vor gibt, besser zu überwinden.“

Im Rahmen des Projekts „Interkulturelle Kompetenz in der pädagogisch-psychologischen Arbeit“, das durch Fördermittel aus dem Sozialressort des Landes Steiermark finanziert wird, bietet das bfi Steiermark als ausführende Organisation speziell für pädagogische Fachkräfte (TrainerInnen, PädagogInnen und PsychologInnen) drei kostenlose, aufeinander aufbauende Workshops zu je zwei Tagen an. Der Beginn wird mit dem Themenschwerpunkt „Interkulturelles Lernen“ als Grundvoraussetzung für die Arbeit mit MigrantInnen gesetzt. Aufbauend darauf folgt der zweite Workshop „Methodenrepertoire zur Aktivierung von MigrantInnen und zur Konfliktbearbeitung“ sowie zum Workshop „Die Bedeutung des Case Managements“.

Das Sozialprojekt umfasst ein mehrdimensionales Konzept, das auf die Förderung verschiedener Fähigkeiten, Einstellungen und Lernprozesse abzielt. Im ersten Teil werden Einblicke in fremde Denk- und Wertsysteme gegeben, um ein Verständnis für die Historie unterschiedlichster Kulturen zu schaffen, damit man ihnen offen und unvoreingenommen gegenüber tritt. Dabei stehen Herkunft, Kultur, Religion, Bräuche und Sitten im Vordergrund. Anschließend werden im zweiten Teil die gewonnenen Erkenntnisse auf der Grundlage bewährter Methoden und Strategien konkretisiert, um interaktive Kommunikationsformen (verbale und non-verbale) anzuwenden und um Konfliktsituationen besser bewältigen zu können. Im letzten Teil wird die methodische Umsetzung in die Bedeutung des Case Managements – der Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen, sozialen Netzwerken und MultiplikatorInnen – eingebettet.

Vorrangiges Ziel der Workshops ist es, interkulturelle Kompetenzen von pädagogischen Fachkräften für die Arbeit mit MigrantInnen so gezielt zu fördern wie möglich. Die Workshops werden von TrainerInnen geleitet, die über jahrelange Erfahrung in der Arbeit mit MigrantInnen und eine entsprechende pädagogische Ausbildung verfügen.

Die Workshops finden vom 24. - 25. April 2009, 8. - 9. Mai 2009 und 19. - 20. Juni 2009, jeweils freitags von 14-19 Uhr und samstags von 9-17 Uhr statt. Der Seminarort befindet sich im bfi Steiermark, Bildungszentrum Graz Mitte, Mariengasse 24, 8020 Graz.

Da die Anzahl der Plätze begrenzt ist, bitten wir um rechtzeitige Anmeldung bei Carmen Handl: Tel: 05 7270
DW 2000, E-Mail: carmen.handl@bfi-stmk.at.

Für detaillierte Rückfragen steht Ihnen gerne Dr.in Kathrin Karloff zur Verfügung: Tel: 05 7270 DW 1019, E-Mail: kathrin.karloff@bfi-stmk.at.
ww.bfi-stmk.at
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