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Die letzte Kolumne? |
Dienstag, 10. Februar 2009 | |
WoWagners Gartenlaube fortschrittlichen Schrifttums - von Wolfgang Wagner Seit Monaten geht mir nun schon, bevor ich für die „Gartenlaube“ auch nur ein Wort zu Papier bringe, der Satz: „Dies ist die letzte Kolumne!“ gebetsmühlenartig durch den Kopf. Irgendwie schien sich immer etwas hinter dieser Aussage zu verbergen. Eine neue Form des Ausdrucks? Vielleicht. Sicher aber meine Abneigung gegen Routine. So schrieb ich jede Kolumne, als wäre es die Letzte. Wie manche/r Korso-LeserIn bemerkt haben wird, war es zum Jahr eswechsel so weit: Der unvermeidliche Satz drehte sich, wenn sich die sonderbare und charakteristische Mischung aus Anspannung und Erschöpfung im Dezember – gemeinhin „Weihnachtsstress“ genannt – legte, in meinem Kopf. Aber – und das war neu – er bewegte nichts. Und da war auch kein Buch, das besprochen werden wollte. Ich brachte im Dezember gerade einmal ein paar matte Skizzen über die Neuausrichtung der Kolumne zu Papier wie: „Klarstellung: literarische Arbeit an sozialer Veränderung – keine Rezension – kein Marketing!“ Daneben findet sich hingekritzelt: „Nicht übersehen: Die …. Fällungspläne für weitere Stadtparkalleen sind noch nicht vom Tisch. Verzögerung beim ,Masterplan-Stadtpark‘. Schlechtes Zeichen?“ Leider grub ich mich mit meinen Überlegungen eher in ein Winterloch, als damit auf einen grünen Zweig zu kommen. Und von dort grüße ich nun die geduldigen LeserInnen des KORSO, die mir bis hierher gefolgt sind und verkneife es mir, einen Buchtipp am Ende aus dem Hut zu zaubern. Ach – fast hätte ich es vergessen – ich wollte ja mit einer kurzen Bilanz der geschäftlichen Entwicklungen des „Wendepunkts“ schließen. Obwohl ich im Dezember 08 um gute 30 Prozent weniger Umsatz hatte, blieb mein Jahresminus etwa gleich wie im Vorjahr (unter 4000 Euro). Nicht so dramatisch. Hipp hipp hurrah - der freie Markt!2009 sollte ich nun wirklich langsam ins Plus kommen. Ich häng mal ein Schild in die Auslage, auf dem geschrieben steht: „Wirtschaftskrise bitte warten. (Oder verschone wenigstens die Bücher.)“ Wolfgang Wagner ist Inhaber der Buchhandlung „Wendepunkt“ in Graz.
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