Abschied von der Sprachlosigkeit |
Dienstag, 10. Februar 2009 | |
In Elvira und die Stubenfliege im Tanz & Theater Zentrum – TTZ wird eine Beziehung geschillert – still, leidend aber nicht fern der Realität.
Sie leben nebeneinander, hören einander kaum mehr. Sie sind verstummt. Er sitzt auf seinem Stuhl und starrt in die Zeitung; sie steht daneben und spricht – aber nicht mit ihm. Szenen einer Ehe, in der es still geworden ist, in der Gespräche verebbt sind. Ausgerechnet eine Stubenfliege ist es schließlich, die die Stille zwischen dem Ehepaar stört. Danach dreht sich vordergründig alles nur mehr um das Insekt. „Extreme Alltagsdramen – extremste Alltagsdramen“ nennen es Klaudia Reichenbacher und Alexander Mitterer, die das Ehepaar mit starker Ausdruckskraft und Sensibilität für die Verletzlichkeit ihrer Rollen spielen. Im November haben sich die GründerInnen von Theater Kaendace dazu entschlossen, das Stück von Gert Jonke aufzuführen. Am Abend nach der allerersten Probe für das Stück, erfuhren sie vom Tod des Schriftstellers und Poeten Jonke. Er war am selben Tag an seinem Krebsleiden verstorben. „Betroffen“ war sie, sagt Klaudia Reichenbacher. Gert Jonke sei „ein Stern“ gewesen. Die Schauspielerin, Regisseurin und Choreografin fügt hinzu: „Solche Menschen bleiben uns aber über ihre Werke.“
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