Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
Ein Hangar für Künstlerinnen und Künstler!
Mittwoch, 11. März 2009

Kloos up - von Luise Kloos

Wenn hier von Hangar die Rede ist, dann darf sich die Phantasie sofort in hangarmäßige Sphären ausdehnen. Hangar ist ein Zentrum für Kunstproduktion mit dem speziellen Know-how in den Bereichen Video, Live-Streaming und Audio sowie die Forschung und Entwicklung der digitalen Medien. Es wurde von der Vereinigung bildender KünstlerInnen in Katalonia 1997 in Barcelona gegründet.

Hangar bietet Unterstützung und Ausstattung für KünstlerInnen und DesignerInnen und offeriert dazu auch gleich das nötige technische Service, das in der zeitgenössischen Kunstproduktion notwendig ist. Das Zentrum ist in einem ehemaligen Textilindustriebetrieb in Poblenou in Barcelona angesiedelt. In seinen 1.800 m² großen Räumen befinden sich 15 individuelle Studios, ein Medienlabor, zwei Filmsets sowie ein Equipment-Verleih und eine Einrichtung zur Beratung in der Produktion. Zusätzlich werden internationale Austauschprogramme und laufende Artists-in-Residence-Projekte angeboten sowie Stipendien und eine Reihe von Workshops für KünstlerInnen in den verschiedensten Bereichen ausgeschrieben. Das Zentrum wird durch die katalanische Regierung, das spanische Kulturministerium, die Stadt Barcelona und die Sabadell Bank finanziert. Das Management liegt in den Händen der Künstlervereinigung, das Leitungsgremium wird alle zwei Jahre neu gewählt und steht somit für die ständige Erneuerung. Die Stärke dieses Zentrums ist das Service für die KünstlerInnen in ihrer Produktion. Das Resultat ist, dass Hangar den KünstlerInnen erschwingliche Studios und Preise für jede Art von Service in der Produktion anbietet. Das Team ist verantwortlich für die alltäglichen Organisationsabläufe des Zentrums und ist unabhängig vom „Board of the Trustees“.
Das weltweite Netzwerk, das Hangar pflegt, steht allen KünstlerInnen, die mit Hangar kooperieren, zur Verfügung. Es ist ein ausdrücklicher Auftrag dieser Organisation, sich um diese internationalen Kontakte zu bemühen.
Die Vermietung der Studios ist in unterschiedlichen Zeiteinheiten gestaffelt, man kann einen Raum von einem Monat bis zu zwei Jahren mieten. Das Alter der BewerberInnen spielt keine Rolle. Auf eine gute Durchmischung von international bekannten und sich im frühen Stadium ihrer Karriere befindlichen KünstlerInnen wird sorgfältig geachtet.
Pedro Soler, Direktor von Hangar, und seine fünf KollegInnen im Managementbereich werden unterstützt von zahlreichen ProgrammkoordinatorInnen und TechnikerInnen. Die raschen technischen Entwicklungen werden von Hangar mitgestaltet, dem Experiment wird der Vorrang gegeben. Viel wird auch an der Kommunikation des Zentrums gearbeitet. Liegt doch dieses alte Industriegebäude nunmehr fast als Solitär aus einer alten Zeit inmitten von neuen Bauten in einem sehr schnell wachsenden Bezirk. Projekte, die die Nachbarschaft einbeziehen, werden ebenso initiiert wie die Thematisierung der gesellschaftlichen Veränderungen der Stadt Barcelona. Die KünstlerInnen finden in Hangar ein Zentrum, das sie als kreatives, sozial verantwortliches und ästhetisch hochsensibles Potential begreift. Hangar gibt durch die äußerst professionelle Organisation und durch die sehr herzliche Begegnung allen KünstlerInnen seine ausdrückliche Wertschätzung.

www.hangar.org, www.luisekloos.at
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